(See) Future Combat Surface System (FCSS)
#61
(25.01.2025, 17:02)Ottone schrieb: Vor allem sind Inseln ... nicht zu vergessen!
Da es kaum russische Ostseeinseln gibt, meinst du sicher die Verteidigung und Rückeroberung eigener Inseln. Aber wäre da ein FCSS das richtige Mittel? Braucht es in so einem Szenario nicht deutlich mehr Schlagkraft und insbesondere auch Personal? Was wäre da der Vorteil eines un-/minimalbemannten Bootes?
Zitat:Theoretisch könnte die Türkei in einem Artikel 5 Szenario den Bosporus für die NATO öffnen, dann käme die russische Schwarzmeerküste als Aufgabe hinzu - diese ist aber planerisch keine Baustelle für die Deutsche Marine, ebensowenig die kleine russische Mittelmeerpräsenz in Lybien/ehemals Syrien. Und wer aus der NATO im hohen Norden jenseits von Norwegen aktiv werden würde und müßte ist noch eine andere Frage; mindestens F126 und U212 wären dabei.
Richtig. Die Aufteilung der geografischen Verantwortungsbereiche ergibt für einen großen Krieg sehr viel Sinn, weshalb wir im Nordmeer sein müssen, während andere sich um Mittel- und schwarzes Meer kümmern.
Zitat:Ich halte es für schwierig, bei intakter russischer Luftverteidigung so ziemlich alles aus der Luft erledigen zu wollen, zumal ja auch der oben bereits einmal erwähnte Seehandel sicherzustellen ist. An weitreichenden Waffen hat die Bundeswehr Stand heute im Heer gar nichts im Portfolio, es gibt nur den Taurus der Luftwaffe. Insofern bringt RBS15 eine eindeutige Mangelfähigkeit ein
Meine Schlussfolgerung daraus ist aber eher, dass wir dringen Küstenartillerie in Form von schnell verfügbaren und kostengünstigen Lkw-Startern für die relevanten Waffensysteme beschaffen sollten, statt diese in eine teure unbemannte schwimmende Plattform zu integrieren, die erst noch von null entwickelt werden muss und dann auch noch ein sehr viel größeres Potential für Friktionen mit sich bringt.
Zitat:zumal Ziele an der Küste und in Küstennähe direkt von See aus besser erreichbar sind als über eine tief gestaffelte Luftverteidigung zu Land.
Dem kann ich nicht folgen. Eine kurzfristig eingenommene Insel hätte diese Verteidigung nicht und die russischen Gewässer vor Kronstadt mit einem FCSS zu durchqueren, halte ich für etwas sehr gewagt. Also geht es primär um Kaliningrad. Dort ist kein Ziel mehr als etwa 60km von NATO-Festland entfernt. Eine RBS15 oder entsprechende Artillerierakete könnte also genauso gut von einem Lkw aus der Region Elbing/Ermland starten, wie von einem Boot vor dem Haff. Nur dass der Lkw sehr viel schwerer aufzuklären und auch noch günstiger sein wird als ein FCSS.

Relevant würde das mMn höchstens dann, wenn es den Russen zuvor gelingen sollte, größere Küstenabschnitte zu erobern und zu sichern, was ich persönlich für wenig wahrscheinlich halte, zumal dann auch die Option zu Angriffen durch FCSS auf diese Gebiete den dafür erforderlichen Aufwand nicht rechtfertigt und wir die Mittel sinnvoller investieren könnten.
Zitat:Die Diskussion bestärkt mich in der Vermutung, dass es sinnvoll wäre, FCSS in eine große und eine kleine Unterklasse aufzuteilen.
Da bin ich dabei. Ein kleineres USV als Subsystem größerer Schiffe, das sowieso erforderlich und bald MOTS verfügbar sein wird, und ein hochseetaugliches XLUSV. Das ergibt beides Sinn.

(25.01.2025, 17:44)ObiBiber schrieb: außerdem können Kampfboote wie CV90 einen Teil der Aufgaben abdecken….
Es wäre auch eine Option, für die Kampfboote eine optionale Fernsteuerung vorzusehen, um sie in besonders gefährlichen Szenarien als USV einsetzen zu können. Das wäre sehr viel weniger ambitioniert als das FCSS und aufgrund der Größe der Plattform auch hinsichtlich der Signatur von Vorteil.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Future Combat Surface System (FCSS) - von Broensen - 25.01.2025, 17:52

Gehe zu: