01.02.2025, 18:03
(01.02.2025, 13:30)Quintus Fabius schrieb: Wir können diese "Linieninfanterie" auch schlicht und einfach gar nicht stellen. Dafür haben wir zum einen nicht genug Soldaten, und zum anderen müssten diesse ja auch noch nach Osteuropa verbracht und dort versorgt werden.Eine Masse an „Fußvolk“ ließe sich sicherlich durch die Wehrpflicht generieren. Die Verlegung kann, wie bereits beschrieben sogar per Reisebus, in die baltischen Staaten erfolgen. Die Versorgung sollte keine logistische Herausforderung darstellen, die Unterbringung ist – gemessen an den heimatlichen Maßstäben -durchaus problematisch.
(01.02.2025, 13:30)Quintus Fabius schrieb: Die zwingende Schlußfolgerung ist, dass diese "Linieninfanterie" - welche Doktrin, Kampfweise und Struktur sie dann auch immer im Detail haben muss - von den Osteuropäern gestellt werden muss.Grundsätzliche Zustimmung. Jedoch gehe ich von dem Szenario eines längerfristigen Spannungsfalls/Konflikt aus, welcher über einen langen Zeitraum starke Kräfte zur Sicherung sowohl der vorderster Front als auch der kritischen Infrastruktur im Hinterland bindet.
Diess deckt sich auch weitesgehend mit deiner Aussage:
„Die Wahrscheinlichkeit einer russischen Terror- / Guerillakampagne im Baltikum ist größer als die eines vollumfänglichen Angriffs auf das Baltikum etc. „
Diese Sicherungskräfte müssen sicherlich in der ersten Welle durch die Osteuropäer gestellt werden.
Ich gehe in diesem Szenario jedoch davon aus, dass der bevölkerungsreichste EU-Staat früher oder später mit der Anforderung an Manpower/ klassischer Infanterie konfrontiert wird.
Das infanteristische Know-How hierfür ist in der BW ja vorhanden, es muss nur in breiter Masse gelehrt und an die Neuentwicklungen (bspw. Drohnen) angepasst werden.
(01.02.2025, 13:30)Quintus Fabius schrieb: Wir können das schlicht und einfach nicht liefern, und sollten es auch nicht. Stattdessen müssten und sollten wir uns auf teure, hochtechnisierte Systeme auf dem Stand der Dinge konzentrieren, gerade eben um die "Linieninfanterie" damit zu unterstützen.Dann wäre es nur konsequent eine vollständige mechanisierte Division (15.PzDiv) mit insgesamt drei Brigaden (43.,44.,45.) im Baltikum dauerhaft zu stationieren. Diese bestünden dann vorwiegend aus Panzer- und Panzergrenadierbataillonen. Inwieweit die Mittleren Kräfte innerhalb der Division und Brigaden ausgeplant wird, ist ein interessanter Diskussionsstrang.
Daher meine und Broensens Forderung, mittlere Kräfte als Divisionstruppen zu denken, sie konsequent auf solche Unterstützung hin zu konzipieren und sie eben nicht als Infanterie-Brigaden aufzustellen.
(01.02.2025, 13:30)Quintus Fabius schrieb: Europa ist vollgemüllt mit mittleren Infanterie-Brigaden, selbst die Balten stellen ja schon solche auf. Wozu wir also auch noch ?Platt gesagt haben die Mittleren Kräfte das beste Zeit-Preis-Leistungsverhältnis in Anbetracht einer zeitnahen Einsatzbereitschaft für die BW.
Die Division2025 konnte nur durch umfangreiche Personal- und Materialverschiebungen sowie Umgliederungen des gesamten Heeres gestellt werden.
Da die restlichen Verbände auf absehbare Zeit weder vollmechanisiert noch vollausgestattet sein werden, bietet sich die Umgliederung zu Mittleren Kräften an.
Weiterhin wird durch die schnelle Verlegbarkeit die Obsoleszenz der BRD-Standorte in Entfernung zur Ostflanke retuschiert.
(01.02.2025, 15:10)Broensen schrieb: Ungeachtet der durchaus richtigen Ausführungen von Quintus, wäre es ein denkbarer Ansatz, die mKr als teil-aktive "Zwei-Phasen-Infanterie" anzudenken.
In der ersten Phase (Frieden/Spannungsfall) dienen ihre aktiven Teile im IKM und als Vorauskräfte in der Bündnisverteidigung.
In der zweiten Phase (V-Fall) werden sie durch große Zahlen nicht-aktiver Infanterie aufgefüllt, um den hohen Bedarf an einfacher Infanterie im Stellungskrieg zu decken und die zu erwartenden Verluste auszugleichen.
Allerdings würde das natürlich mehr Reservisten und eine andere Organisationsform erfordern, als die einer herkömmlichen Infanteriebrigade.
Genau dass war mein Gedanke dahinter, eine Art "Zwei-Phasen-Infanterie".
Die aktiven Teile als vollausgestattete, dauergeübte Truppe von Profis auf GTK
Die teil-/ nichtaktiven Verbände an Reservisten und Wehrpflichtigen auf Fußbus sind soweit ausgebildet dass sie nach einiger Vorbereitungszeit die aktiven Verbände verstärken oder in Teilen sogar ersetzen können.
Grade im Rahmen der neuen Heimatschutzdivision sollte die Jägertruppe mit modularisierten Ausbildungskonzepten hier eine solide Basis schaffen.