12.01.2025, 18:44
(12.01.2025, 17:50)Broensen schrieb: Genau. Entweder hat man ein System, das direkt von einer bemannten Plattform aus geführt wird und klein genug ist, um dem Gegner kein Ziel zu bieten (z.B. ACRIMS), oder man hat ein mehr oder weniger vollwertiges Boot, das man dann in absehbarer Zeit keinesfalls unbemannt hinbekommen wird.
Gerade bei ARCIMS sehe ich das Problem, wenn es in der ASW Rolle z.B. als Schleppsonarträger verwendet wird, dass es für den Gegner ein Hochwertziel wird. Man kann es sicherlich verwenden, um den eigenen Sonarabdeckungsbereich etwas zu erweitern, aber dafür ist es ohne "Babysitter" (z.B. F124, F127) schutzlos und kann mit einem Verband bei schwerem Wetter nicht mithalten. Eine 11 m Plattform wird bei üblichem Wellengang in Nordsee und Atlantik bestimmt keine 40 kt+ mehr machen - von der Reichweite mal ganz zu schweigen.
Wenn man das im Atlantik umsetzen will, ist man eher bei MEKO S-X - 55 m bei über 200 t - auch das Konzept scheint in der Annahme entstanden zu sein, dass der Gegner keinerlei Möglichkeit hat, dem USV gefährlich zu werden, wenn es weit außerhalb des AAW-Screen operiert. Gerade gegen russische Lenkflugkörper mit Reichweite von 1000 km+ halte ich das für eine nicht zutreffende Annahme. MEKO S-X ist jetzt auch nicht so klein, dass es für den Gegner unsichtbar wäre.
Das Konzept ist sicherlich "gut" im Friedensbetrieb, um kritische Infrastrukturen zu überwachen - dafür wäre FCSS bzw. ARCIMS perfekt. Die Boote können permanent kritische Infrastrukturen abfahren und überwachen. Aber in einem "Kriegsszenario" sehe ich derzeit keinerlei Benefit, außer, man betrachtet die Dinger wirklich nur als "billige" Wegwerf-Waffen- und Sensorplattform.