03.09.2024, 20:40
Danke für den Link.
Prinzipiell tue ich mir schwer damit, aus diesem Krieg Erkenntnisse zu Technologien, Taktiken und Strategien ableiten zu wollen. Denn betrachtet man ihn zynisch als Experiment, muss man konstatieren, dass die Ergebnisse erheblich verfälscht werden und nicht reproduzierbar sind, das Experiment also kaum Aussagekraft hat.
Verfälschend wirkt sich bspw. aus, dass beide Seiten nicht ihr volles ökonomisches und soziales Potential mobilisieren. Ihre Vorgehensweise wird von einem Personalmangel bestimmt, der nicht gottgegeben ist, sondern politisch gewollt. Die Ukrainer sind noch nicht so weit, dass sie auch die Jahrgänge 2000 bis 2006 einziehen wollen; und Putin scheut ganz offensichtlich die Mobilmachung und den Einsatz von Wehrpflichtigen.
Verfälschend wirkt sich auch aus, dass die westlichen Partner den Ukrainern allerlei Beschränkungen auferlegt haben. Das Kriegsgeschehen würde objektiv anders verlaufen, wenn weitreichende Waffensysteme westlicher Herkunft gegen Ziele in Russland gebraucht werden dürften. (Bestes Beispiel sind die ukrainischen Drohnenangriffe auf Morosowsk und Lipetsk, man stelle sich vor, die Ukrainer könnten jeden Fliegerhorst diesseits des Urals ins Visier nehmen).
Es gibt viele solche Beispiele, die in den Medien oft ignoriert werden.
Und auch Experten sind nicht dagegen gefeit, sich voreilig festzulegen. Wenn man etwa der Mehrzahl der Experten folgte, die das "gläserne Schlachtfeld" ausgerufen hatten, hätte es die Kursk-Offensive gar nicht geben dürfen.
Bisher, scheint mir, hat dieser Krieg nur länger bestehende Trends bzw. Gewissheiten bestätigt – etwa, was die Bedeutung von Artillerie und Aufklärungsmitteln oder kurzen, klaren Befehlsketten anlangt. Dass er irgendetwas gezeigt hätte, das nicht vorher zumindest absehbar war, kann ich nicht erkennen.
Prinzipiell tue ich mir schwer damit, aus diesem Krieg Erkenntnisse zu Technologien, Taktiken und Strategien ableiten zu wollen. Denn betrachtet man ihn zynisch als Experiment, muss man konstatieren, dass die Ergebnisse erheblich verfälscht werden und nicht reproduzierbar sind, das Experiment also kaum Aussagekraft hat.
Verfälschend wirkt sich bspw. aus, dass beide Seiten nicht ihr volles ökonomisches und soziales Potential mobilisieren. Ihre Vorgehensweise wird von einem Personalmangel bestimmt, der nicht gottgegeben ist, sondern politisch gewollt. Die Ukrainer sind noch nicht so weit, dass sie auch die Jahrgänge 2000 bis 2006 einziehen wollen; und Putin scheut ganz offensichtlich die Mobilmachung und den Einsatz von Wehrpflichtigen.
Verfälschend wirkt sich auch aus, dass die westlichen Partner den Ukrainern allerlei Beschränkungen auferlegt haben. Das Kriegsgeschehen würde objektiv anders verlaufen, wenn weitreichende Waffensysteme westlicher Herkunft gegen Ziele in Russland gebraucht werden dürften. (Bestes Beispiel sind die ukrainischen Drohnenangriffe auf Morosowsk und Lipetsk, man stelle sich vor, die Ukrainer könnten jeden Fliegerhorst diesseits des Urals ins Visier nehmen).
Es gibt viele solche Beispiele, die in den Medien oft ignoriert werden.
Und auch Experten sind nicht dagegen gefeit, sich voreilig festzulegen. Wenn man etwa der Mehrzahl der Experten folgte, die das "gläserne Schlachtfeld" ausgerufen hatten, hätte es die Kursk-Offensive gar nicht geben dürfen.
Bisher, scheint mir, hat dieser Krieg nur länger bestehende Trends bzw. Gewissheiten bestätigt – etwa, was die Bedeutung von Artillerie und Aufklärungsmitteln oder kurzen, klaren Befehlsketten anlangt. Dass er irgendetwas gezeigt hätte, das nicht vorher zumindest absehbar war, kann ich nicht erkennen.