05.12.2024, 11:14
Ein faszinierender Aspekt an den russischen Verlusten ist, dass diese in Russland selbst in der einfachen Bevölkerung in abgelegenen Gegenden durchaus bekannt sind, aber nicht per se als negativ wahrgenommen werden. Dies zeigt sich insbesondere in Befragungen von Freiwilligen welche sich für den Krieg in der Ukraine aktuell anwerben lassen:
Der Querschnitt äußert dabei sehr oft, dass man davon ausgeht zur höheren Wahrscheinlichkeit getötet zu werden, dass aber die Vorteile größer sind als der Wert des eigenen Lebens. Viele Rekruten haben teilweise richtiggehend suizidale Ansichten. Die gehen da bewusst hin um zu sterben, aber es ist ihnen egal, weil damit der Sohn dann studieren kann, Frau und Kinder ausgesorgt haben, und sehr oft wird geäußert, dass das eigene Leben ohnehin nichts Wert ist. Anekdotisches Beispiel - Zitat: Ich bin wertloser Dreck. Wenn ich im Krieg sterbe, ist das nur gut und recht.
Dieser Fatalismus und diese extrem negative Sichtweise auf sich selbst, das eigene Leben und die Existenz sind erstaunlicherweise ein wesentlicher Grund warum man so viele Rekruten in Russland finden kann.
Es ist eine ganz eigentümliche und einzigartige Vermischung aus Selbstverachtung, völliger Abgestumpftheit und Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben an sich und Geldgier. Meist aber ist der letztgenannte Aspekt damit verbunden, dass man dieses Geld gar nicht für sich selbst will, sondern für die eigene Familie.
Das führt zu noch einem interessanten Umstand: nämlich dass sich in Russland überwiegend ältere Männer freiwillig melden. Die sind dann schon 50 Jahre alt, und sagen zur Frage ihrer Motivaton, dass ihr Leben ohnehin vorbei sei und nichts auf sie wartet als zeitnahe Krankheit und Elend womit sie noch ihre Familien belasten würden, und so könnte sich zudem der Sohn einen Lkw kaufen und Fernfahrer werden usw usf
Ebenso gibt es in Russland einen regelrechten Drang immer zu den Rekrutierungssstellen in denen höhere Prämien gezahlt werden, denn diese sind nicht überall gleich. Deshalb stehen die Freiwilligen in Moskau Schlange, ein Gros davon ist aber gar nicht aus Moskau selbst. Die fahren teilweise aus Ulan Ude nach Moskau nur wegen dem mehr an Geld. Fragt man aber, ob das Geld der wichtigste Faktor ist, antworten sie unisono, dass es eben nicht allein das Geld ist, sondern dass ihr Leben wertlos ist und nur durch diesen Krieg überhaupt irgend etwas gutes von ihnen geleistet werden kann. Der Krieg verleiht ihrer Existenz erstmals Sinn !
Entsprechend ist die absolute Mehrheit der Rekruten natürlich aus der Unterschicht und aus völlig verarmten Familien. Da aber durchaus auch viele überleben und die Einnahmen aus dem Krieg für diese Kreise immens sind, steigen diese Familien dadurch wirtschaftlich immens auf. Was für extreme Einnahmen das für viele sind wird im Westen gar nicht verstanden, aber um es mit den Worten eines russischen Rekruten zu sagen: ich würde jederzeit privat für viel weniger Geld jemanden ermorden. Und nun kriege ich mehr Geld und es ist auch noch legal.
Damit verschiebt sich die Zusammensetzung der russischen unteren Mittelschicht dauerhaft und werden die Angehörigen von Veteranen / Soldaten gesellschaftlich mit der Zeit zur relevantesten Gruppe in dieser Schicht werden. Damit wird sich dann die russische Kultur mit der Zeit an sich verschieben, denn hier und jetzt ist Russland noch kein Militärstaat, sondern einer der Polizei, der Inneren Sicherheitskräfte und der Geheimdienste. In der Zukunft aber wird der aus dem Krieg ins Innere exportierte Ultramilitarismus zusammen mit der genuinen Abstammung der Überlebenden aus dem absoluten Bodensatz der russischen Gesellschaft dieser eine völlig andere sozialkulturelle Richtung geben.
Der Querschnitt äußert dabei sehr oft, dass man davon ausgeht zur höheren Wahrscheinlichkeit getötet zu werden, dass aber die Vorteile größer sind als der Wert des eigenen Lebens. Viele Rekruten haben teilweise richtiggehend suizidale Ansichten. Die gehen da bewusst hin um zu sterben, aber es ist ihnen egal, weil damit der Sohn dann studieren kann, Frau und Kinder ausgesorgt haben, und sehr oft wird geäußert, dass das eigene Leben ohnehin nichts Wert ist. Anekdotisches Beispiel - Zitat: Ich bin wertloser Dreck. Wenn ich im Krieg sterbe, ist das nur gut und recht.
Dieser Fatalismus und diese extrem negative Sichtweise auf sich selbst, das eigene Leben und die Existenz sind erstaunlicherweise ein wesentlicher Grund warum man so viele Rekruten in Russland finden kann.
Es ist eine ganz eigentümliche und einzigartige Vermischung aus Selbstverachtung, völliger Abgestumpftheit und Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben an sich und Geldgier. Meist aber ist der letztgenannte Aspekt damit verbunden, dass man dieses Geld gar nicht für sich selbst will, sondern für die eigene Familie.
Das führt zu noch einem interessanten Umstand: nämlich dass sich in Russland überwiegend ältere Männer freiwillig melden. Die sind dann schon 50 Jahre alt, und sagen zur Frage ihrer Motivaton, dass ihr Leben ohnehin vorbei sei und nichts auf sie wartet als zeitnahe Krankheit und Elend womit sie noch ihre Familien belasten würden, und so könnte sich zudem der Sohn einen Lkw kaufen und Fernfahrer werden usw usf
Ebenso gibt es in Russland einen regelrechten Drang immer zu den Rekrutierungssstellen in denen höhere Prämien gezahlt werden, denn diese sind nicht überall gleich. Deshalb stehen die Freiwilligen in Moskau Schlange, ein Gros davon ist aber gar nicht aus Moskau selbst. Die fahren teilweise aus Ulan Ude nach Moskau nur wegen dem mehr an Geld. Fragt man aber, ob das Geld der wichtigste Faktor ist, antworten sie unisono, dass es eben nicht allein das Geld ist, sondern dass ihr Leben wertlos ist und nur durch diesen Krieg überhaupt irgend etwas gutes von ihnen geleistet werden kann. Der Krieg verleiht ihrer Existenz erstmals Sinn !
Entsprechend ist die absolute Mehrheit der Rekruten natürlich aus der Unterschicht und aus völlig verarmten Familien. Da aber durchaus auch viele überleben und die Einnahmen aus dem Krieg für diese Kreise immens sind, steigen diese Familien dadurch wirtschaftlich immens auf. Was für extreme Einnahmen das für viele sind wird im Westen gar nicht verstanden, aber um es mit den Worten eines russischen Rekruten zu sagen: ich würde jederzeit privat für viel weniger Geld jemanden ermorden. Und nun kriege ich mehr Geld und es ist auch noch legal.
Damit verschiebt sich die Zusammensetzung der russischen unteren Mittelschicht dauerhaft und werden die Angehörigen von Veteranen / Soldaten gesellschaftlich mit der Zeit zur relevantesten Gruppe in dieser Schicht werden. Damit wird sich dann die russische Kultur mit der Zeit an sich verschieben, denn hier und jetzt ist Russland noch kein Militärstaat, sondern einer der Polizei, der Inneren Sicherheitskräfte und der Geheimdienste. In der Zukunft aber wird der aus dem Krieg ins Innere exportierte Ultramilitarismus zusammen mit der genuinen Abstammung der Überlebenden aus dem absoluten Bodensatz der russischen Gesellschaft dieser eine völlig andere sozialkulturelle Richtung geben.