26.12.2024, 14:17
(24.12.2024, 17:17)Milspec_1967 schrieb: Zudem ist das Antriebs Konzept der F-126 (voll elektrisch ohne high Speed Gasturbine) als ASW der T26 überlegen (sehr leise, sehr Umwelt freundlich, sehr sparsam)
Erm... nein.
F126 setzt auf CODLAD (COmbined Diesel-eLectric And Diesel) und in Summe sechs Dieselaggregate - 2 x Antrieb mit je 12.000 kW und 4 x Genset mit 3.000 kW. Diese müssen alle IMO Tier 3 erfüllen, was mittels selective catalytic reduction (SCR) erfolgt - und sicherlich auch einen gewissen Platzbedarf mit sich bringt, der seinen Teil zu den 10.000t+ beiträgt (z.B. Harnstofftanks).
Type 26 setzt auf CODELOG (COmbined Diesel-Electric OR Gas Turbine) und in Summe vier Dieselaggregate - 4 x Genset zzgl. der Gasturbine mit 36 bis 40 MW. Die E-Fahrmotoren unterstützen ebenfalls den PTO Mode - sprich man kann mit einer Gasturbine auch den gesamten Strombedarf der Plattform decken - dauerhaft, nicht durch Batterien limitiert, wie bei F126.
Die Lautstärke, die ein Schiff produziert, ist primär von der Anzahl der Aggregate abhängig, die laufen müssen, um das Schiff zu betreiben (Antrieb + Strom). Type 26 schafft das (bei reduzierter Höchstgeschwindigkeit) mit nur einer Gasturbine, bei F126 müssen alle sechs Aggregate am Netz sein.
Zum Aspekt Umweltschutz: Eine Gasturbine ist heutzutage ab Werk IMO Tier III ohne Abgasnachbehandlung, ein Dieselmotor schafft das nur mit Abgasnachbehandlung.
Zum Aspekt Lautstärke: Eine Gasturbine ist deutlich leiser (für den relevanten Bereich, der Unterwasserschall bzw. Körperschall erzeugt) und erzeugt bauartbedingt weniger Vibrationen, daher verstehe ich nicht, wieso du Dieselaggregate bevorzugst? Eine Maschine, die bauartbedingt direkt rotorische Leistung erzeugt ist immer mit weniger Vibrationen verbunden, als eine solche, die translatorisch arbeitet und dann auf rotierend umsetzt (Dieselmotor).
Aus meiner Sicht ist der Antrieb der Type 26 ein typischer für ASW-Schiffe, der für F126 ist scheinbar vom Kostenaspekt her gedacht, sprich wenig Kraftstoffverbrauch (da ist die GT unterlegen) und geringe Anschaffungskosten der Dieselmotoren gegenüber der GT (n.m.K. ca. Faktor 10). Mit der Gasturbine steht Type 26 bei entsprechend großen E-Fahrmotoren mit Power Take-Off Funktion eine immense Nachrüstreserve für spätere Aufrüstungen (z.B. Laser) zur Verfügung, während F126 durch ihre Auslegung auf 12 MW begrenzt ist - Type 26 auf 12 MW + Power Take-Off.
Allein die Unterschiede im Leistungsgewicht sind immens (auch wenn das bei Schiffen nicht so einfach zu rechnen ist):
- Type 26: 8.000 t bei 36 bis 40 MW Antriebsleistung => mindestens 4,5 kW pro t
- F126: 11.000t (+) bei 32 MW Antriebsleistung => 2,9 kW pro t