25.12.2024, 23:41
@Quintus
Spaß beiseite: Du hast mich nicht richtig gelesen - es wäre nicht nur für uns im Westen so besser gelaufen, sondern auch für den Iran und die Menschen dort. Und der Nahost-Konflikt wäre sowieso so nie eskaliert. Aber gut, auch Robespierre hat man ja anfangs die "hochsozialen" Weltverbesserungsabsichten zugestanden. Nach vermutlich mehreren Millionen Opfern fand man dann doch wieder zur Monarchie zurück.
Und wer erinnert sich schon, dass die ach so patriotischen Mullahs 1953 das Geld der CIA annahmen, als selbige den linkssozialistischen Mossadegh auf Bitte der überforderten Briten absägte? Wer weiß heute noch, dass in Qom und Schiras die Mullahs zum Sturze Mossadeghs "als gottlosem Atheisten" aufriefen?
Wieso? Weil dem strenggläubigen Mullah die sowjetische, pseudosozialistische Gottlosigkeit - der anglo-sowjetische Angriff auf Persien 1941 spielte auch noch eine gewisse Rolle - noch schlimmer erschien als alles andere. Aber sage heute mal einem Mullah, dass er (im stillschweigenden Taqīya-Verständnis) froh über die Absetzung Mossadeghs durch die CIA war, ja, dass die Mullahs es mitgetragen haben? Da wird das heuchlerische Geschrei groß sein, wird doch Mossadegh heute gerade von den Mullahs (!) auch als Bsp. für die "finsteren, imperialen und bösen Machenschaften von Uncle Sam" bemüht.
Kurzum: Dieses Mullah-Regime ist eine Ausgeburt der boshaften, verlogenen Heuchelei. Leider hat es eben gewisse Machtoptionen.
Schneemann
Zitat:Für dich, hierzulande, und für den Westen mag das sinnvoll sein, aber aus iranischer Perspektive hätte ich mich für Chomeini entscheiden.Niemand ist perfekt.
Spaß beiseite: Du hast mich nicht richtig gelesen - es wäre nicht nur für uns im Westen so besser gelaufen, sondern auch für den Iran und die Menschen dort. Und der Nahost-Konflikt wäre sowieso so nie eskaliert. Aber gut, auch Robespierre hat man ja anfangs die "hochsozialen" Weltverbesserungsabsichten zugestanden. Nach vermutlich mehreren Millionen Opfern fand man dann doch wieder zur Monarchie zurück.
Zitat:Und ja, der Shah war ein Bösewicht.Nein.
Zitat:Seine Herrschaft unterschied sich in den praktischen Auswirkungen (Folter, Unterdrückung, Mord, usw usf) gar nicht so viel von dem aktuellen Mullah-Regime wie man meinen möchte.Richtig, auch der SAVAK war keine angenehme Organisation. Und dem gefolterten Oppositionellen ist es relativ egal, ob ihm der SAVAK- oder der VEVAK-Mitarbeiter das heiße Bügeleisen auf den Hintern presst, aber während es die Mullahs insgeheim guthießen, wenn der SAVAK die linke Opposition auseinandernimmt, sahen sie es als verwerflich an, wenn sich der SAVAK an ihresgleichen vergriff. Dass sie nun ihrerseits alles niederdrücken, interessiert sie natürlich nicht. Und dass es auch deswegen eine MEK gibt - die man heute als böses Konstrukt des Westens definiert - wird natürlich verschwörerisch mit den USA und den "Zionisten" negiert.
Und wer erinnert sich schon, dass die ach so patriotischen Mullahs 1953 das Geld der CIA annahmen, als selbige den linkssozialistischen Mossadegh auf Bitte der überforderten Briten absägte? Wer weiß heute noch, dass in Qom und Schiras die Mullahs zum Sturze Mossadeghs "als gottlosem Atheisten" aufriefen?
Wieso? Weil dem strenggläubigen Mullah die sowjetische, pseudosozialistische Gottlosigkeit - der anglo-sowjetische Angriff auf Persien 1941 spielte auch noch eine gewisse Rolle - noch schlimmer erschien als alles andere. Aber sage heute mal einem Mullah, dass er (im stillschweigenden Taqīya-Verständnis) froh über die Absetzung Mossadeghs durch die CIA war, ja, dass die Mullahs es mitgetragen haben? Da wird das heuchlerische Geschrei groß sein, wird doch Mossadegh heute gerade von den Mullahs (!) auch als Bsp. für die "finsteren, imperialen und bösen Machenschaften von Uncle Sam" bemüht.
Kurzum: Dieses Mullah-Regime ist eine Ausgeburt der boshaften, verlogenen Heuchelei. Leider hat es eben gewisse Machtoptionen.
Schneemann