25.12.2024, 18:37
(25.12.2024, 17:00)DeltaR95 schrieb: Kleine Auswahl an Standards, die zwischen Land, Luft und See unterschiedlich sind:
- MIL-S-901
- MIL-STD-167-1A
- MIL-STD-1399 Section 300 (Ship Motion)
- AECTP-100 bis 600
- MIL-STD 810
- MIL-STD 461
Schock ist nicht gleich Schock und schon gar nicht einfach nur ein "g-Wert". Ein Flugkörper an einem Luftfahrzeug ist erstmal "aufgehängt" der maximalen Beschleunigung des Lfz unterworfen, also maximal 10 g. Im Flug wird die g-Last durch das Manövriervermögen des Lfk bestimmt, bei einer unter Kiel Detonation sieht das Schockspektrum naturgemäß komplett anders aus - dafür gibt es genügend Publikationen im öffentlichen Raum.
Diese Argumentation ist typisch deutsch, jede Kritik am neuen "richtig geilen Kram" wird erstmal als schlechtreden abgetan - siehe Causa F125. 15 Jahre lange wurde gefühlt in jeder Fachzeitung das Schiff "abgefeiert", wie modern und zukunftsweisend es doch wäre und jetzt stellt sich heraus, dass die "Naysayer" leider recht gehabt haben. Oh mein Gott, wie konnte das nur passieren
*Sarkasmus Ende*
Sorry, aber ein klein wenig Gedanken haben sich die Leute in den USA und der NATO schon gemacht, als sie manchen MIL-STD und manche STANAG gebastelt haben. Allein das EMV-Umfeld auf einem Schiff ist komplett anders, als an Land und wohl der sicherheitskritischste Faktor, wenn man Sachen von Land "einfach mal" auf ein Schiff schraubt.
Nochmal, mich stört die Geschwindigkeit, mit der diese Maßnahme umgesetzt wird - da spüre ich nichts von Zeitenwende. Nehmen wir mal realistisch an, dass eine Erprobung in 2025 positiv verläuft, dann kommt noch Vertragsschluss für die Serie, 25 Mio. Vorlage, vollständige Qualifizierung und wir sind vielleicht mal 2030+ auf der ersten F125 mit IRIS-T unterwegs - dann 9 Jahre nach dem Beginn des Ukraine-Krieges!
Alle von dir genannten Normen haben absolut keine Relevants für Flugkörper auf Schiffen, einige sind sogar komplett falsch. Wenn ich mich nicht irre behandelt MIL-STD-1399 Section 300 die allgemeine Stromversorgung, was soll das?
Und doch die Beschleunigungskräfte sind genau das was relevant ist, und die werden nun mal in g angegeben. Genau so werden Vibrationen und Schocks gemessen, wie auch sonst. Natürlich hat der zeitliche Lastverlauf einen Einfluss wenn wir über Ermüdung sprechen. Aber messen tun wir am Ende immer die Beschleunigungskräfte in g und so werden verschiedene Ereignisse auch vergleichbar. Aber auch hier poste gerne die angesprochenen Publikationen.