30.12.2024, 21:00
Als ich seinerzeit in der Grundausbildung bei der Gebirgstruppe war, wurde bei den theoretischen Schulungen in den "Klassenzimmern" der Kaserne auch die Frage aufgeworfen, wie man sich denn verhalten solle, wenn der Gegner z. B. religiöse Gebäude, wie eine Kirche (es wurde nicht von Moscheen gesprochen, sondern man blieb im Jahre 2000/2001 im südlichen Bayern beim naheliegendsten Denkmodell), oder Krankenhäuser/Sanitätseinrichtungen als Deckung oder als Basis für seine Aktivitäten nutzt?
Die Antwort war klar: Der Gegner delegitimiert damit den Schutz, den diese Einrichtungen normalerweise unbedingt genießen sollten, womit also Angriffe auf diese Gebäude/Einrichtungen vertretbar seien. Es wurde noch der Hinweis seitens der Lehrenden nachgeschoben, dass man natürlich verhältnismäßig vorgehen müsse. D. h.: Wenn man aus Handwaffen beschossen wird, schießt man nicht den Bau mit Haubitzen zusammen. Hat man nur den Verdacht, dass illegale Aktivitäten dort vorliegen, geht man rein bzw. muss man reingehen und bekämpft diejenigen dann gezielt, die man diesen Aktivitäten zuordnen kann.
Das war vor über 20 Jahren in einer deutschen Kaserne so. Wie es heute ist, kann ich nicht sagen.
Was nun die IDF angeht: Dass dieser Bau ein Komplex war, der der Hamas zuzurechnen ist bzw. in welchem es Unterstützer dieser Terrorgruppe gab, davon kann man wohl ausgehen. Wenn die IDF also reingegangen wäre und wenn sie dort die Zielpersonen ausgeschaltet hätte, dann wäre dies absolut i. O. gewesen. Weiterführende Verwüstungen an der Einrichtung, d. h. inkl. der Krankenhauseinrichtungen oder der Arznei-/Medizinbestände, hätten aber mit Ausblick auf die eh schon angespannte medizinische Versorgungslage vor Ort unterbleiben müssen.
Wobei man aber auch natürlich die Lage wiederum differenziert anzusehen hat und nicht eins-zu-eins übertragen kann und darf, da man jene Situation in einem braven Schulungsraum in einer deutschen Kaserne, wo die Wehrpflichtigen aus friedlichen und wohl auch meist wohlbehüteten Verhältnissen stammten, nicht mit dem jahrelangen Dauerstress im Anti-Terror-Kampf gleichsetzen kann, dem die Israelis ausgesetzt sind. Das soll nun keine Entschuldigung sein für die Zerstörung einer Klinik, aber ein vorsichtiger Erklärungsansatz.
Schneemann
Die Antwort war klar: Der Gegner delegitimiert damit den Schutz, den diese Einrichtungen normalerweise unbedingt genießen sollten, womit also Angriffe auf diese Gebäude/Einrichtungen vertretbar seien. Es wurde noch der Hinweis seitens der Lehrenden nachgeschoben, dass man natürlich verhältnismäßig vorgehen müsse. D. h.: Wenn man aus Handwaffen beschossen wird, schießt man nicht den Bau mit Haubitzen zusammen. Hat man nur den Verdacht, dass illegale Aktivitäten dort vorliegen, geht man rein bzw. muss man reingehen und bekämpft diejenigen dann gezielt, die man diesen Aktivitäten zuordnen kann.
Das war vor über 20 Jahren in einer deutschen Kaserne so. Wie es heute ist, kann ich nicht sagen.
Was nun die IDF angeht: Dass dieser Bau ein Komplex war, der der Hamas zuzurechnen ist bzw. in welchem es Unterstützer dieser Terrorgruppe gab, davon kann man wohl ausgehen. Wenn die IDF also reingegangen wäre und wenn sie dort die Zielpersonen ausgeschaltet hätte, dann wäre dies absolut i. O. gewesen. Weiterführende Verwüstungen an der Einrichtung, d. h. inkl. der Krankenhauseinrichtungen oder der Arznei-/Medizinbestände, hätten aber mit Ausblick auf die eh schon angespannte medizinische Versorgungslage vor Ort unterbleiben müssen.
Wobei man aber auch natürlich die Lage wiederum differenziert anzusehen hat und nicht eins-zu-eins übertragen kann und darf, da man jene Situation in einem braven Schulungsraum in einer deutschen Kaserne, wo die Wehrpflichtigen aus friedlichen und wohl auch meist wohlbehüteten Verhältnissen stammten, nicht mit dem jahrelangen Dauerstress im Anti-Terror-Kampf gleichsetzen kann, dem die Israelis ausgesetzt sind. Das soll nun keine Entschuldigung sein für die Zerstörung einer Klinik, aber ein vorsichtiger Erklärungsansatz.
Schneemann