12.01.2025, 15:23
(12.01.2025, 14:25)Frank353 schrieb: Diese Systeme sollen zusammen mit den Korvetten eingesetzt werden. Zudem sollen sie günstig sein, also zur Not ersetzbar.
Wir reden hier doch über Systeme in einer Größe der niederländischen Multifunctional Support Ships? Die sollen zwischen 0,25 und 1 Mrd. EUR für zwei Einheiten kosten - "günstig" ist das jetzt nicht wirklich und ob dort die Module im Preis inkludiert sind, ist scheinbar nicht öffentlich bekannt.
K130 hat keine Möglichkeit, ein FCSS gegen Bedrohungen aus der Luft zu schützen, da die RAM hierfür ungeeignet sind - oder man fährt in einem so engen Pulk, dass die eigentliche Funktion der FCSS, nämlich Überwachung und Wirkung in der Fläche verpufft. Klar, die Korvette kann mit ihrem Radar aufklären und Launch-on-Remote machen, dann braucht die Korvette aber Schutz gegen Bedrohungen im Bereich ASW, denn K130 hat dort nichts vorzuweisen.
Oder jede K130 wird plötzlich von 5 FCSS begleitet, von denen alle eine gesonderte Ausrüstung führen (AAW, ASW, ASuW, EloKA), dass wird lustig
Gerade die Ostsee ist ein so gläsernes Gefechtsfeld, da überlebt ein FCSS doch nicht lange? Als sind wir wieder bei "Low Intensity Ops".
Mal abgesehen davon, dass ich mich immer noch Frage, wieso so viel über "Cyber-Warfare" fabuliert wird und dann plant die Marine alles "autonom und natürlich mit KI" zu machen - das "unhackbare FCSS"?
Bei diesem Konzept sind so viele Fragen offen, von der gesicherten resilienten Vernetzung und dem gesamten Systemkonzept, dass ich mir die Frage stelle, was denn bis 2029 dort "kriegstüchtig" sein soll?
Mir fehlt, wie mancher Vorredner hier auch schon vorgebracht hat, jeglicher Glaube, dass eine Bundeswehr, die es nach 20 Jahren nicht geschafft hat, eine Drohne auf die K130 zu bringen, innerhalb von vier Jahren ein FCSS mit diesen Fähigkeiten in die Nutzung zu überführen - es sei denn, es geht mal wieder nur um Flaggenstöcke ohne Fähigkeiten, dann klappt das in vier Jahren locker, wenn man bei Damen so einen Fast Crew Supply Tender bestellt.
Zur Kriegstüchtigkeit eines solchen Systems gehören auch Konzepte und Doktrinen, davon ist bisher aber noch gar nichts gekannt.
Der gesamte "Commander's Intent 2025" ist in seiner Sprache für mich hochgradig interpretationsfähig und in Teilen auch gefährlich, wenn man jetzt meint, FCSS löst "alle Probleme" bis 2029 und nebenbei will man alle Instandhaltungs- und Modernisierungsvorhaben "überprüfen". Was letzteres im Klartext bedeutet, sollte jedem hier selbsterklärend sein.
IRIS-T durfte natürlich auch nicht fehlen, obgleich aus der Presse bekannt ist, dass der Demonstrator IRIS-T auf F125 nur bis TRL 6 geführt werden soll, sprich "Prototyp in Einsatzumgebung". Da sind noch Jahre an Arbeit hintendran.
Für mich reiht sich der Commander's Intent 2025 perfekt in die "Flaggenstock-Politik" der letzten Jahrzehnte ein - FCSS dient aus meiner Sicht als Nebelkerze dafür zu verbergen, dass man für F124 z.B. bis 2029 gar keine Munition mehr nachbestellen kann (SM-2). Dabei wäre gerade die F124 mit SM-2 und dessen Reichweite perfekt geeignet, um FCSS zu steuern und zu schützen.