10.02.2025, 21:27
(10.02.2025, 17:40)lime schrieb: .... Der wichtigste Punkt ist erst einmal die Ausgaben des Staatshaushaltes zu senken, zum Beispiel indem USAID aufgelöst oder zumindest extrem minimiert wird. ...diese Scheinwahrheit nimmt nicht mal die "schwäbische Hausfrau" ab. Denn jede schwäbische Hausfrau weiß, dass das Häusle bauen mit Kredit günstiger sein kann, als Miete zu zahlen.
Und jeder Handwerker weiß, dass er einen Kredit gewinnbringend umsetzen kann, wenn der Ertrag aus der so finanzierten Investition höher ist als die Kreditkosten sind.
Dass ein Staatshaushalt nicht zwingend ausgeglichen sein muss, zeigt auch das Beispiel Japan, dessen Schuldenlast 2016 mehr als das Zweifache seines Bruttoinlandsprodukts betrug. Höher als das jeweilige Bruttoinlandsprodukt war der Bruttoschuldenstand auch in Italien (133 % des BIP) und in den Vereinigten Staaten (107 %).
Allerdings unterscheiden sich Japan und die USA in einem wesentlichen Punkt:
Japan hat die Schulden bei der eigenen Bevölkerung. Und da ist das ganze nichts anderes als eine Verteilerfrage. Innerhalb einer Volkswirtschaft kann es bei der Geldmenge keine "Überschuldung" geben, da ist lediglich die Frage von Interesse, wie sich die Geldmenge verteilt (Zitat): Das wohlhabende Japan hat seit Jahrzehnten eine hohe Staatsverschuldung. Eine Zahlungsunfähigkeit hat das Land dennoch nicht zu befürchten, da die Zentralbank die Regierung unterstützt. Auch andere Regierungen sollten ihre Ausgaben stärker am Gemeinwohl ausrichten, fordert der Berliner Ökonom Dirk Ehnts. (Zitat Ende - Quelle: bpb).
Zitat:Die Volkswirtschaftslehre definiert Staatsschulden als die Differenz zwischen sämtlichen Staatsausgaben und sämtlichen Steuereinnahmen. ...Das gilt - soweit - für Japan.
Aus dieser Perspektive ist es logisch betrachtet so, dass Staatsausgaben zu Privateinnahmen führen und Steuereinnahmen mit Privatausgaben einhergehen. Wird die private Ersparnis definiert als nicht verausgabtes Einkommen der Haushalte und Unternehmen, dann führen Staatsausgaben zu mehr privaten Ersparnissen, Steuereinnahmen zu weniger.
Die USA haben ihre Staatsschulden aber nicht bei der eigenen Bevölkerung, sondern - als globale Leitwährung - weltweit. Und damit wird es "kritischer".
Denn die US-Staatsschulden erhöhen (im Gegensatz zu Japan) nicht die Privateinnahmen, sondern die Einnahmen in anderen Staaten.
Dass DT auf dieser Grundlage die Staatsschulden abbauen will, ist nachvollziehbar. Nur - leider - macht er es mit dem falschen Ansatz. Steuersenkungen, wie es DT vorhat, verringern die Staatseinnahmen und erhöhen diese nicht.
Diese Steuersenkungen sind zudem sehr einseitig. Sie entlasten lediglich die Super- und Hyperreichen, die ja Donalds Umfeld bilden. Die können aber auch nur ein Schnitzel am Tag essen.
Bei der Mittelschicht und den unteren Einkommensschichten - bei denen der höchste Effekt zur Nachfragesteigerung erzielt werden könnte - kommt dagegen nichts an.
Im Gegenteil:
DTs "Umverteilung" belastet diese - für die volkswirtschaftliche Nachfrage eminent wichtige - Bevölkerungsgruppe überproportional.