29.09.2024, 21:42
(29.09.2024, 13:29)Schneemann schrieb: ....wenn wir auf "zurückschlagen" eingehen, dann müssen wir in der gesamten Kette von Aktion und Reaktion irgendwann einmal die Frage stellen, wer denn in dem gesamten Schlamassel "zuerst geschlagen" hat. Wer hat zuerst angefangen, die ansässige einheimische Bevölkerung zu vertreiben?
Was nichts neues ist. Die arabischen und libanesischen Gruppen haben bislang und jahrelang wahllos und unterschiedslos nach Israel hineingeschossen, es spielt keine Rolle, was oder wer getroffen wurde. Es interessierte weder in Teheran noch in Beirut oder in Gaza irgendjemanden, ob der Parkplatz in Aschkelon oder der Vorgarten in Beerscheba getroffen wurde. Leider. Es interessierte niemanden, ob tausende Israelis fliehen mussten. Niemand sprach davon, keine Kritik am Vorgehen. Wieso auch? Sind ja - so der Tenor - nur die "bösen Zionisten" und "spinnerte Siedler" etc. Rechtsfreie, undefinierte, verhasste, feindliche Wesen.
Wenn aber nun die Israelis zurückschlagen - und es ist nicht gerade klug, eine überlegende Militärmacht ständig zu provozieren -, dann wird hieraus wiederum genau das als Pseudoschlussfolgerung und Vorwurf abgeleitet, was man selbst ständig praktiziert hat, nämlich die Entrechtung bzw. im weiteren Sinne sogar die Entmenschlichung des Gegenübers. Es ist also der klassische Tausch von Aktion und Reaktion, wobei man aus der Reaktion des Gegenübers die Legitimation (schlimmer noch: eine Rechtfertigung) für das eigene Handeln in der Vergangenheit auf die Zukunft zu übertragen sucht.
...
Ich finde das sehr ermüdend. Aber ich lasse es mal so stehen...
Schneemann
Man kann natürlich diese Frage den Historikern überlassen. Die werden irgendwann schon rausfinden, wer das war.
Aber was man nicht machen kann ist, die Folgen der jeweiligen Schläge außer Acht zu lassen. Glaubt wirklich irgend wer, mit der Bombardierung würden keine Traumata erzeugt, mit der Bombardierung würde man sich unter den bombardierten Freunde schaffen?
Ich zitiere jetzt mal eine Seite, die sicher nicht als Islamistisch gesteuert bezeichnet werden kann:
1. Libanon: Unicef spricht von katastrophaler Lage und
2. ... zu Nahost: Eskalation beenden