27.12.2024, 14:43
(27.12.2024, 14:28)Broensen schrieb: Natürlich macht es Sinn, die teure ASW-Technik inkl. wertvoller Bedienermannschaft, nicht mitzunehmen, wenn das Schiff bspw. vor dem Libanon Waffenschmuggler sucht oder im Roten Meer Drohnen abfängt.
Hier wiederholt sich die Causa von F125, nämlich dass die Projektierung und Realisierung bei der Bundeswehr so lange dauert, dass die Realität sie überholt.
Als man mit K131/MÜKE/MKS180 angefangen hatten, waren Unterwasserdrohnen bei nicht-staatlichen, nicht militärisch ausgerüsteten Gegnern kein Thema - damals, 2009 eine noch korrekte Annahme. Wie wir aber in 2024 wissen, werden derartige Drohnen bald von jeder halbwegs ernstzunehmenden Dritte-Welt-Miliz eingesetzt.
Damit ändert sich der Fokus vom ASW-Modul weg von einer U-Jagd-Befähigung "if needed", zu einer Fähigkeit, die auch in Low-Intensity-Operations (z.B. vor dem Libanon) permanent benötigt wird - von hybrider Kriegsführung mal gar nicht zu reden.
Wenn das Personal so eine Engpassressource darstellt, wäre es vielleicht Zeit vom traditionellen Ansatz hin zu KI-gestützter Datenauswertung zu gehen - dann hätte man die Befähigung im Sinne eines Eigenschutzes der Plattform dauerhaft an Bord eingerüstet und würde kein Personal binden.
Mal abgesehen davon, macht es natürlich Sinn, ein Schleppsonar vor dem Libanon dabei zu haben und sei es nur zur Erhöhung der eigenen Aufklärungsreichweite oder acoustical intelligence. Gerade vor dem Libanon gibt es so viel Schiffsverkehr von Anrainerstaaten und deren Marinen, da lohnt sich ACINT aber mal so richtig...