12.11.2024, 22:40
(16.09.2024, 18:47)Kongo Erich schrieb: Bisher war die BRICS-Gruppe durch die Rivalitäten zwischen China und Indien stark belastet.kein zusätzlicher Akteur - aber es zeigt, wie fragil die Zusammenarbeit der BRICS-Staaten ist:
Die Aufnahme zusätzlicher Akteure entschärft diese Rivalität nicht - bringt m.M. nach eher zusätzliches Konfliktpotential in die Runde. ...
Zitat:Absage von Brasilien an Chinas Infrastrukturprojekt: Der Glanz der neuen Seidenstrasse verblasstAllerdings darf man nicht übersehen, dass China inzwischen in Peru - also praktisch an der "Gegenküste" - den Fuß stark in der Tür bzw. an Land hat:
Für Präsident Lula da Silva ist ein Beitritt zur Initiative von Xi Jinping nicht im Interesse des Landes. Auch andernorts erleidet das Projekt Rückschläge.
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Zitat:Cosco-Terminal in Peru: „Leuchtturmprojekt der neuen Seidenstraße“und
Am Donnerstag eröffnet Chinas Präsident Xi Jinping ein neues Containerterminal in Chancay, das mehrheitlich vom Staatskonzern Cosco betrieben wird. Durch Aufnahme einer Direktverbindung kann die Transitzeit zwischen Asien und Südamerika nahezu halbiert werden. China will mit dem neuen Hub den bestehenden Häfen auf dem Kontinent Konkurrenz machen und sich Zugriff auf wichtige Rohstoffe in Südamerika sichern.
In der Anfangsphase plant Cosco im Hafen von Chancay einen jährlichen Umschlag von 1 Million TEU. Durch den weiteren Ausbau sollen mittelfristig bis zu 5 Millionen Einheiten pro Jahr möglich werden. ....
12. November 2024 | ...
Zitat:weltspiegelChina lässt sich von Rückschlägen nicht aufhalten. Es sucht seinen Platz an der Sonne und drängt mit Macht auf die Meere. Der Hafen in Peru ist für den Pazifik-Staat deutlich wichtiger als das am Atlantik gelegene Brasilien. Von Peru aus lässt sich der südamerikanische Kontinent für die Chinesen deutlich besser erschließen.
Perus neuer Megahafen Chancay
"Eine Machtdemonstration von Peking"
Stand: 10.11.2024 06:22 Uhr
Ein Megahafen in Peru eröffnet China neue Möglichkeiten in Südamerika. Die Anlage in Chancay verkürzt die Fahrtzeit von Riesencontainern und könnte zu mehr Handel mit begehrten Rohstoffen führen. Und auch zu politischer Abhängigkeit? ...
Ich denke, das Kürzel "BRICS" ist vor diesem Hintergrund eigentlich nur noch eine Metapher. Eigentlich müsste es "der globale Süden" heißen, und die "westliche Welt" um die EU und Kanada/USA muss schauen, wie sie den Fuß in der Türe behält.
Nach den Ergebnissen der US-Wahlen erwarte ich mir nun nicht unbedingt, dass die USA weiterhin eine globale Führungsrolle anstreben. Im Gegenteil: MAGA heißt im Umkehrschluss - mach alle anderen wieder klein. Und damit kann man in einer zunehmend multiglobalen Weltwirtschaft keinen Blumentopf gewinnen.
Ob die Europäer dann eine Führungsrolle übernehmen? Eher nicht, die sind untereinander zu sehr zerstritten mit Kurzzeitblick auf eigene nationale Interessen. Und die Aera des Kolonialismus ist vorbei.
BRICS ist vor allem ein wirtschaftliches Interessenbündnis - keine politische Größe. Und damit können auch regionale Differenzen etwa zwischen China und Indien übertüncht werden. China ist dabei der wirtschaftlich kompetenteste Staat im Verbund. Und China nutzt das leidlich aus.
Wirtschaftlich wird China also trotz der politischen Zersplitterung auch der BRICS-Mitglieder immer kräftiger werden, immer mehr Einfluss gewinnen. Schon alleine, weil die bisherigen G-7 Staaten ihr nötiges Engagement sträflich vernachlässigen.