20.10.2024, 22:23
Zitat: Meiner Ansicht nach hat es diesen Exodus so wie er in der Bibel dargestellt wird nicht gegeben. Und entstand das Volk der Hebräer auf andere Weise und zwar erst mit dem Zerfall der ägyptischen Macht in der Levante und auch auf der Sinai Halbinsel im Zuge der Seevölkerwanderung.
Entsprechend liegt die Entstehung der Hebräer - im Sinne der Enstehung eines Volkes im Gebiet des heutigen Israel - also die Landnahme welche Mose zugeschrieben wird - meiner Meinung nach in der Zeit des Seevölkersturmes und damit zur Zeit von Ramses dem III fort folgend. Dass es die Proto-Juden natürlich schon vorher gegeben hat, und sie ihren Ursprung in semitischen Nomaden und Halbnomaden auf der Sinai Halbinsel hatten ist davon völlig unabhängig. Entsprechend kann es natürlich durchaus Vorfahren der während der Seevölkerwanderung entstehenden Hebräer in Ägypten gegeben haben und diese sind dann etwaig auch von dort wieder zurück auf die Sinai Halbinsel gekehrt.
Der Übergang vom Proto-Juden (wohl eher doch: Proto-Hebräer) zu den Hebräern erscheint mit da doch eher gekünstelt um um das biblische Narrativ des Exodus herumzukommen.
Nach dem biblischen Mythos migrierte die Jakob-Sippschaft (eben Nomanden und Haldnomaden) aufgrund einer Hungersnot nach Ägypten. Logischerweise werden sie nicht die einzigen gewesen sein die auf diese Idee gekommen sind.
Anzunehmen ist übrigens, dass diese in Ägypten über den einwandernden Nomaden die Hyksos gewesen sind. Die Ägyptischen Überlieferungen passen da gut mit zusammen.
Hinsichtlich des Exodus - eine ziemliche Glaubensfrage, ist die biblische Erzählung doch von vorne bis hinten mit einem übernatürlichen Eingreifen verbunden. Darüber kann man schwerlich auch nur pseudowissenschaftlich diskutieren.
Aber warum nicht? Warum sollte es nicht wenigstens irgendwelche Proto-Hebräer gegeben haben, die in Ägypten genug von ihrem niederangigen Status hatten und vielleicht sogar mit einem hochrangigen Ägyptischen Adoptivprinzen zu grüneren Ufern aufgebrochen sind. Ich denke nicht, dass man den Exodus archäologisch widerlegen kann, erst recht nicht wenn man die Geschehnisse auf den Kern der Erzählung reduziert.
Zitat:
In diesem Kontext muss man erwähnen, dass die Ägypter manchmal Inschriften auf solchen Reliefs, Stelen usw. im Laufe der Zeit erneuerten, veränderten, ausmeißelten und andere Inschriften an deren Stelle setzten.
Ja. Besonders lustig/spannend in der Ausprägung die schönsten und präzisesten Statuen von irgendwelchen Bozoa mit der gerade angesagten Königskartusche verunstalten zu lassen. Aber wohin diese Kleinigkeiten archäologisch führen ist ein ganz anderes Thema.