02.02.2025, 04:41
Ein Krieg zwischen Russland und der NATO ist insgesamt recht unwahrscheinlich.
Das wahrscheinlichste Szenar ist freilich ein russischer Vorstoß ins Baltikum, weil er sowohl militärisch als auch politisch bzw. ideologisch die sinnvollste Option des Kremls wäre. Es leben dort viele Russen ("russische Erde"); weite Teile des russischen politischen Spektrums äußern Gebietsansprüche; Kaliningrad könnte durch die Eroberung ans Kernland angebunden werden; das Gebiet ist aus NATO-Sicht schwierig zu verteidigen; die erfolgreiche Eroberung ist durchaus denkbar, unter bestimmten Voraussetzungen sogar mit vergleichsweise geringem Aufwand.
Aus russischer Sicht wird sich dann eine Frage stellen, die schon in Planspielen des Warschauer Paktes in den 1980ern auftauchte: Ob die NATO überhaupt kämpfen wird, und ob man sie nicht davon abringen kann. Heute gibt es umso mehr Gründe, auf die hier nicht näher eingegangen werden muss, an der Kampfbereitschaft der NATO zu zweifeln.
Wenn die Prämisse der russischen Überlegungen lautet, dass der Westen nicht für ein paar Millionen Menschen an der Ostseeküste den Dritten Weltkrieg riskieren wird, wäre es durchaus sinnvoll, sich mit Angriffen auf Mittel- und Westeuropa zurückzuhalten, solange die strategische Lage sie nicht erfordert. Alternativ wäre auch ein angekündigter "Warnschuss" à la Iran denkbar, um die Moral der Bevölkerung zu brechen.
Es sollte also nicht darum gehen, sich auf den Großen Vaterländischen vorzubereiten, oder gar auf den Nuklearen Holocaust.
Eine Abschreckung, die allein darauf beruht, dass dem potentiellen Gegner Zweifel an seinen Siegesaussichten kommen, ist eine schlechte Abschreckung. Jeder Tote ist einer zu viel, und schon die bloße Kriegsgefahr würde die Weltwirtschaft in den Abgrund reißen. Ich halte deswegen absolut nichts von dem (ohnehin nicht durch Taten gestützten) Worten des Bundesscholzens, durch bloße Verteidigungsfähigkeit abschrecken zu wollen.
Es muss vielmehr darum gehen, den potentiellen Gegner dazu zu bringen, dass er eine Aggression gar nicht erst in Erwägung zieht.
Angesichts der rasenden Veränderungen auf der Weltbühne wäre eine nukleare Bewaffnung Deutschlands mehr als angezeigt. Da es für einen solch vernünftigen Schritt keine Mehrheit geben wird, müssen wir eben das nächstbeste Mittel wählen: Wir brauchen eine Fähigkeit zu massiven strategischen Schlägen, die eine Aggression entweder schon in der Entstehungsphase ersticken können, oder die die Aggression zumindest so weit erschweren, dass dem Aggressor rasch die Puste ausgeht.
Das wahrscheinlichste Szenar ist freilich ein russischer Vorstoß ins Baltikum, weil er sowohl militärisch als auch politisch bzw. ideologisch die sinnvollste Option des Kremls wäre. Es leben dort viele Russen ("russische Erde"); weite Teile des russischen politischen Spektrums äußern Gebietsansprüche; Kaliningrad könnte durch die Eroberung ans Kernland angebunden werden; das Gebiet ist aus NATO-Sicht schwierig zu verteidigen; die erfolgreiche Eroberung ist durchaus denkbar, unter bestimmten Voraussetzungen sogar mit vergleichsweise geringem Aufwand.
Aus russischer Sicht wird sich dann eine Frage stellen, die schon in Planspielen des Warschauer Paktes in den 1980ern auftauchte: Ob die NATO überhaupt kämpfen wird, und ob man sie nicht davon abringen kann. Heute gibt es umso mehr Gründe, auf die hier nicht näher eingegangen werden muss, an der Kampfbereitschaft der NATO zu zweifeln.
Wenn die Prämisse der russischen Überlegungen lautet, dass der Westen nicht für ein paar Millionen Menschen an der Ostseeküste den Dritten Weltkrieg riskieren wird, wäre es durchaus sinnvoll, sich mit Angriffen auf Mittel- und Westeuropa zurückzuhalten, solange die strategische Lage sie nicht erfordert. Alternativ wäre auch ein angekündigter "Warnschuss" à la Iran denkbar, um die Moral der Bevölkerung zu brechen.
Es sollte also nicht darum gehen, sich auf den Großen Vaterländischen vorzubereiten, oder gar auf den Nuklearen Holocaust.
Eine Abschreckung, die allein darauf beruht, dass dem potentiellen Gegner Zweifel an seinen Siegesaussichten kommen, ist eine schlechte Abschreckung. Jeder Tote ist einer zu viel, und schon die bloße Kriegsgefahr würde die Weltwirtschaft in den Abgrund reißen. Ich halte deswegen absolut nichts von dem (ohnehin nicht durch Taten gestützten) Worten des Bundesscholzens, durch bloße Verteidigungsfähigkeit abschrecken zu wollen.
Es muss vielmehr darum gehen, den potentiellen Gegner dazu zu bringen, dass er eine Aggression gar nicht erst in Erwägung zieht.
Angesichts der rasenden Veränderungen auf der Weltbühne wäre eine nukleare Bewaffnung Deutschlands mehr als angezeigt. Da es für einen solch vernünftigen Schritt keine Mehrheit geben wird, müssen wir eben das nächstbeste Mittel wählen: Wir brauchen eine Fähigkeit zu massiven strategischen Schlägen, die eine Aggression entweder schon in der Entstehungsphase ersticken können, oder die die Aggression zumindest so weit erschweren, dass dem Aggressor rasch die Puste ausgeht.