30.09.2024, 17:36
Zur Lage der ukrainischen Armee:
Die ukrainische Nachrichtenagentur 'RBC-Ukraine' hat ein Interview mit "Kurt" von Kurt & Company geführt, der Einheit für unkonventionelle Kriegsführung der 28. Mechanisierten Brigade. Darin sollte er seine Meinung zur Lage an der Front und zum Zustand der Armee abgeben. (Quelle) Seine Aussagen als Eckpunkte:
Zur Lage in der Ukraine:
In der vergangenen Nacht wurde ein größerer russischer Angriff auf zivile Ziele mit 76 Drohnen erfolgreich abgewehrt. Zumindest in Kiew wurden keine Schäden gemeldet. (Quelle) Im Monat September fanden die Angriffe erstmals tagtäglich statt, im Durchschnitt brachten die Russen täglich mindestens 44 Flugkörper zum Einsatz. (Quelle)
Die ukrainische Nachrichtenagentur 'RBC-Ukraine' hat ein Interview mit "Kurt" von Kurt & Company geführt, der Einheit für unkonventionelle Kriegsführung der 28. Mechanisierten Brigade. Darin sollte er seine Meinung zur Lage an der Front und zum Zustand der Armee abgeben. (Quelle) Seine Aussagen als Eckpunkte:
- die ukrainische Armee heute ist eine völlig andere Organisation als vor zehn Jahren
- es hat einen erheblichen Zugewinn an Fähigkeiten gegeben
- die Kampfkraft ist hoch, die Kampfbereitschaft auch
- gleichwohl bleiben viele Probleme ungelöst
- Rückschläge im Feld sind das Ergebnis militärischer und politischer Fehlentscheidungen sowie ausbleibender westlicher Materialspenden
- der rückwärtige Bereich ist mental von den Ereignissen an der Front zu abgekoppelt und vermittelt teilweise falsche Ausbildungsinhalte
- die Armee leidet noch immer an ihrem "sowjetischen Erbe": die Meldekette funktioniert nicht immer, manche Offiziere legen mehr Wert auf Schein als Sein
- für die Kampfkraft einer Einheit ist ihr Anführer entscheidend
- Anführer müssen ohne Scheu den Kontakt mit allen ihren Leuten suchen und, Zitat, "Vater, Bruder, Freund ihrer Männer" sein
- manche Offiziere seien unfähig bzw. ignorieren ihren begrenzten Wissensstand; Kurt hat gelernt, wann er einem Offizier vertraut und wann er sich lieber mit einem erfahrenen Unteroffizier kurzschließt, um sicherzugehen
- Rotationen sind die Achillesferse der ukrainischen Armee; wenn Kräfte, deren Einsatzwert gesunken ist, ausgetauscht werden sollen, geschehen die folgenschwersten Fehler
- reiche Ukrainer, findet Kurt, sollten auf eigene Kosten Söldner anheuern und dem ukrainischen Staat zur Verfügung stellen
- es ist nicht nötig, NATO-Doktrinen zu übernehmen; die NATO kann von der Erfahrung der Ukrainer profitieren
- die Ukrainer profitieren von der überlegenen Technologie der NATO
- der ukrainische Staat muss jetzt eine robuste soziale Absicherung der Veteranen beschließen, um ihnen die Sorgen zu nehmen
Zur Lage in der Ukraine:
In der vergangenen Nacht wurde ein größerer russischer Angriff auf zivile Ziele mit 76 Drohnen erfolgreich abgewehrt. Zumindest in Kiew wurden keine Schäden gemeldet. (Quelle) Im Monat September fanden die Angriffe erstmals tagtäglich statt, im Durchschnitt brachten die Russen täglich mindestens 44 Flugkörper zum Einsatz. (Quelle)