12.12.2024, 22:22
Zum Mord am CEO Brian Thompson (dem Chefmanager des größten US-Krankenversicherers United HealthCare):
Thompson war am 04. Dezember auf offener Straße, am frühen Morgen, in New York hinterrücks und heimtückisch (so meine Meinung) ermordet worden. Es war ein brutaler Mord, und der Täter, ein egozentrischer Eiferer mit bedenklichem psychologischen Portfolio, muss hart bestraft werden und sollte lebenslang ins Gefängnis. Aber die durch die (a)sozialen Netzwerke irregeleitete Internet-Community scheint auch Sympathien zu hegen, gerade die linken und anarchistischen Kräfte rühren sich. Und das macht mir große Sorgen.
Denn: Entsprechend dem ntv-Beitrag scheint es so, als wenn das Risiko besteht, dass wir eine Art von "mörderischem Revival" der "anarchistischen Tat" sehen.
So etwas ähnliches gab es bereits schon einmal: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und teils zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zu mehreren Attentaten von Anarchisten. Seinerzeit waren die Ziele zumeist die gekrönten Häupter Europas - übrigens waren Italiener auch da oft federführend -, aber es gab auch einige wenige Anschläge gegen hochstehende Wirtschaftsbosse in den USA (z. B. Henry Clay Frick - siehe https://www.degruyter.com/document/doi/1...qZYPZetEqC).
Diese Umtriebe hatten ihre Ursache in einer mehrschichtigen gesellschaftlichen Umwälzung: Einerseits lagen sie in einer brutalen, die Schwächeren einer Gesellschaft ignorierenden, sie ausnützenden und auch extrem radikalen Marktpolitik, wobei hier die späten Nachwehen der Industrialisierung eine Rolle spielten. Zudem hat andererseits jegliche Art eines (quasi) Nichtvorhandenseins einer regulierenden staatlichen Kontrolle bzgl. kapitalistischer Exzesse die Entstehung nicht nur der enormen Reichtümer einiger weniger in der sog. "Gilded Age" mit befördert, sondern auch die radikale Gegenreaktion mitbedingt.
Heißt: Sollte es so kommen, wie ich (im nun einmal negativen Geiste ausgedrückt) befürchte, wonach Trump, Musk, Vivek und Co. jenseits allen vorgeschobenen MAGA- und Anti-Woke-Gebarens ein extremst marktliberales Konstrukt schaffen und jegliche staatliche Kontrollen auf ein Minimum zurückfahren wollen, was entsprechende, ggf. skrupellose "Räuberbaron-Absichten" beflügeln könnte, dann steht einer neuen "High-Tech-Gilded-Age" - und Postulate dahingehend gibt es - nichts mehr im Wege. Und es bleiben dann viele auf der Strecke, übrigens auch Trump-Wähler.
Aber umgekehrt droht dann auch die große Gefahr, dass im Gegenzug die Linken (besser: Anarchisten und "Pseudo-Robin Hoods") sich ebenso via der "(a)sozialen Instanzen" hinreißen lassen zu einer neuen "brutalen Anarchie der Tat" und sich radikalisieren, was bedeutet, dass die Chance, dass einzelne anarchistische Attentäter solche Taten zukünftig häufiger versuchen, steigen könnte. Zwar geht es dann nicht mehr gegen gekrönte Häupter wie vor 120 Jahren, aber eben gegen CEOs.
Insgesamt also eine sehr ungute Tendenz, in mehrerlei Hinsicht. Und es wird ersichtlich, welche enorme Verantwortung bei DOGE liegt. Ich frage mich, ob man einem Autisten diese mutmaßlich fundamentalen Weichenstellungen überlassen sollte...
Schneemann
Zitat:Gesundheitswesen in Kritikhttps://www.n-tv.de/mediathek/videos/pan...28806.html
Internet hypt CEO-Mörder Luigi M. als Robin Hood
Die Indizien, dass Luigi Mangione hinter der Erschießung des UnitedHealthcare-CEO Brian Thompson steht, sind erdrückend. Doch statt Schock über den Mord auf offener Straße wird der 26-Jährige im Internet gefeiert - denn viele sind frustriert über das US-amerikanische Gesundheitssystem.
Thompson war am 04. Dezember auf offener Straße, am frühen Morgen, in New York hinterrücks und heimtückisch (so meine Meinung) ermordet worden. Es war ein brutaler Mord, und der Täter, ein egozentrischer Eiferer mit bedenklichem psychologischen Portfolio, muss hart bestraft werden und sollte lebenslang ins Gefängnis. Aber die durch die (a)sozialen Netzwerke irregeleitete Internet-Community scheint auch Sympathien zu hegen, gerade die linken und anarchistischen Kräfte rühren sich. Und das macht mir große Sorgen.
Denn: Entsprechend dem ntv-Beitrag scheint es so, als wenn das Risiko besteht, dass wir eine Art von "mörderischem Revival" der "anarchistischen Tat" sehen.
So etwas ähnliches gab es bereits schon einmal: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und teils zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zu mehreren Attentaten von Anarchisten. Seinerzeit waren die Ziele zumeist die gekrönten Häupter Europas - übrigens waren Italiener auch da oft federführend -, aber es gab auch einige wenige Anschläge gegen hochstehende Wirtschaftsbosse in den USA (z. B. Henry Clay Frick - siehe https://www.degruyter.com/document/doi/1...qZYPZetEqC).
Diese Umtriebe hatten ihre Ursache in einer mehrschichtigen gesellschaftlichen Umwälzung: Einerseits lagen sie in einer brutalen, die Schwächeren einer Gesellschaft ignorierenden, sie ausnützenden und auch extrem radikalen Marktpolitik, wobei hier die späten Nachwehen der Industrialisierung eine Rolle spielten. Zudem hat andererseits jegliche Art eines (quasi) Nichtvorhandenseins einer regulierenden staatlichen Kontrolle bzgl. kapitalistischer Exzesse die Entstehung nicht nur der enormen Reichtümer einiger weniger in der sog. "Gilded Age" mit befördert, sondern auch die radikale Gegenreaktion mitbedingt.
Heißt: Sollte es so kommen, wie ich (im nun einmal negativen Geiste ausgedrückt) befürchte, wonach Trump, Musk, Vivek und Co. jenseits allen vorgeschobenen MAGA- und Anti-Woke-Gebarens ein extremst marktliberales Konstrukt schaffen und jegliche staatliche Kontrollen auf ein Minimum zurückfahren wollen, was entsprechende, ggf. skrupellose "Räuberbaron-Absichten" beflügeln könnte, dann steht einer neuen "High-Tech-Gilded-Age" - und Postulate dahingehend gibt es - nichts mehr im Wege. Und es bleiben dann viele auf der Strecke, übrigens auch Trump-Wähler.
Aber umgekehrt droht dann auch die große Gefahr, dass im Gegenzug die Linken (besser: Anarchisten und "Pseudo-Robin Hoods") sich ebenso via der "(a)sozialen Instanzen" hinreißen lassen zu einer neuen "brutalen Anarchie der Tat" und sich radikalisieren, was bedeutet, dass die Chance, dass einzelne anarchistische Attentäter solche Taten zukünftig häufiger versuchen, steigen könnte. Zwar geht es dann nicht mehr gegen gekrönte Häupter wie vor 120 Jahren, aber eben gegen CEOs.
Insgesamt also eine sehr ungute Tendenz, in mehrerlei Hinsicht. Und es wird ersichtlich, welche enorme Verantwortung bei DOGE liegt. Ich frage mich, ob man einem Autisten diese mutmaßlich fundamentalen Weichenstellungen überlassen sollte...
Schneemann