Vor 8 Stunden
Zitat:Ein tiefgläubiger Christ kann eigentlich niemanden wählen der sich vehement für das Recht auf Abtreibung einsetzt. Nicht zu wählen würde daran nichts ändern, also bleibt zwingend nur Trump übrig.
Nehm ich diesen Satz mal aus Aufhänger um darauf einzugehen, ob und inwieweit Christen Politiker unterstützen sollten, weil diese das "kleinere" Übel sind.
Ich bin ebenfalls absolut gegen Abtreibungen, und jede Abtreibung ist für mich nichts anderes als mindestens ein Totschlag. Viele Abtreibungen sind für mich nichts anderes als Mord. Aber mit einem gesetzlichen Verbot erreicht man hier wenig. Die Frauen werden entsprechend in ihrer Verzweiflung über ihre Umstände dann heimlich abtreiben, oder sie gehen in andere Staaten usw. Das ganze kann man also nicht einfach so per Verbot und Gesetz lösen, ganz im Gegenteil.
Man muss weg von dieser Form der Bekämpfung des Kindermordes und hin zu einem positivistischen Ansatz. Solche Frauen welche also ungewollt in Umstände gerade sind, benötigen massiv Hilfe, Unterstützung, Beratung, psychologische Hilfe und ihnen soll kein Nachteil daraus entstehen dass sie das Kind austragen. Und wenn sie es unbedingt nicht wollen, kümmert sich halt der Staat darum und nimmt es auf. Man müsste Frauen also massiv helfen sich für das Kind zu entscheiden und dann auch entsprechend präventiv durch Einflussnahme auf die Kultur und die Denkweise die Frauen dazu bringen, sich immer mehr Stück für Stück gegen Abtreibungen zu entscheiden, indem man sie darüber aufklärt was dies überhaupt bedeutet.
Heute wissen viele bis nach der Abtreibung nicht einmal genau was sie da tun, sie wollen nur das nicht mal als Lebewesen empfundene Kind loswerden und danach bereuen es auch viele und leiden unter ihrer Fehlentscheidung. Man müsste Frauen also sehr viel mehr Helfen wenn sie schwanger sind, mit allen Mitteln, und nicht mit Verboten, sondern mit finanziellen, persönlichen und sonstigen Anreizen arbeiten, um sie positiv für das werdende Kind zu stimmen, damit sie es annehmen oder zumindest gebären.
Statt also Abtreibungen zu verbieten, müsste man viel eher alles versuchen Schwangeren so weitgehend zu helfen, dass eine Schwangerschaft unter keinen Umständen ein echtes Problem darstellt.
Und da sind eigentlich die Kirchen selbst gefragt, und auch die Evangelikalen Christen, welche aber nichts von ihrem Reichtum abgeben und dafür einsetzen wollen. Gerade in den USA herscht leider so weitgehend dieses calvinistische Gedankengut vor, nachdem Reichtumg der Beleg dafür sei, dass man keine Sünden begangen hat und Gott richtig folgt, weil der Reichtum ansonsten ja nicht wäre. Diese perverse Denkweise führt dazu, dass Abtreibungsgegner in den USA nicht einmal wenn sie reich sind bereit sind irgend etwas für eine Schwangere zu tun, sondern in ihrer verlogenen, gierigen und pharisäerhaften Bigotterie machen sie solchen Frauen Vorwürfe und wollen Verbote, und ihr Handeln steht damit einfach nur in direktem Gegensatz zu den Worten des lebendigen Gottes. Ihr Denken ist von calvinistischem Gedankengut und Bigotterie verseucht.
Und entsprechend sollte man weder Trump noch Harris wählen wenn man gegen Abtreibungen ist, sondern sich selbst direkt dafür einsetzen, dass Frauen sich gegen solche entscheiden. Indem man Frauen hilft positiv zum Kinderkriegen zu stehen und auch durchaus sonst alles zu tun, um ungewollte Schwangerschaften überhaupt erst nicht entstehen zu lassen.
Zitat:Die sog Sünde gegen den Heiligen Geist beschreibt nach protestantischer/evangelikaler Lesart auf diejenigen Menschen die noch nicht errettet sind und das Wirken Gottes brüsk ablehnen. Der wahrhaft gläubige Christ kann dagegen nicht aus dem Heil fallen.
Das ist so nicht richtig, und es ist auch nicht die protestantisch-evangelikale Lesart davon. Aber das führt hier jetzt einfach zu weit weg vom Thema des Stranges.
Ungeachtet dessen was hier nun stimmt oder nicht, und ob ein Christ hier nun die Worte des lebendigen Gottes beachtet oder nicht, sind viele Evangelikale in den USA einfach nur scheinheilige Heuchler und Pharisäer.
Sie reden von Christus, und sind dennoch nur von Gier und Calvinistischem Denken zerfressen. Und in ihrer Bigotterie glauben sie trotzdem, dass sie erlöst werden und ihnen vergeben wird.
Und exakt das ist die Sünde wieder den Heiligen Geist !
Die vermessene Gnadenserwartung ist exakt dass, was Evangelikale Christen als eben nicht von Gott verzeihbare Sünde annehmen. Dabei begehen sie damit ausgerechnet die einzige Sünde, welche von Christus selbst als nicht verzeihbar genannt wird, und daher kann ihnen diese Sünde auch nicht vergeben werden.
Sie gehen davon aus, dass Gott ihnen durch spätere Buße in jedem Fall vergeben wird, und exakt dies ist die Sünde gegen den Heligen Geist.
Spes sine timore praesumptio est !
[quote]Mein Eindruck ist eher, dass sie nehmen was sie kriegen können. Es behauptet doch niemand, dass Hegseth oder Trump irgendwie ansatzweise vorbildliche christliche Charaktäre wären. Aber sie stehen eben für eine Politik, die den Vorstellungen der Evangelikalen deutlich näher kommt als die Politik der Demokraten. Entsprechend nimmt man ihre persönlichen Unzuglänglichkeiten halt hin.
Leider ja. So ist es wohl. Aber so sollte es eben nicht sein.
Zitat:Glaube und Staat/Politik sind in der ursprünglichen paulinischen Lehre sehr deutlich voneinander abgegrenzt, wenn überhaupt besteht die Aufforderung sich in politische Bereiche nicht groß einzumischen, sondern sich auf das Wesentliche, den Gemiendebaut und die Verbreitung des Glaubens zu konzentrieren.
Und exakt das sollten sie deshalb auch tun, und eben nicht Trump wählen. Es wäre viel besser, sie würden selbst versuchen direkt Gutes zu tun, als das Böse mit dem Bösen austreiben zu wollen.
Würde man als evangelikaler Christ seinen Glauben wirklich ernst nehmen, sollte man sich von diesem Staat, wie auch von Republikaner wie Demokraten einfach abwenden.