05.09.2024, 18:19
(04.09.2024, 11:50)Nightwatch schrieb: ....wir können den Ausfall wahrscheinlich noch verkraften - der Weg um Afrika rum dauert halt etwas länger.
Ein Sicherheitsproblem im engeren Sinne ist der Jemen für Europa sicherlich nicht. Allerdings ist es halt ein gewaltiges Wirtschaftliches Problem wenn die Handelsroute über das Rote Meer auf absehbare Zeit dicht bleibt und beim nächsten Konflikt wieder dicht sein wird.....
Aber ein massives wirtschaftliches Problem dürfte Ägypten haben. Denn mit der Schließung der Handelsroute über das Rote Meer entfallen die Einnahmen aus dem Suez-Kanal. Der Betreiber, der ägyptische Staatsbetrieb Suez Canal Authority (SCA), nahm 2021 über 5 Milliarden US-Dollar ein, durchschnittlich etwa 300.000 US-Dollar pro Durchfahrt.[6] Für das Jahr 2023 wurden über 10 Milliarden US-Dollar Umsatz erwartet (zitiert von hier mit Quellenangaben dort).
Das ist ein massiver Anteil an den Devisen- und Staatseinnahmen.
Zitat:Die Angriffe der Huthi-Miliz auf die Frachtschifffahrt im Roten Meer hat erhebliche Auswirkungen auf die Geschäfte Ägyptens am Suezkanal. Die Umsätze sind nach Angaben von Staatschef Abdel Fattah al-Sisi um 40 bis 50 Prozent zurückgegangen.Quelle 2024-02 und
Zitat:Die Einnahmen aus dem Suezkanal gingen im letzten Geschäftsjahr um 23 Prozent zurückQuelle 2024-07
Ägypten hat zum Ausgleich von anderen Staaten Devisen erhalten, um die ägyptische Wirtschaft und den Staat zu stabilisieren - z.B. Geld aus dem 35-Milliarden-Dollar-Deal, den Ägypten Ende Februar mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) abgeschlossen hat. Auch EU beteiligt sich mit 7,4 Milliarden Euro an der Stabilisierung der ägyptischen Wirtschaft. Dieser "Geldregen" ist aber beileibe nicht bedingungslos. Daraus folgt die Erwartung auf "politisches Wohlverhalten" - und seitens der Saudis wohl auch auf Beteiligung oder Unterstützung militärischer Operationen.
(04.09.2024, 18:28)Nightwatch schrieb: .... Ich würde auch liebend gerne eine grundsätzliche Annäherung an die iranischen Völker und insbesondere die Perser sehen. ...wenn man von kulturellen Verbindungen ausgeht, und schaut, wie ausgeprägt etwa die Frauenrechte im Iran einerseits und Saudi Arabien andererseits sind - oder wo demokratische Ansätze rudimentärer sind - dann kann ich diese Präferenz durchaus nachvollziehen.