Vor 8 Stunden
Leiter des ASW-Fregattenprojekts ist an der Förderung von Erkenntnissen interessiert
Magasine defense (niederländisch)
Text LTZ 2OC (SD) Joost Margés
Wie kämpfen wir die Schlacht der Zukunft?
Große Neuigkeiten in der Defence Note 2024 für die Royal Navy. Es wird nicht 2, sondern 4 neu gebaute Fregatten für die U-Boot-Bekämpfung ( ASWF) geben. Dieser bis an die Zähne bewaffnete Nachfolger der Mehrzweckfregatte (M) wird - wie der Name schon sagt - die U-Boot-Bekämpfung als Hauptaufgabe haben. Die dringend benötigten, superinnovativen Kriegsschiffe liegen zwar noch nicht im Marinehafen von Helders, aber das Projekt schreitet stetig voran: „Nächstes Jahr werden wir mit dem Bau beginnen; es geht jetzt eigentlich ziemlich schnell“, sagt das Unternehmen.
Eine plötzliche Verdopplung der Leistung, das ist nicht nichts. Was bedeutet das für dieses wichtige Ausrüstungsprojekt? Projektleiter Marinekapitän Björn Kerstens antwortet vorerst vorsichtig: „Das klären wir jetzt mit unserem offiziellen Auftraggeber, der Planungsdirektion des Zentralstabs, und mit den Lieferanten ab. Das ist alles, was ich im Moment dazu sagen kann.
ASWF in Kürze
Die ASWF wird die 30 Jahre alten Mehrzweckfregatten ersetzen. Bis 2029 soll das erste Schiff an das Kommando der Streitkräfte übergeben werden. (Bis jetzt) sind 4 der Schiffe für die Royal Navy bestimmt, die anderen 2 für die belgische Marine. Das neue Schiff wird 144 Meter lang sein und eine 117-köpfige Besatzung haben. Mittschiffs ist Platz für ein FRISC oder ein größeres, unbemanntes Schiff.
Durch die Verwendung von Leichtbaumaterialien konnten rund 60 Tonnen Gewicht eingespart werden. So sind beispielsweise die Masten, der Brückenkörper und ein Teil der Barge aus Verbundwerkstoff gefertigt. Dies und eine optimale Rumpfform sorgen dafür, dass ASW-Leistung, Manövriereigenschaften und Treibstoffverbrauch im Gleichgewicht bleiben. Eine Änderung verschiedener Installationen und Strukturen im Schiff macht es leiser, was für die U-Boot-Bekämpfung wichtig ist. Ein Torpedoabwehrsystem und moderne Selbstverteidigungsfähigkeiten gegen Bedrohungen von oben, wie z.B. eine Kanone mit gelenkten Granaten, werden die Ausrüstung vervollständigen.
Das Schiff verfügt auch über das Wachstumspotenzial, um in Zukunft Torpedoabwehrsysteme und Laserwaffen einführen zu können. Weniger innovativ, aber sehr effektiv: der bordeigene Hubschrauber, der dank seines Sonars und seiner Torpedos zum Angriff übergehen kann.
[Bild: https://magazines.defensie.nl/binaries/l...jz1265.jpg]
Die ASWF ersetzt die 30 Jahre alten Fregatten M. (Foto: Oberstabsfeldwebel Aaron Zwaal)
Das Projekt hat 42 andere Auftragnehmer Idee in einen Bauplan verwandeln
Es gibt noch mehr über den Stand des Neubaus zu berichten, so der Marineoffizier. „Nach der politischen Zustimmung von 2023 haben wir Verträge mit Damen und Thales, den 2 Hauptauftragnehmern, abgeschlossen. Aber das Projekt hat noch 42 weitere Auftragnehmer.
Über sie beschaffen wir zum Beispiel die Kanonen, Raketensysteme, Sonare und IT-Ressourcen. Wir befinden uns jetzt am Anfang der Realisierungsphase. Dann werden wir die Idee in einen konkreten Bauplan umwandeln und dann mit dem Bau beginnen. Damit werden wir im Jahr 2025 beginnen. Noch nicht mit dem ganzen Schiff, aber schon mit dem Rumpf. Die Werft wird dann die Systeme darauf montieren und nach der Erprobung der Plattform werden wir das Schiff dann nach Den Helder bringen, wo wir die Inbetriebnahme aller Sensor-, Waffen- und Kommandosysteme selbst fortsetzen werden.“
[Bild: https://magazines.defensie.nl/binaries/l...eeld-1.jpg]
Künstlerischer Eindruck der ASWF auf See.
Im Zeitplan
Der Höhepunkt der Realisierungsphase ist der erste Stahlschnitt. Dieser wird im Jahr 2025 in der Werft von Damen in Rumänien stattfinden. „Vorher müssen natürlich (die meisten) Konstruktionszeichnungen fertig sein. In der Zwischenzeit fahren wir mit dem Design fort und die Detailplanung und Konstruktion wird immer ausgefeilter.“
Kerstens ist froh, dass mit dem bevorstehenden Baubeginn eine verständlicherweise lange Definitionsphase zu Ende geht. „Um es klar zu sagen: Es geht jetzt eigentlich ziemlich schnell. Der Stahlzuschnitt findet bereits statt. Dann kommt die Kiellegung, die für einige Monate später geplant ist.“
Wer macht was?
Damen baut die ASWF und Thales liefert die so genannte Above Water Warfare-Suite: ein Paket aus Radaren, Kameras und anderen Sensoren sowie ein Feuerleitsystem, das die Verteidigung über Wasser übernehmen soll. Für die U-Boot-Bekämpfung wird das Schiff mit einem auf dem Rumpf montierten Sonar, einem aktiven passiven Niederfrequenzsonar (LFAPS) und einem Kommunikationssystem zum Empfang von Signalen von Sonarbojen ausgestattet sein. Unregelmäßigkeiten auf der Wasseroberfläche, wie z.B. ein Periskop, können mit den Radar- und elektro-optischen Systemen von Thales erkannt werden. JIVC und RH Marine sind für das Integrated Mission Management System verantwortlich. Es umfasst das Combat Management System von JIVC sowie das Integrated Platform Management System und das Integrated Navigation Bridge System von RH Marine.
Das Directorate of Material Conservation (DMI) der Marine wird die Zulieferer bei der Ausrüstung des ersten ausgelieferten Schiffes unterstützen. Bei den nächsten 3 Schiffen wird DMI die Installation selbst übernehmen, bei den letzten 2 Schiffen die volle Verantwortung. Zu den Aufgaben von DMI gehört auch die Lieferung aller Antennen für die ASWF.
[Bild: https://magazines.defensie.nl/binaries/l...oskva.jpeg]
Die Schlacht auf dem Schwarzen Meer zeigt die große Wirkung unbemannter Waffensysteme. (Foto: X)
Bedrohung bietet auch Chancen
Lassen wir das Thema für einen Moment beiseite: Die Entwurfsphase begann im Jahr 2018. Sicherlich sah die Welt damals anders aus. Werfen Sie einen Blick auf die neuen (unbemannten) Bedrohungen, die zum Beispiel im Schwarzen und Roten Meer häufig und erfolgreich sind. Sollte das ASWF-Projektteam dann nicht zurück ans Zeichenbrett gehen? Kerstens antwortet nüchtern: „Glücklicherweise sind diese Bedrohungen bereits im Entwurf des Schiffes und in den ursprünglichen Anforderungen berücksichtigt worden. Es geht also nicht um konventionelle Bedrohungen, sondern um Angriffe mit Schwärmen von unbemannten Segel- und Flugsystemen. Dieser Art von Bedrohung kann die ASW-Fregatte ebenfalls gut entgegentreten; wir haben dafür mehrere Systeme an Bord. Gleichzeitig können Sie eine potenzielle Bedrohung auch als Chance begreifen. So wird es an Bord der ASWF auch die Möglichkeit geben, mit unbemannten Flugsystemen zu operieren. Dafür ist ein separater Hangar geplant.“
'Wie man das Schiff noch entschlossener auf See führt' Neue Doktrinen
Übrigens führt der Erkenntnisfortschritt nicht nur zum Einsatz neuer technologischer Anwendungen, von denen die ASWF nur so strotzt. „Es entstehen auch neue Ideen. Wie soll das Personal mit den hoch innovativen, komplexen Systemen arbeiten? Wie führen wir zum Beispiel in Zukunft Gefechte, wenn das Einsatzkonzept des Schiffes aktualisiert wird? Denken Sie nicht nur an die Menschen an Bord, sondern auch an die Menschen um das Schiff herum. Wie unterstützen wir dieses Schiff so gut wie möglich von Land aus, während des Einsatzes, aber genauso gut, wenn es um die Wartung geht? Daher befassen wir uns jetzt mit neuen Philosophien, neuen Doktrinen, um dieses Schiff noch entschlossener in See stechen lassen zu können.“
[Bild: https://magazines.defensie.nl/binaries/l...jad135.jpg]
An Bord wird es Kapazitäten für den Einsatz unbemannter Flugsysteme geben. (Foto: SM Jan Dijkstra)
Binationales Produkt
Schöne Pläne und Ideen, aber die Niederlande und Belgien bauen diesen Schiffstyp gemeinsam, wobei die Niederlande die Aufsicht haben. Sind wir gemeinsam auf dem richtigen Weg, sind wir uns einig in den Dingen? „Ja!“, antwortet der Projektleiter. „Diese Zusammenarbeit ist in der Tat nur noch enger geworden. Vor allem seit Belgien sich letztes Jahr für eine identische Konfiguration entschieden hat. Die südlichen Nachbarn bekommen also identische Schiffe wie die Niederlande. Einen einzigen Schiffstyp zu entwerfen und zu bauen, das vereinfacht die Dinge natürlich.“
Der Kapitän zur See ist auch sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit dem belgischen Projektleiter und den bei COMMIT beschäftigten Projektleitern. „Sie wahren nicht nur die belgischen Interessen sehr gut, sondern helfen uns auch innerhalb des Teams sehr. Sie denken und arbeiten wirklich gut mit uns zusammen, was zu einem guten binationalen Produkt führt.“
'Liefert dieses Projekt, was der Benutzer will?
Kritisch gegenüber dem, was wir tun
Kerstens wurde im Namen von COMMIT zum Projektleiter ernannt, aber aufgrund seiner eigenen Kenntnisse und Erfahrungen als Marinesoldat, als Seefahrer, hat er natürlich seine eigenen Vorstellungen. Oder? „Als Projektleiter vertrete ich natürlich die Interessen des Projekts“, erklärt er. „Aber gleichzeitig kann ich mit einer sehr frischen, maritimen Perspektive auf das schauen, was als nächstes herauskommt. In diesem Sinne bin ich also kritisch gegenüber dem, was wir tun und ob dieses Projekt das liefert, was CZSK als Nutzer will. Man könnte es so ausdrücken: Ich trage als Projektleiter für COMMIT eine sehr klare Kappe, aber ich kann die Kappe ab und zu wechseln. So bleibt die Mütze frisch.“
Magasine defense (niederländisch)
Text LTZ 2OC (SD) Joost Margés
Wie kämpfen wir die Schlacht der Zukunft?
Große Neuigkeiten in der Defence Note 2024 für die Royal Navy. Es wird nicht 2, sondern 4 neu gebaute Fregatten für die U-Boot-Bekämpfung ( ASWF) geben. Dieser bis an die Zähne bewaffnete Nachfolger der Mehrzweckfregatte (M) wird - wie der Name schon sagt - die U-Boot-Bekämpfung als Hauptaufgabe haben. Die dringend benötigten, superinnovativen Kriegsschiffe liegen zwar noch nicht im Marinehafen von Helders, aber das Projekt schreitet stetig voran: „Nächstes Jahr werden wir mit dem Bau beginnen; es geht jetzt eigentlich ziemlich schnell“, sagt das Unternehmen.
Eine plötzliche Verdopplung der Leistung, das ist nicht nichts. Was bedeutet das für dieses wichtige Ausrüstungsprojekt? Projektleiter Marinekapitän Björn Kerstens antwortet vorerst vorsichtig: „Das klären wir jetzt mit unserem offiziellen Auftraggeber, der Planungsdirektion des Zentralstabs, und mit den Lieferanten ab. Das ist alles, was ich im Moment dazu sagen kann.
ASWF in Kürze
Die ASWF wird die 30 Jahre alten Mehrzweckfregatten ersetzen. Bis 2029 soll das erste Schiff an das Kommando der Streitkräfte übergeben werden. (Bis jetzt) sind 4 der Schiffe für die Royal Navy bestimmt, die anderen 2 für die belgische Marine. Das neue Schiff wird 144 Meter lang sein und eine 117-köpfige Besatzung haben. Mittschiffs ist Platz für ein FRISC oder ein größeres, unbemanntes Schiff.
Durch die Verwendung von Leichtbaumaterialien konnten rund 60 Tonnen Gewicht eingespart werden. So sind beispielsweise die Masten, der Brückenkörper und ein Teil der Barge aus Verbundwerkstoff gefertigt. Dies und eine optimale Rumpfform sorgen dafür, dass ASW-Leistung, Manövriereigenschaften und Treibstoffverbrauch im Gleichgewicht bleiben. Eine Änderung verschiedener Installationen und Strukturen im Schiff macht es leiser, was für die U-Boot-Bekämpfung wichtig ist. Ein Torpedoabwehrsystem und moderne Selbstverteidigungsfähigkeiten gegen Bedrohungen von oben, wie z.B. eine Kanone mit gelenkten Granaten, werden die Ausrüstung vervollständigen.
Das Schiff verfügt auch über das Wachstumspotenzial, um in Zukunft Torpedoabwehrsysteme und Laserwaffen einführen zu können. Weniger innovativ, aber sehr effektiv: der bordeigene Hubschrauber, der dank seines Sonars und seiner Torpedos zum Angriff übergehen kann.
[Bild: https://magazines.defensie.nl/binaries/l...jz1265.jpg]
Die ASWF ersetzt die 30 Jahre alten Fregatten M. (Foto: Oberstabsfeldwebel Aaron Zwaal)
Das Projekt hat 42 andere Auftragnehmer Idee in einen Bauplan verwandeln
Es gibt noch mehr über den Stand des Neubaus zu berichten, so der Marineoffizier. „Nach der politischen Zustimmung von 2023 haben wir Verträge mit Damen und Thales, den 2 Hauptauftragnehmern, abgeschlossen. Aber das Projekt hat noch 42 weitere Auftragnehmer.
Über sie beschaffen wir zum Beispiel die Kanonen, Raketensysteme, Sonare und IT-Ressourcen. Wir befinden uns jetzt am Anfang der Realisierungsphase. Dann werden wir die Idee in einen konkreten Bauplan umwandeln und dann mit dem Bau beginnen. Damit werden wir im Jahr 2025 beginnen. Noch nicht mit dem ganzen Schiff, aber schon mit dem Rumpf. Die Werft wird dann die Systeme darauf montieren und nach der Erprobung der Plattform werden wir das Schiff dann nach Den Helder bringen, wo wir die Inbetriebnahme aller Sensor-, Waffen- und Kommandosysteme selbst fortsetzen werden.“
[Bild: https://magazines.defensie.nl/binaries/l...eeld-1.jpg]
Künstlerischer Eindruck der ASWF auf See.
Im Zeitplan
Der Höhepunkt der Realisierungsphase ist der erste Stahlschnitt. Dieser wird im Jahr 2025 in der Werft von Damen in Rumänien stattfinden. „Vorher müssen natürlich (die meisten) Konstruktionszeichnungen fertig sein. In der Zwischenzeit fahren wir mit dem Design fort und die Detailplanung und Konstruktion wird immer ausgefeilter.“
Kerstens ist froh, dass mit dem bevorstehenden Baubeginn eine verständlicherweise lange Definitionsphase zu Ende geht. „Um es klar zu sagen: Es geht jetzt eigentlich ziemlich schnell. Der Stahlzuschnitt findet bereits statt. Dann kommt die Kiellegung, die für einige Monate später geplant ist.“
Wer macht was?
Damen baut die ASWF und Thales liefert die so genannte Above Water Warfare-Suite: ein Paket aus Radaren, Kameras und anderen Sensoren sowie ein Feuerleitsystem, das die Verteidigung über Wasser übernehmen soll. Für die U-Boot-Bekämpfung wird das Schiff mit einem auf dem Rumpf montierten Sonar, einem aktiven passiven Niederfrequenzsonar (LFAPS) und einem Kommunikationssystem zum Empfang von Signalen von Sonarbojen ausgestattet sein. Unregelmäßigkeiten auf der Wasseroberfläche, wie z.B. ein Periskop, können mit den Radar- und elektro-optischen Systemen von Thales erkannt werden. JIVC und RH Marine sind für das Integrated Mission Management System verantwortlich. Es umfasst das Combat Management System von JIVC sowie das Integrated Platform Management System und das Integrated Navigation Bridge System von RH Marine.
Das Directorate of Material Conservation (DMI) der Marine wird die Zulieferer bei der Ausrüstung des ersten ausgelieferten Schiffes unterstützen. Bei den nächsten 3 Schiffen wird DMI die Installation selbst übernehmen, bei den letzten 2 Schiffen die volle Verantwortung. Zu den Aufgaben von DMI gehört auch die Lieferung aller Antennen für die ASWF.
[Bild: https://magazines.defensie.nl/binaries/l...oskva.jpeg]
Die Schlacht auf dem Schwarzen Meer zeigt die große Wirkung unbemannter Waffensysteme. (Foto: X)
Bedrohung bietet auch Chancen
Lassen wir das Thema für einen Moment beiseite: Die Entwurfsphase begann im Jahr 2018. Sicherlich sah die Welt damals anders aus. Werfen Sie einen Blick auf die neuen (unbemannten) Bedrohungen, die zum Beispiel im Schwarzen und Roten Meer häufig und erfolgreich sind. Sollte das ASWF-Projektteam dann nicht zurück ans Zeichenbrett gehen? Kerstens antwortet nüchtern: „Glücklicherweise sind diese Bedrohungen bereits im Entwurf des Schiffes und in den ursprünglichen Anforderungen berücksichtigt worden. Es geht also nicht um konventionelle Bedrohungen, sondern um Angriffe mit Schwärmen von unbemannten Segel- und Flugsystemen. Dieser Art von Bedrohung kann die ASW-Fregatte ebenfalls gut entgegentreten; wir haben dafür mehrere Systeme an Bord. Gleichzeitig können Sie eine potenzielle Bedrohung auch als Chance begreifen. So wird es an Bord der ASWF auch die Möglichkeit geben, mit unbemannten Flugsystemen zu operieren. Dafür ist ein separater Hangar geplant.“
'Wie man das Schiff noch entschlossener auf See führt' Neue Doktrinen
Übrigens führt der Erkenntnisfortschritt nicht nur zum Einsatz neuer technologischer Anwendungen, von denen die ASWF nur so strotzt. „Es entstehen auch neue Ideen. Wie soll das Personal mit den hoch innovativen, komplexen Systemen arbeiten? Wie führen wir zum Beispiel in Zukunft Gefechte, wenn das Einsatzkonzept des Schiffes aktualisiert wird? Denken Sie nicht nur an die Menschen an Bord, sondern auch an die Menschen um das Schiff herum. Wie unterstützen wir dieses Schiff so gut wie möglich von Land aus, während des Einsatzes, aber genauso gut, wenn es um die Wartung geht? Daher befassen wir uns jetzt mit neuen Philosophien, neuen Doktrinen, um dieses Schiff noch entschlossener in See stechen lassen zu können.“
[Bild: https://magazines.defensie.nl/binaries/l...jad135.jpg]
An Bord wird es Kapazitäten für den Einsatz unbemannter Flugsysteme geben. (Foto: SM Jan Dijkstra)
Binationales Produkt
Schöne Pläne und Ideen, aber die Niederlande und Belgien bauen diesen Schiffstyp gemeinsam, wobei die Niederlande die Aufsicht haben. Sind wir gemeinsam auf dem richtigen Weg, sind wir uns einig in den Dingen? „Ja!“, antwortet der Projektleiter. „Diese Zusammenarbeit ist in der Tat nur noch enger geworden. Vor allem seit Belgien sich letztes Jahr für eine identische Konfiguration entschieden hat. Die südlichen Nachbarn bekommen also identische Schiffe wie die Niederlande. Einen einzigen Schiffstyp zu entwerfen und zu bauen, das vereinfacht die Dinge natürlich.“
Der Kapitän zur See ist auch sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit dem belgischen Projektleiter und den bei COMMIT beschäftigten Projektleitern. „Sie wahren nicht nur die belgischen Interessen sehr gut, sondern helfen uns auch innerhalb des Teams sehr. Sie denken und arbeiten wirklich gut mit uns zusammen, was zu einem guten binationalen Produkt führt.“
'Liefert dieses Projekt, was der Benutzer will?
Kritisch gegenüber dem, was wir tun
Kerstens wurde im Namen von COMMIT zum Projektleiter ernannt, aber aufgrund seiner eigenen Kenntnisse und Erfahrungen als Marinesoldat, als Seefahrer, hat er natürlich seine eigenen Vorstellungen. Oder? „Als Projektleiter vertrete ich natürlich die Interessen des Projekts“, erklärt er. „Aber gleichzeitig kann ich mit einer sehr frischen, maritimen Perspektive auf das schauen, was als nächstes herauskommt. In diesem Sinne bin ich also kritisch gegenüber dem, was wir tun und ob dieses Projekt das liefert, was CZSK als Nutzer will. Man könnte es so ausdrücken: Ich trage als Projektleiter für COMMIT eine sehr klare Kappe, aber ich kann die Kappe ab und zu wechseln. So bleibt die Mütze frisch.“