21.12.2024, 16:08
(21.12.2024, 15:25)DorJur schrieb: Dass die F126 keine reinrassige ASW-Fregatte ist, das sehe ich so wie Du. Allerdings dürfte der Aufwand, den bestehenden Entwurf weiter in diese Richtung zu optimieren, deutlich geringer sein, als den bestehenden Entwurf in Richtung medium - AAW zu trimmen. M.E. würde der Verzicht auf den Mehrzweckgedanken genug Raum für eine reine ASW-Ausrichtung schaffen. Auf Navel News sagt ja der Damen-Vertreter, dass das Schiff gerade auch wegen des Modulgedankens so groß geworden ist...Dieser Logik kann ich nicht folgen. Mein Vorschlag war eine schiffsbauliche Anpassung für ein 2. Los, um ein oder zwei zusätzliche 8-Zellen-Mk41 unterbringen zu können und einen weiteren FK zu integrieren, für den afaik die reinen Hardware-Voraussetzungen bereits gegeben sind. Das erscheint mir doch sehr viel weniger problematisch, als aus einer modularen 10kto.-Intensivnutzungs-Mehrzwekfregatte ein ASW-optimiertes Schiff zu machen. Man wird das Design im Nachhinein ja nicht deutlich kleiner bekommen, nur weil man bspw. das Sonar fest verbaut statt in Container. Um das zu erreichen, wäre ein komplettes re-design erforderlich, auch hinsichtlich technischer Anlagen, was die Kommunalität zunichte mache würde.
Zitat:Wenn ich das richtig verstanden habe, dann such(t)en die Norweger auch ursprünglich eine ASW-Fregatte.Was du in Erinnerung hast, war vermutlich die Aussage, dass ASW einen Schwerpunkt bilden wird. Es war -soweit ich weiß- nie von einer dedizierten ASW-Fregatte die Rede, aber dass es für Norwegen elementar sein dürfte, dass ihre einzige Fregattenklasse einen Beitrag zum ASW leisten kann, sollte wohl selbsterklärend sein. Umgekehrt kann es aber auch kaum ein reines ASW-Schiff werden, da eben keine anderen Schiffe vorhanden sind, die AAW beisteuern könnten. Es muss also zwangsläufig eine Mehrzweckplattform werden, die allerdings primär im Rahmen des ASW-Verbunds mit P8 und U212CD zusammen eingesetzt werden wird.
Zitat:Woher das F127/AAW - Thema für Norwegen kommt, das weiß ich nicht so genau. Vermutlich von Pistorius. Jedenfalls wird ja bzgl. F127 immer gesagt, die müssten für Norwegen erstmal ASW-optimiert werden.Einerseits ist das natürlich deutsches Wunschdenken, dass man nicht alleine die Kosten für den defacto-Zerstörer MEKO400AMD aufbringen müsste und TKMS einen Top-Auftrag beschaffen könnte. Andererseits kann man es aber auch eben auf die Eignung der Schiffe für den genannten ASW-Verbund und insbesondere als quasi natürliche Nachfolge der Fridtjof-Nansen-Klasse zurückführen, denn die ist ja eben aus dem spanischen Pendant zur F124 abgeleitet worden und bereits mit Aegis ausgestattet.
Außerdem kann man sich halt schon fragen, ob die ursprünglich als überschwere IKM-Fregatte konzipierte F126 den konkreten Anforderungen der sehr LV-lastig aufgestellten Norweger entsprechen kann oder ob nicht die F127 als Sinnbild der deutschen LV/BV-Rückbesinnung dem eher gerecht werden dürfte, zumal man hier ja eben jetzt noch Einfluss auf die konkrete Ausgestaltung nehmen kann.
Zitat:Ich sehe aber nicht, dass Norwegen die F126 so wie sie ist mit drei Einheiten abnimmt, ohne dass da was in Sachen ASW verbessert wird.Das ist natürlich noch eine andere Frage: Wie weit geht Norwegen bei der "Marktverfügbarkeit" und bzgl. der "laufenden Produktionslinie"? Soll es wirklich ein unverändertes Design werden oder nimmt man noch eigene Anpassungen vor? Bei der F126, aber auch bei Type26 lässt sich ja vieles noch über die Module anpassen, ohne ins Schiffsdesign eingreifen zu müssen. Bei FDI und Constellation sehe ich das weniger, zumal man sich bei letzterer sogar fragen kann, ob die überhaupt als marktverfügbar/serienreif betrachtet werden kann, so wie das Programm läuft.