16.09.2024, 21:49
Hab mich heute mit ein paar Litauern unterhalten. Ist natürlich nur eine anekdotische Evidenz, aber mein Eindruck war, dass die sehr gut über diese Stationierung informiert sind und dass sie querschnittlich deutlich mehr darüber wissen als der durchschnittliche Bürger dieser Bundesrepublik. Der Tenor war sehr wohlwollend aber skeptisch. Grundsätzlich finden sie allesamt die Stationierung sehr gut, aber sie zweifeln daran, dass die Bundesrepublik damit wirklich einen Beitrag zur Sicherheit Litauens leisten wird. Den deutschen Soldaten standen diese Litauer insgesamt sehr positiv gegenüber, und ganz allgemein war das Stimmungsbild so, dass sie insbesondere auch deutsche Familien (Frauen und Kinder) sehr willkommen heißen würden. Mir wurde versichert, dies sei in Litauen die vorherrschende Meinung und ihre Freunde und Bekannten daheim würden es ähnlich sehen. Viele der hier im Strang schon angesprochenen Probleme (Schule, Wohnraum, usw.) sahen sie sehr entspannt und meinten dazu, diese Dinge ließen sich mit der Zeit alle regeln und einrichten. Hier war die Ansicht, dass sich die Deutschen ihrer Meinung nach deswegen zu viele Sorgen machen. Das werde man gemeinsam schon hinkriegen. Dass die Stationierung hierzulande kritisch gesehen wird, verstehen sie nicht. Aus deren Sicht ist das eine gute Sache für beide Seiten, wenn auch von fragwürdigem sicherheitspolitischen Nutzen.