15.11.2024, 17:26
(15.11.2024, 15:38)Schneemann schrieb: Nun ja, erstens laut Woodward, könnte man also kritisch sehen. Zweitens ist die Frage, ob das wirklich die Intention war, d. h. ob Milley damit gegenüber dem Chinesen aussagte, dass er einen (theoretischen) US-Erstschlag verraten wolle. Und das denke ich nicht - obgleich es so interpretierbar ist -, eher würde ich das als den Dialog zwischen hohen Militärs ansehen, wo der eine dem anderen durch die Blume zu verstehen gibt, dass es eben keinen Überraschungsschlag seitens der USA geben wird, was quasi eine (gewisse) Vertrauensbasis schaffen soll.
Wenn dieser Satz so gefallen ist - und das müsste ob der Schwere des Vorwurfs eigentlich dringend gerichtlich geklärt werden, inklusiver aller Belgeitumstände - lässt dies keinen Interpretationsspielraum zu. Der Generalstabschef kündigt an, einen Angriffsbefehl des Präsidenten an den dann Kriegsgegner durchzustechen.
Angekündigter Landesverrat ist sicherlich geeignet eine Vertraubensbasis zu schaffen - für feindliche Agententätigkeit.
Zitat: Wo willst du dir denn das herholen? Also ich meine: Ja, die Paragraphen gibt es, aber wo soll Milley denn dagegen bitteschön verstoßen haben? Das ist nun nach meiner Meinung eine extrem überzogene Auslegung in jeder Hinsicht. Und seine Aussagen zu Trump hat er, man korrigiere mich, falls ich irre, erst dann getätigt, als er nicht mehr im Amt war. Und da gibt es auch noch andere, ehemalige US-Militärs, die sich durchaus abwertend über Trump geäußert haben.Milley hat während seiner und Donald Trumps Amstzeit ganz gezielt die Autorität des Commander in Chief untergraben:
https://edition.cnn.com/2021/09/14/polit...index.html
nur mal am Rande: Der Chairman of the Joint Chiefs ist garnicht Teil der Befehlskette
Ein US Generalstabchef, der gegenüber den Chinesen ankündigt schon dafür zu sorgen, dass sie bei einem Angriffsbefehl des verrückten Commanders in Chief vorgewarnt werden, kündigt an die USA zu verraten.
Würde er das angesichts einer tatsächlichen Krise (glaubt doch keiner außer Milley, dass die Chinesen ernsthaft meinten, Trump würde nach dem 6. Januar mal eben Peking bombardieren lassen) tatsächlich so durchziehen wäre das schlicht Hochverrat.
Logischerweise überschreitet schon die Ankündigung und Inaussichtstellung eines, sowie die Verabredung zum Hochverrat gegenüber einem ausländischen Gegner alle rechtlichen Grenzen.
Milley kündigt gegenüber den Chinesen an im Kriegsfall geheime Informationen an die Chinesen weiterzuleiten. Schlimm genug, aber diese Bereitschaft signalisiert gegenüber den Chinesen das Potential Milley schon im Vorfeld zur Agegentätigkeit 'im Sinne des Landes' überzeugen zu können. Amtsträger die sich gegenüber ausländischen Gegnern als Informationsquellen anbieten (und sei es auch "nur" im Kriegsfall) machen sich strafbar.
Mit seinem Handeln stellt Milley (einmal mehr) heraus, dass er die Autorität seines Commanders in Chief nicht respektiert und die Befehlkette gezielt untergräbt. Was macht das gegenüber den Chinesen wohl für einen Eindruck, wenn der Generalstabschef sie anruft und ihnen sei es direkt oder durch die Blume zu verstehen gibt, dass sein Chef ein verrückter Vollidiot ist? Was wäre geschehen, wenn die Chinesen Milley beim Wort genommen und ausgenutzt hätten? Die zur Schau getragene Instabilität der Befehlskette? Und welche Schlüsse haben die Chinesen aus Milleys Verhalten wohl für den Rest seiner Amtszeit gezogen?
Milley schuldete Trump seine uneingeschränkte Loyalität als Soldat. Von dieser Loyalität kann er erst abrücken, wenn er sich mit einem widerrechtlichen Befehl konfrontiert sieht. Er kann sich jedoch sicherlich nicht gegenüber Ausländischen Gegnern, inländischen Oppositionspolitikern oder Militärangehörigen despektierlich über den Oberbefehslhaber äußern.
Für mich ist eindeutig, dass Milley seine Kompetenzen grob überschritten hat und seine Einstellung gegenüber und Äußerungen über Präsident Trump nicht dem Anforderungen entsprechen, denen ein Flagoffizier gerecht werden muss. Das heißt nicht, dass seine Bedenken wenigstens in mancher Hinsicht nicht gerechtfertigt gewesen sein mögen. Trumps Verhalten nach seiner Abwahl war indiskutabel, stellt abere keine Rechtfertigung für Milleys Verhalten dar.
Und ich denke auch, dass er sich gegenüber den Chinesen wahrscheinlich maximal dumm ausgedrückt und nicht tatsächlich geplant hat Hochverrat zu begehen. Das ändert aber nichts daran, dass er es so gesagt hat wenn Woodwards Geschichte stimmt, mithin ist der Schaden enstanden.
Das richtige wäre gewesen Milley nach bekanntwerden der Story sofort des Amtes zu entheben. Im Nachhinein jetzt wäre ein Militärgericht und bei Bestätigung der Vorwürfe eine Rückstufung im Rang auf Generalleutnant noch immer angemessen.
Zitat:Wegen Brown:Es kommt halt nicht überall so gut an, wenn Generäle sich darauf konzentrieren ihre Streitkräfte möglichst divers und inklusiv zu gestalten.
Er sagte das in Bezug auf Rassismus und Diskriminierung. Was soll daran denn jetzt nun verwerflich sein?