12.09.2024, 15:57
Zum ukrainischen Vorstoß auf Kursk:
Es liegen zur Lage an diesem Frontabschnitt keine verlässlichen aktuellen Informationen vor. Russland behauptet, man habe zehn Siedlungen zurückerobert (Quelle). Ponomarenko (siehe unten) erklärt hingegen, der russische Gegenstoß sei ergebnislos geblieben (Quelle). Bezeichnenderweise bringen die meines Erachtens verlässlichsten Z-Blogs, 'Rybar' und 'Zwei Majore', überhaupt nichts zu Kursk.
Zum russischen Vorstoß auf Pokrowsk:
Roman Ponomarenko zufolge (Militärhistoriker, dient in der Asow-Brigade) hat der russische Druck an den meisten Frontabschnitten nachgelassen, auch im Raum Pokrowsk – wobei man nicht daran zweifeln solle, dass es sich um die "Ruhe vor dem Sturm" handele. Er beobachte eine Konzentration russischer Reserven auf den Angriffsachsen Wuhledar (hier) und Tschassiw Jar (hier), also sehr viel weiter nördlich und südlich. (Quelle)
Zur Lage der russischen Armee:
Der Z-Blogger 'Vault8' behauptet in einer Nachricht an diejenigen seiner Follower, die sich selbst in der Ukraine befinden, dass die Ukrainer im Raum Kupjansk erstickende Gase eingesetzt hätten, und rät ihnen dazu, sich Gasmasken anzuschaffen. 'Vault8' erwähnt auch, dass die Ukrainer immer öfter Drohnen einsetzen, die aus der Luft Vegetation niederbrennen können, um russischen Schützengräben die Deckung zu nehmen. Er spricht diesen Drohnen auch eine psychologische Wirkung zu. (Quelle)
Die Ukrainer verfügen über keine bekannten Chemiewaffenbestände, die Behauptung ist wohl ein bloßes Gerücht, aber trotzdem interessant, weil sie aus der Froschperspektive kommt. Vielleicht hat ein ukrainischer Kommandeur auf eigene Faust Tränengas eingesetzt. Dessen Gebrauch wäre streng genommen ein Kriegsverbrechen, wobei man natürlich berücksichtigen sollte, dass jede Polizei der Welt Tränengas gegen gewalttätige Demonstranten einsetzen darf. Eine zweite mögliche Erklärung wäre, dass Soldaten Schwaden unvollständig verbrannten Sprengstoffs ausgesetzt waren. Diese sind hochgiftig und können ebenfalls erstickend wirken.
Zur Lage der russischen Armee, part deux:
Über dem schwarzen Meer wurde ein russischer Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-30M abgeschossen (Quelle). Das bemerkenswerte daran ist, dass der Abschuss von einer ukrainischen Aufklärungsdrohne gefilmt wurde und mit einer schultergestützten Flugabwehrrakete (MANPADS) erfolgte, d.h. wahrscheinlich von einer Bohrinsel oder einem Schiff aus. Sollten die Ukrainer die Bewegungsfreiheit der russischen Luftwaffe und Marineflieger über dem Schwarzen Meer einschränken können, wäre dies für sie von großem Vorteil. 'Rybar' erwähnte kürzlich eine angeblich erfolglos verlaufende Operation ukrainischer Spezialkräfte zur Eroberung von Bohrinseln zwischen Odessa und der Krim (Quelle).
Zur geostrategischen Lage:
Die US-Regierung wird der Ukraine den Gebrauch aus Amerika erhaltener Waffen auf russischem Gebiet erlauben, wie 'Politico' berichtet (Quelle). Noch vor einer Woche hatte Verteidigungsminister Austin die erbetene Genehmigung als nachrangige Frage dargestellt; da Russland seine frontnahen Fliegerhorste bereits geräumt habe und die Ukraine über eigene Langstreckendrohnen verfüge, seien die US-Waffen keine "Gamechanger" (Quelle). Der Kurswechsel wird nun mit der Lieferung iranischer ballistischer Raketen an Russland begründet, was eine Eskalation darstelle.
"Boiling the frog". Denn offenbar hinterließen die massiven russischen Luftangriffe im August keinen solchen Eindruck auf die USA; und natürlich handelt es sich allenfalls um eine politische Eskalation, diese paar hundert iranischen Flugkörper werden die Lage auch nicht substantiell beeinflussen.
Es liegen zur Lage an diesem Frontabschnitt keine verlässlichen aktuellen Informationen vor. Russland behauptet, man habe zehn Siedlungen zurückerobert (Quelle). Ponomarenko (siehe unten) erklärt hingegen, der russische Gegenstoß sei ergebnislos geblieben (Quelle). Bezeichnenderweise bringen die meines Erachtens verlässlichsten Z-Blogs, 'Rybar' und 'Zwei Majore', überhaupt nichts zu Kursk.
Zum russischen Vorstoß auf Pokrowsk:
Roman Ponomarenko zufolge (Militärhistoriker, dient in der Asow-Brigade) hat der russische Druck an den meisten Frontabschnitten nachgelassen, auch im Raum Pokrowsk – wobei man nicht daran zweifeln solle, dass es sich um die "Ruhe vor dem Sturm" handele. Er beobachte eine Konzentration russischer Reserven auf den Angriffsachsen Wuhledar (hier) und Tschassiw Jar (hier), also sehr viel weiter nördlich und südlich. (Quelle)
Zur Lage der russischen Armee:
Der Z-Blogger 'Vault8' behauptet in einer Nachricht an diejenigen seiner Follower, die sich selbst in der Ukraine befinden, dass die Ukrainer im Raum Kupjansk erstickende Gase eingesetzt hätten, und rät ihnen dazu, sich Gasmasken anzuschaffen. 'Vault8' erwähnt auch, dass die Ukrainer immer öfter Drohnen einsetzen, die aus der Luft Vegetation niederbrennen können, um russischen Schützengräben die Deckung zu nehmen. Er spricht diesen Drohnen auch eine psychologische Wirkung zu. (Quelle)
Die Ukrainer verfügen über keine bekannten Chemiewaffenbestände, die Behauptung ist wohl ein bloßes Gerücht, aber trotzdem interessant, weil sie aus der Froschperspektive kommt. Vielleicht hat ein ukrainischer Kommandeur auf eigene Faust Tränengas eingesetzt. Dessen Gebrauch wäre streng genommen ein Kriegsverbrechen, wobei man natürlich berücksichtigen sollte, dass jede Polizei der Welt Tränengas gegen gewalttätige Demonstranten einsetzen darf. Eine zweite mögliche Erklärung wäre, dass Soldaten Schwaden unvollständig verbrannten Sprengstoffs ausgesetzt waren. Diese sind hochgiftig und können ebenfalls erstickend wirken.
Zur Lage der russischen Armee, part deux:
Über dem schwarzen Meer wurde ein russischer Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-30M abgeschossen (Quelle). Das bemerkenswerte daran ist, dass der Abschuss von einer ukrainischen Aufklärungsdrohne gefilmt wurde und mit einer schultergestützten Flugabwehrrakete (MANPADS) erfolgte, d.h. wahrscheinlich von einer Bohrinsel oder einem Schiff aus. Sollten die Ukrainer die Bewegungsfreiheit der russischen Luftwaffe und Marineflieger über dem Schwarzen Meer einschränken können, wäre dies für sie von großem Vorteil. 'Rybar' erwähnte kürzlich eine angeblich erfolglos verlaufende Operation ukrainischer Spezialkräfte zur Eroberung von Bohrinseln zwischen Odessa und der Krim (Quelle).
Zur geostrategischen Lage:
Die US-Regierung wird der Ukraine den Gebrauch aus Amerika erhaltener Waffen auf russischem Gebiet erlauben, wie 'Politico' berichtet (Quelle). Noch vor einer Woche hatte Verteidigungsminister Austin die erbetene Genehmigung als nachrangige Frage dargestellt; da Russland seine frontnahen Fliegerhorste bereits geräumt habe und die Ukraine über eigene Langstreckendrohnen verfüge, seien die US-Waffen keine "Gamechanger" (Quelle). Der Kurswechsel wird nun mit der Lieferung iranischer ballistischer Raketen an Russland begründet, was eine Eskalation darstelle.
"Boiling the frog". Denn offenbar hinterließen die massiven russischen Luftangriffe im August keinen solchen Eindruck auf die USA; und natürlich handelt es sich allenfalls um eine politische Eskalation, diese paar hundert iranischen Flugkörper werden die Lage auch nicht substantiell beeinflussen.