04.10.2024, 18:53
(04.10.2024, 17:31)Quintus Fabius schrieb: Sie kann es aber, (in entsprechendem Gelände, und solches ist im Südlibanon vorherrschend) und zwar aus dem Grund, weil das Gelände der Panzer um sie herum ist. Und im Gegensatz zu einem Panzer, der ebenso zerstört werden kann, der stecken bleiben kann, der sich abnutzt, Wartung / Inst benötigt usw. bietet das Gelände um die Infanterie herum immer weiter Panzerschutz und dies ohne jeden logistischen Aufwand. Das ist nur eine Frage des Könnens und der Ausrüstung mit entsprechenden direkt dezentral nutzbaren Aufklärungsmitteln (Drohnen u.a.).Das Gelände um die Infanterie bietet vor allem Dingen auch dem Gegner Schutz, der gegen Infanterie immer viel leichter wirken kann als gegen mechanisierte Kräfte.
Mein Punkt ist einfach: Die IDF geht mit zu leichten Kräften zu präzise vor und erleidet dabei Verluste, die man so in einer mechanisierten Operation mit ausreichender Feuerkraft nicht hätte.
Noch dazu, ein Haus in einem vorbereitenen... Wehrdorf zu nehmen und auszuräumen erfordert neben dem Risiko das man eingeht schlicht Zeit. Es wäre immens viel einfacher und schnneller, das Haus einfach mit direkten Feuer zu zerstören.
Quintus Fabius schrieb:Meine Wahrnehmung ist aber, dass das Ziel dieser Operation gar nicht ist, hier Fähigkeiten zu zerstören, sondern gerade eben die Rahmenbedingungen für raumgreifendere Operationen zu schaffen.Warum? Das kann ich so überhaupt nicht erkennen. Man kommuniziert, dass man da ist die (unmittelbare) Grenzregion sicherer zu machen in dem man präzise irgendwelche aufgegeben Waffenlager und Tunnel zerstört. Die Truppen vor Ort machen genau das. Infanterie führt irgendwelche Raids in Grenzdörfern die eigentlich schlicht zerstört werden müssen und heben Wehrmaterial aus, von dem die Hezbollah offensichtlich so viel besitzt, dass es ihnen zu den Ohren rauskommt.
Man hört das die Operation in wenigen Wochen abgeschlossen werden soll. Man sieht keine wie auch immer geartete Vorbereitung irgendwelcher Invasionskorridore, es gibt keine Mobilisierung und Verlegung mechanisierter Einheiten in Norden.
Das wird in meinen Augen genau so auf diesem Level weitergehen. Am Ende hat man dann vielleicht 20% der Hezbollah-Strukturen südlich des Litani ausgeschaltet. Die Hälfte davon wäre binnen Jahresfrist wieder herstellbar. Ich fordere ein Vorgehen, dass die Strukturen dort bis zu 90% zerstört.
Quintus Fabius schrieb:Es wird damit zumindest die Option auf größeres geschaffen. Und es wurden auch schon Äußerungen getätigt, dass man jetzt die Hisbollah vernichten wird, und der Kampf weitergeht bis die Hisbollah erledigt ist usw. und dies auch von Netanyahu selbst.
Das hat er auch über die Hamas gesagt, Ergebnis bekannt. Netanyahu musste schon überzeugt werden nach Gaza reinzugehen. Es würde mich ehrlich gesagt wundern, wenn er das im Libanon im ähnlichen Ausmaß wiederholen würde. Eher lässt er die Luftwaffe noch ein Jahr lang bomben.
Quintus Fabius schrieb:Die israelische Infanterie operiert dort ja unter eigenem massiven Feuer, dass Gelände selbst bietet den Schutz (die Panzerung wenn man so will) und man schont die mechanisierten Kräfte, welche man erst einsetzen sollte, wenn man mit entsprechendem Fingerspitzengefühl den Gegner abgetastet hat, diesen aufgestöbert hat und das Schlachtfeld für den mechanisierten Durchbruch vorbereitet wurde.Vor allen Dingen schont man nicht die Eliteinfanterie, die in Gaza schon die Hauptlast der Kämpfe getragen hat. Und unter massiven Feuer verstehe ich das wie Vuhledar jetzt aussieht, nicht das da irgendwo ein Merkava oder 155mm Feuerschutz gibt.
Da braucht es dann auch kein Fingerspitzengefühl und irgendwelches Abtasten oder was für Finessen auch immer, das ist das große Besteck bis den Hezbollah Verbänden im Süden das Rückrat gebrochen ist.