(See) Future Combat Surface System (FCSS)
#58
(25.01.2025, 15:31)LieberTee schrieb: In welchem Szenario brauchen wir Schiffe für Küsten- und Landangriff?
Seh' ich auch so. Für Aktionen gegen ein theoretisch besetztes Baltikum brauchen wir keine Schiffe und Boote, sondern Jagdbomber. Und gegen die bereits aktuell russischen Ostseeküstenabschnitte kann man genauso gut von Land aus wirken.

Interessant werden seegestützte Angriffsfähigkeiten mMn nur für verdeckte Angriffe auf Ziele in Kaliningrad oder auch Murmansk. Dafür braucht es aber sehr kleine Einheiten, um nah genug unbemerkt heran zu kommen, was für mich (optional) bemannte Überwassereinheiten ausschließt. Und auch unbemannte Einheiten müssten so klein sein, dass sie nur eine einzelne Aufgabe übernehmen können.

Ein unbemannte Einheit, die so groß ausfällt, dass sie mit eigenem Radar, RAM etc. ausgestattet werden muss, ist mMn in der Ostsee fehl am Platz, sie hat da keine Verwendungsoption, die nicht anderweitig mindestens genauso gut erledigt werden könnte. Und das ist der Punkt: Das FCSS wäre vielleicht nicht nutzlos, aber es ist sicher nicht die effizientes Lösung für die vorhandenen Aufgaben. Daher halte ich das Konzept für Aktionismus seitens der Marine. Man will im Buzzword-Bingo gewinnen, statt auf die konkreten Herausforderungen und die dafür sinnvollen Lösungen zu schauen.

Ein effizient einsatzbares "XLUSV" müsste hochseetauglich sein, so dass man damit im Nordmeer große Räume überwachen, Sensoren und Effektoren dislozieren kann, um dort mit weniger bemannten Plattformen agieren zu können. Das widerspricht allerdings dem Ansatz, die FCSS mit den Korvetten zu kombinieren, im Nordmeer müssten sie stattdessen mit ausdauerfähigen Fregatten/Zerstörern und Versorgern zusammen arbeiten.


Das geplante FCSS ist mMn im LV/BV-Kontext als unbemannte Variante zu groß für den sinnvollen Ostseeeinsatz, aber zu klein für den Nordmeer- oder Expeditionseinsatz.
Es kann nur Überwachungsaufgaben im Friedens- oder Spannungsfall übernehmen, in denen jedoch ein Vielzahl bemannter Einheiten sehr viel wichtiger -weil sinnvoller- wäre mit Blick auf die zunehmend hybride Kriegsführung. Ein FCSS als "schwimmender Waffenträger" ist kein gutes Patrouillenboot, es käme erst im V-Fall zur Anwendung. Diese vorgeschobene Waffeneinsatzplattform wird in der Ostsee so aber gar nicht benötigt, da die entsprechenden Waffen auch von Land und aus der Luft eingesetzt werden können.
Das Konzept K130+FCSS mag andernorts und auf dem Papier vielleicht Sinn ergeben, aber nicht in Nord- und Ostsee.
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RE: Future Combat Surface System (FCSS) - von Broensen - 25.01.2025, 16:31
RE: Future Combat Surface System (FCSS) - von Diogenes - 22.03.2025, 10:05
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