19.12.2024, 09:22
(18.12.2024, 17:38)LieberTee schrieb: Also ich kann mir nicht gut vorstellen, dass die Drohnen in Zukunft andauernd prophylaktisch Ausweichmanöver fliegen, das kostet ja irre Reichweite, und ist in den meisten Fällen sowieso wirkungslos, da es gegen potentere Abwehrmechanismen (elektronische Abwehr, Laser, MK) letztlich nicht hilft.
Gegen einfache sUAS (also typische zivile oder von zivilen abgeleitete FPS-Drohnen) gibt es bereits hinreichend effektive Lösungen für den Infanterieeinsatz, und auch dort werden automatisierte Ausweichverfahren verstärkt Einzug halten. Bei militärischen Systemen sind diese bereits jetzt häufig integriert, und dies wird sich in Zukunft mit immer weiter steigenden Flugleistungen noch verstärken. Das einfach in Abrede zu stellen ergibt für mich keinen Sinn, es ist bereits Realität und es wird zunehmen.
Und daraus ergibt sich auch das zweite von mir angesprochene Problem, die Feuerleitung. Es muss die Drohne frühzeitig erkannt werden, dafür braucht es angesichts der aktuellen und vor allem zukünftigen Signaturen eine über die menschlichen Sinne hinausgehende Sensorik. Wenn sie erkannt wurde, muss die Drohne genau lokalisiert und ihr Flugweg sehr genau prognostiziert werden. Das ist mit einem leicht transportierbaren Ballistikrechner nicht zu leisten, deswegen schrieb ich, dass wir von einem Waffensystem und keiner Waffe mehr sprechen können. Heute ist eine gute Feuerleitlösung bereits für den Wirkradius von leichten 30-mm-Waffen nicht trivial, umso komplexer würde eine solche für den kleineren Wirkradius von noch leichteren Waffen werden. Zumal bei diesen neben der Größe selbst auch der Wirkmittelanteil überproportional geringer wird, einfach weil die Elektronik nicht beliebig verkleinerbar ist.
Damit läuft das ganze auf eine Quadratur des Kreises hinaus.
Zitat:Insofern passt der von dir verlinkte Abschnitt nicht zum Thema Drohnenbekämpfung ...
Keines der von dir hier angeführten Systeme passt zum Thema Drohnenbekämpfung, wenn du es nur auf explizite Aussage reduzierst. Natürlich braucht es jeweils eine Übertragung und Interpretation. Und dafür ist der von mir verlinkte Text durchaus hilfreich.