15.02.2025, 16:21
In Anbetracht der neuen geostrategischen Lage seit der Aufnahme von Schweden und Finnland in die NATO, sollte man Deutschlands Rolle im Ostseeraum generell mal grundlegend überdenken. Vor 2022 wäre die deutsche Marine einer der Hauptakteure wenn nicht sogar der Hauptakteur der Ostsee gewesen, da weder Polen noch die baltischen Staaten über potente maritime Fähigkeiten verfügen bzw. verfügt haben.
Mit Schweden und Finnland gibt es jetzt aber gleich zwei neue Player, deren Marinen auf den Ostseeraum spezialisiert sind und bereits jetzt entsprechende Fähigkeiten stellen, ganz zu schweigen davon, dass in naher Zukunft weitere neue Einheiten bei diesen Marinen zulaufen werden. Anfang 2030 reden wir da von 8x "schweren Korvetten" und 3x Fregatten + die Einheiten, die jetzt bereits im Dienst stehen.
Insofern ist es fraglich, ob die deutsche Marine als Hauptakteur in der Ostsee im bisherigen Sinne überhaupt noch benötigt wird. Dieses Aufgabenfeld wäre bei Partnerstaaten wie Polen, Schweden und Finnland besser aufgehoben, vor allem in Anbetracht der aktuellen und zukünftigen weltpolitischen Lage. Deutschland ist einer der wenigen Staaten, die eine wirkliche "Blue Water Navy" überhaupt erst unterhalten können, sowohl was den finanziellen Aufwand als auch den Bedarf an Infrastruktur betrifft. Und in Anbetracht unserer wirtschaftlichen und politischen Lage, sollte der Fokus der Marine ebenfalls in diesem Bereich sowie in der Nordsee liegen. Mit diesen Voraussetzungen ist ein ausschließlicher Fokus auf den Ostseeraum nicht nur moralisch schwer vertretbar (und wird uns bei unseren Bündnispartnern auch nicht gerade beliebt machen), es wäre auch ein gigantisches Risiko für Deutschlands wirtschaftliches und diplomatisches Wohlergehen.
Ein völliger Rückzug aus dem Ostseeraum würde aber ebenfalls Risiken mit sich bringen, deswegen ist dies ebenfalls unrealistisch. Allerdings wäre eine Refokussierung der Einheiten im Ostseeraum durchaus sinnvoll. Deutschland könnte so bspw hauptsächlich Einheiten bzw Fähigkeiten stellen, die andere NATO Mitglieder im Ostseeraum selber nicht stellen können. Ganz vorne mit dabei mittlere amphibische Fähigkeiten, SeaLift, Infrastruktur für Command & Control, weitreichende maritime strike Fähigkeiten, eventuell spezialisiertere Einheiten zur Aufklärung. Heißt in der Praxis so viel für multirole Einheiten im "MUsE Stil" (flattops für Helikopter/Drohnen, amphibische Fähigkeiten, C&C, Versorgung), einige wenige kleinere Einheiten bspw mit strike length VLS für Marschflugkörper, eine Erweiterung/Anpassung des ARK Projekts mit Dänemark um die Versorgung von Finnland auf dem Seeweg zu gewährleisten. Alles eben was eine bspw schwedische Marine selber nicht bauen oder unterhalten kann. Deckungsgleiche Fähigkeiten zu stellen wäre hingegen schlicht nicht erforderlich sondern würde nur Ressourcen binden, die woanders benötigt werden.
Mit Schweden und Finnland gibt es jetzt aber gleich zwei neue Player, deren Marinen auf den Ostseeraum spezialisiert sind und bereits jetzt entsprechende Fähigkeiten stellen, ganz zu schweigen davon, dass in naher Zukunft weitere neue Einheiten bei diesen Marinen zulaufen werden. Anfang 2030 reden wir da von 8x "schweren Korvetten" und 3x Fregatten + die Einheiten, die jetzt bereits im Dienst stehen.
Insofern ist es fraglich, ob die deutsche Marine als Hauptakteur in der Ostsee im bisherigen Sinne überhaupt noch benötigt wird. Dieses Aufgabenfeld wäre bei Partnerstaaten wie Polen, Schweden und Finnland besser aufgehoben, vor allem in Anbetracht der aktuellen und zukünftigen weltpolitischen Lage. Deutschland ist einer der wenigen Staaten, die eine wirkliche "Blue Water Navy" überhaupt erst unterhalten können, sowohl was den finanziellen Aufwand als auch den Bedarf an Infrastruktur betrifft. Und in Anbetracht unserer wirtschaftlichen und politischen Lage, sollte der Fokus der Marine ebenfalls in diesem Bereich sowie in der Nordsee liegen. Mit diesen Voraussetzungen ist ein ausschließlicher Fokus auf den Ostseeraum nicht nur moralisch schwer vertretbar (und wird uns bei unseren Bündnispartnern auch nicht gerade beliebt machen), es wäre auch ein gigantisches Risiko für Deutschlands wirtschaftliches und diplomatisches Wohlergehen.
Ein völliger Rückzug aus dem Ostseeraum würde aber ebenfalls Risiken mit sich bringen, deswegen ist dies ebenfalls unrealistisch. Allerdings wäre eine Refokussierung der Einheiten im Ostseeraum durchaus sinnvoll. Deutschland könnte so bspw hauptsächlich Einheiten bzw Fähigkeiten stellen, die andere NATO Mitglieder im Ostseeraum selber nicht stellen können. Ganz vorne mit dabei mittlere amphibische Fähigkeiten, SeaLift, Infrastruktur für Command & Control, weitreichende maritime strike Fähigkeiten, eventuell spezialisiertere Einheiten zur Aufklärung. Heißt in der Praxis so viel für multirole Einheiten im "MUsE Stil" (flattops für Helikopter/Drohnen, amphibische Fähigkeiten, C&C, Versorgung), einige wenige kleinere Einheiten bspw mit strike length VLS für Marschflugkörper, eine Erweiterung/Anpassung des ARK Projekts mit Dänemark um die Versorgung von Finnland auf dem Seeweg zu gewährleisten. Alles eben was eine bspw schwedische Marine selber nicht bauen oder unterhalten kann. Deckungsgleiche Fähigkeiten zu stellen wäre hingegen schlicht nicht erforderlich sondern würde nur Ressourcen binden, die woanders benötigt werden.