21.09.2024, 13:17
Die Situation im Sudan hat sich aktuell bzw. seit dem Sommer dramatisch verschlechtert. Die Gefechte zwischen den regulären Einheiten und den RSF halten nachwievor an, wobei letztere wohl Boden gut machen konnten. Besonders um die Provinzhauptstadt El Fasher im Norden Darfurs sollen sich schwere Kämpfe abspielen.
Die Lage der Zivilbevölkerung in dem eh schon, gerade im ländlichen Raum, extrem armen Land ist katastrophal. Etwa 7-8 Mio. Menschen sind vertrieben worden, rund 25 Mio. Menschen (die Hälfte der Einwohner des Sudan) sind auf Hilfsleistungen angewiesen und von Hunger bedroht bzw. sind teils schon am verhungern. Die Zahl der Opfer im Rahmen dieser Auseinandersetzung, die vor rund 17 Monaten begann, ist nicht genau bekannt, da es keine wirklich belastbaren statistischen Erfassungen gibt. Niedrige Schätzungen beginnen bei 30.000, höhere Schätzungen liegen bei deutlich über 120.000 Todesopfern, wovon vermutlich 5.000 bis 7.000 Menschen bereits verhungert sind. Es handelt sich - parallel zum Jemen - um die aktuell schwerste Krise, der die UN gegenüberstehen.
Zwar wurden etwa 1,3 Mrd. Dollar an Hilfsgütern und -leistungen bereitgestellt (der Großteil - wie üblich und allen Unkenrufen zum Trotz - von den USA bzw. über USAID und von der EU), aber erstens reicht diese Summe nicht und zweitens kommt der Großteil der Hilfen, vor allem die Nahrungslieferungen, nicht durch zu den Brennpunkten.
Es gibt anscheinend dennoch einen Hauch von einer Chance auf zumindest einen Waffenstillstand - wohl auf Insistieren von US-Präsident Biden haben beide Konfliktparteien signalisiert, für einen Dialog offen zu sein. Ich bin allerdings wenig optimistisch, dass sich hieraus etwas ergibt...
Schneemann
Die Lage der Zivilbevölkerung in dem eh schon, gerade im ländlichen Raum, extrem armen Land ist katastrophal. Etwa 7-8 Mio. Menschen sind vertrieben worden, rund 25 Mio. Menschen (die Hälfte der Einwohner des Sudan) sind auf Hilfsleistungen angewiesen und von Hunger bedroht bzw. sind teils schon am verhungern. Die Zahl der Opfer im Rahmen dieser Auseinandersetzung, die vor rund 17 Monaten begann, ist nicht genau bekannt, da es keine wirklich belastbaren statistischen Erfassungen gibt. Niedrige Schätzungen beginnen bei 30.000, höhere Schätzungen liegen bei deutlich über 120.000 Todesopfern, wovon vermutlich 5.000 bis 7.000 Menschen bereits verhungert sind. Es handelt sich - parallel zum Jemen - um die aktuell schwerste Krise, der die UN gegenüberstehen.
Zwar wurden etwa 1,3 Mrd. Dollar an Hilfsgütern und -leistungen bereitgestellt (der Großteil - wie üblich und allen Unkenrufen zum Trotz - von den USA bzw. über USAID und von der EU), aber erstens reicht diese Summe nicht und zweitens kommt der Großteil der Hilfen, vor allem die Nahrungslieferungen, nicht durch zu den Brennpunkten.
Zitat:As Sudan crisis deepens, acting UN relief chief tells Security Council "it is time to act"https://www.unocha.org/news/sudan-crisis...t-time-act
Briefing to the Security Council on the humanitarian situation in Sudan by Joyce Msuya, Acting Under-Secretary-General for Humanitarian Affairs and Emergency Relief Coordinator
New York, 18 September 2024 [...]
Since April 2023, we have briefed you on the worrisome developments in El Fasher in no less than six Council meetings.
And in June 2024, the Security Council called for “an immediate halt to the fighting and for de-escalation in and around El Fasher” in resolution 2736. Regrettably, these calls have not been heeded and the humanitarian situation continues steadily to deteriorate. Since the end of last week, large-scale fighting in and around El Fasher has escalated. Shelling and aerial bombardment have been constant, and heavy. [...]
Hospitals and health facilities are being hit multiple times, rendering them non-operational. Of the three main hospitals in El Fasher, only one hospital is functioning, although only partially following an attack that caused extensive damage in August. The only dialysis center in El Fasher and facilities vital for the vaccine cold chain have also been attacked.
Severe hunger is a spiraling threat, with close to 1.7 million people in North Darfur facing acute food insecurity. [...] You will recall that in February 2024, Médecins Sans Frontières reported that a child was dying in the Zamzam camp every two hours. [...] About 34 per cent of the children are malnourished, including 10 per cent who are severely malnourished. [...]
As of 17 September, funding for the humanitarian appeal is $1.3 billion – less than 50 per cent of our $2.7 billion ask.
Es gibt anscheinend dennoch einen Hauch von einer Chance auf zumindest einen Waffenstillstand - wohl auf Insistieren von US-Präsident Biden haben beide Konfliktparteien signalisiert, für einen Dialog offen zu sein. Ich bin allerdings wenig optimistisch, dass sich hieraus etwas ergibt...
Zitat:Sudan's warring leaders express openness to peace talks amid prolonged conflicthttps://www.africanews.com/2024/09/19/su...-conflict/
Sudan's army and the paramilitary Rapid Support Forces (RSF) signaled willingness to engage in peace talks, responding to U.S. President Joe Biden's call for dialogue in the ongoing war, which has lasted over 17 months.
Army chief Abdel Fattah al-Burhan expressed readiness for constructive efforts to end the conflict, while RSF leader Mohamed Hamdan Dagalo reaffirmed his commitment to ceasefire negotiations, stating, "The path to peace lies in dialogue, not violence."
Despite these statements, both leaders continued to blame each other for the violence, which began in April 2023 due to tensions between the army and RSF, once allies after a coup. Neither has outlined specific steps toward peace.
Schneemann