20.10.2024, 10:47
(20.10.2024, 08:05)Quintus Fabius schrieb: Meiner Meinung nach (These) verfolgt man damit seitens des Westens TM folgende geheime Agenda:
1. Die Russen sollen die Hoffnung auf den Sieg nicht verlieren, also möglichst lange weiter kämpfen, damit der Schaden für Russland möglichst groß wird. Würde man der Ukraine substanziell Waffen schicken, müsste Russland seine aktuelle Strategie überdenken. So aber glaubt die russische Führung weiterhin, dass sie noch siegen wird.
Ich stelle da mal eine Gegenthese auf: Je länger der Krieg anhält desto mehr wird er Rußland sogar nutzen als schaden.
Zitat:2. Will man, dass die Russen ihre bisher eroberten Gebiete behalten und eventuell noch andere weitgehend zerstörte / beschädigte Gebiete dazu erobern, damit die Kosten für die Verheerungen dort an Russland fallen und die Wiederaufbaukosten nicht vom Westen getragen werden müssen. Damit (Wiederaufbaukosten) will man Russland noch weitergehend schwächen.
Wiederaufbau nach einem Krieg führt immer zu einem nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung. Die Annahme dass die Übernahme solcher Gebieten eine Belastung darstellt ist volkswirtschaftlich gesehen nicht haltbar.
Zitat:3. Will man dann nach dem die Russen "gesiegt" haben und sagen wir mal die Hälfte der Ukraine besetzt haben dort eine umfangreiche Guerilla vom Zaun brechen, womit die Russen dadurch noch weiteren Schaden haben und mit der Guerilla dort langfristig gebunden sind und dafür ihre verbliebenen Truppen einsetzen müssen.
Diese Idee ist schlichtweg realitätsfremd. Wir leben nicht mehr 1940. In der Richtung Guerilla würde nach einem russ. Sieg sicher nicht viel passieren. Ein Teil der Ukrainer wird fliehen und der andere Teil sich mit Rußland arrangieren bzw. sympathisiert sowieso schon.
Zitat:4. Schafft man so für Russland einen nicht gelösten Konflikt, da die Restukraine weiter besteht und der Frontverlauf analog zu Korea dann die neue Grenze ist. Dies bindet Russland im Westen.
Aus welchem Grund sollte Rußland nach der halben Ukraine (wenn es zu deiner Annahme kommen sollte) denn aufhören und sich den Rest nicht auch noch einverleiben und sei es als Marionettenstaat.
Zitat:5. Verhindert man so nachhaltig, dass die Ukraine in die EU und/oder in die NATO aufgenommen werden kann, da der Konflikt dort einfach nur eingefroren ist.
Und dazu sollte es tatsächlich eine perfide Strategie brauchen?
Zitat:6. Muss die Restukraine aufrüsten was nur geht, damit Russland in einigen Jahren wenn es sich etwas erholt hat nicht erneut angreifen kann. Damit schafft man einen erheblichen Markt für die eigene Rüstungsindustrie
Warum sollte Restukraine souverän bestehen bleiben wenn es Rußland tatsächlich schaffen sollte die Hälfte zu erobern. Kommt es soweit wird der Rest darauf folgend zusammen brechen.
und schließlich
Zitat:7. Will man Russland in einiger Zeit dann durchaus wieder als Quelle für Rohstoffe nutzen und diesen Lieferanten nicht dauerhaft vergrätzen. So wie man ja selbst jetzt in heuchlerischster Weise weiter russische Rohstoffe importiert womit die Russen weiterhin den Krieg finanzieren.
Was soll daran heuchlerisch sein? Auf das Uran und bestimmte andere Erze und seltene Erden ist man schlicht angewiesen.