19.10.2024, 21:30
Zitat:In der Ukraine werden 80 % der Drohnen von der elektronischen Kriegsführung neutralisiert.
Das wird zwar so geschrieben, aber das inkludiert sehr oft diejenigen welche auch einfach so kaputt gehen. Der Verschleiß bei diesen Billig-Systemen ist auch sonst erheblich. Technisches Versagen an der Tagesordnung und auch die Wirkung wird oft überschätzt. Entsprechend deklariert man Drohnen die einfach so scheitern halt auch oft als der feindlichen EloKa zum Opfer gefallen.
Darüber hinaus stören die Russen durchaus massiv und sehr breitflächig. In einem Ausmaß, dass es sie selbst ebenfalls behindert. Russische Milblogger klagen regelmässig darüber, dass die russische EloKa einfach unterschiedslos alles niedermacht und den eigenen Kräften genau so zusetzt wie dem Feind.
Zitat:Für mich ist wichtig schnell hoch fahrbare Produktionskapazitäten, souveraine Zulieferkette, und Lagerbestände der wichtigsten (nicht schnell obsolente) Einzelteile.
Das kann man gar nicht genug betonen. Wir benötigen in allen Bereichen (also weit über Drohnen hinaus) erhebliche Materialreserven, bis hin zu den Betriebsstoffen. Wenn es eine Lektion aus diesem Krieg gibt, und es sind die Russen welche diese lehren - dann die, dass wir den Krieg primär mit dem führen werden was am Kriegsbeginn an Material vorhanden ist und dass die Frage der am Anfang vorhandenen Quantität entscheidend ist. Es wird bei einem ernsthaften größeren Krieg meiner Ansicht nach nicht möglich sein, die Verluste in den entscheidenden Systemen ausreichend schnell nachzurüsten, allen Traumtänzereien von Kriegswirtschaft und dann irgendwie auf magische Weise entstehenden Aufrüstungskapazitäten zum Trotz.
Die Menge die nachkommt wird den Bedarf nicht decken können und die Aufrüstungskapazitäten sich nicht so steigern lassen wie man sich das oft vorstellt, weil die Verheerungen an der zivilen Infrastruktur und der allgemeine Zusammenbruch (das ist der Part wo die Ukraine zu dieser Lektion beiträgt) dies verunmöglichen. Und es wird dann eben niemanden geben der uns Waffen und Geld liefert.