25.12.2024, 17:19
(25.12.2024, 16:11)DeltaR95 schrieb: Bei allem gebührenden Respekt, aber das wäre "mal wieder" eine typisch deutsche Lösung für ein Problem, welches de facto überall auf der Welt im Sinne einer Grundbefähigung jeder ernst zu nehmenden Korvette bzw. Fregatte mit einem festen VLS gelöst wird.Und was nutzt uns diese Erkenntnis mit Blick auf eine Schiffsklasse, die das nicht hat, aber in der Realität leider noch lange Teil unserer Flotte sein wird?
Zitat:Je mehr man einen Systemverbund ohne Not auf mehrere Plattformen aufteilt, in deinem Beispiel EGV und K130/F125, desto komplizierter wird die Einsatzplanung. Wenn einer der Fähigkeitsträger fehlt, steht der gesamte Verbund "lausig in Lee" und nutzlos dar.In diesem Fall stünde die K130/F125 dann genauso "nutzlos" dar, wie vor diesem Fähigkeitszuwachs.
Zitat:Diese "Arsenal-Ship" oder "Launch-on-Remote" Lösung war mal für Fähigkeiten in der Größenordnung BMD (SM-6/SM-3) bzw. Strike (Tomahawk) gedacht und ergibt dort auch Sinn. Aber einen derart komplizierten Systemverbund zu entwickeln, um einen "AAW-Lfk kurzer Reichweite" zu verbringen, sprengt zudem noch jeden Kostenrahmen.Der Vergleich hinkt. Bei den Arsenal-Ship-Konzepten ist der Sinn eben ein vollkommen anderer und es handelt sich um geschlossene Konzepte. Bei IRIS-T auf EGV o.ä. ginge es um aus der Not geborene, pragmatische Problemlösungen. Die ich zwar persönlich nicht befürworte, genauso wenig wie Arsenal-Ships, aber deswegen sollte man sie trotzdem unterschiedlich bewerten.
Zitat:Da wäre ein USV als VLS-Träger deutlich sinnvoller, aber da fehlt mir der Glaube, dass eine Bundeswehr, die in 20 Jahren keine Ortungsdrohne auf K130 bringen kann, dass in endlicher Zeit bis 2029 schafft.Gerade für die F125-IRIS-T-Thematik ist ein USV mMn zu viel gewollt. Denn da geht es lediglich um konstruktiv fehlenden Platz an Bord des Schiffes. Um den andernorts anzubieten, kämen beliebige zivile Schiffe in Frage, um die Fregatte unmittelbar zu begleiten, so dass sie durch deren Selbstschutzsysteme mit geschützt wären. Die können dann aber eben auch bemannt sein und sogar COTS. Denn es geht dabei ja nicht um Kriegsschiffe im Gefecht (dafür wird die F125 nie taugen), sondern um schwimmende Flugabwehrstellungen gegen Drohnen und -Raketen asymmetrisch agierender Akteure.
Zitat:Die Gelder sind dann sinnvoller in neue Schiffsklassen investiert. Diese Festhalten an nicht ausgereiften Lösungen ist genauso typisch für die Bundeswehr und ich befürchte, man wird auch an F125 - aus meiner Sicht ohne Not - 30 Jahre festhalten und viel Geld für Nachrüstungen "versenken", weil man nicht in der Lage ist, eine Fregatte "von der Stange" zu kaufen.Ich finde, da muss man unterscheiden zwischen nicht zielführender Nachrüstungen, die eben ein Kriegsschiff daraus machen sollen, und erforderlicher Fähigkeitsverbesserungen, um den ursprünglichen Auftrag der Schiffe weiterhin erfüllen zu können. Wir brauchen keine BMD-Zerstörer, um sie vor dem Jemen kreuzen zu lassen, genau dafür haben wir die F125 gebaut. Also so lange wir solche Aufträge haben, macht es auch Sinn, die dafür beschafften Schiffe den sich ändernden Voraussetzungen anzupassen.
Man kann natürlich die Aufträge an sich in Frage stellen, was mMn die tatsächliche Motivation derer ist, die sich gegen eine Aufrüstung der F125 äußern.
Zitat:Nochmal, mich stört die Geschwindigkeit, mit der diese Maßnahme umgesetzt wird - da spüre ich nichts von Zeitenwende. Nehmen wir mal realistisch an, dass eine Erprobung in 2025 positiv verläuft, dann kommt noch Vertragsschluss für die Serie, 25 Mio. Vorlage, vollständige Qualifizierung und wir sind vielleicht mal 2030+ auf der ersten F125 mit IRIS-T unterwegsDem schließe ich mich natürlich voll an.
Zitat:dann 9 Jahre nach dem Beginn des Ukraine-Krieges!Wo ist der Zusammenhang? F125 mit IRIS-T hat nicht direkt mit einem Konflikt gegenüber Russland zu tun, sondern mit der zunehmenden Gefährdung der Seewege vom östlichen Mittelmeer über den nahen und mittleren Osten sowie rund um Afrika.