Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian
(03.09.2024, 10:08)KheibarShekan schrieb: Ok. Nehmen wir an Bibi gewinnt seine amerikanischen Freunde für diesen "Plan". Die US Luftwaffe schießt eine iranische Transportmaschine vom Typ IL76 über dem Golf von Oman ab. Begründung ist die Durchsetzung von einer Blockade des Jemen. Große Aufregung im Iran. 5 Tage später wird im Persischen Golf ein Seeaufklärer vom Typ P-8 der US Navy abgeschossen, da dieser in den iranischen Luftraum eingedrungen wäre. Soweit so gut. Und wie geht's jetzt weiter mit dem Jemen, Mr. Bibi? Noch eine Runde?
Mann schießt das Flugzeug nicht irgendwo über dem Golf von Oman ab sondern im jemenitischen Luftraum den wir (bzw. idealerweise auch Golfanrainer) auf Einladung der legitimen Regierung des Jemens schützen. Und zuvor kann man natürlich das ganze luftpolizeiliche Klavier bespielen. Würde mich doch wundern, wenn allzu viele iranische Transportflugzeugpiloten bereit wären dafür zu sterben.
Wenn sich der Iran nach einer Verletzung des jemenitischen Luftraums dazu erdreistet amerikanische Flugzeuge abzuschießen muss halt mal Praying Mantis 2.0 gefahren werden. Wobei viel wahrscheinlicher ist, dass genau garnichts passiert bzw. maximal irgendwohin ein paar Raketen abgeschossen werden.
In jedem Fall hätte es sich dann mit der Versorgung der Houthis aus der Luft erledigt.

Zitat:Den Küstenstreifen des Jemen zu besetzen, ist mit einem Blick auf die Karte von See aus, relativ leicht möglich. Sowohl auf die ersten 20-40 km ins Landesinnere, als auch über die 600km in der Länge ist das noch vergleichsweise flaches Land. Dieses Gebiet militärisch zu "halten" und ein Kontrollnetz gegen Schmuggel zu etablieren, wenn in den Bergen darüber ein geographisch, taktisch sehr geschickt operierender Feind mit einer 5-6 stelligen Zahl von Guerrillas sitzt, halte ich für ein vom Ansatz her völlig sinnloses, nicht haltbares Suizidkommando. Aber solange das westliche Armeen oder arabische Armeen für Israels Seehandel austragen, ist das zumindest für Bibi ja kostenneutral und im Zweifel war hinterher der Westen halt zu zaghaft. Verstehe den Punkt, aber sinnlos bleibts am Ende trotzdem.
Die jemenitische Regierung konnte die südlichen bzw. südwestlichen Regionen auch gegen die Houthis verteidigen bzw. diese zurückzuerobern. Warum sollte es bitte nicht möglich sein die paar Seehäfen an der Westküste des Landes zu halten? Entscheidend scheint mir da eher die Herausforderung zu sein die letzten Küstenstädte zu nehmen, nicht sie dann in der offenen Wüste mit mechanisierten Einheiten gegen irgendwelche einrückenden Kämpfer aus den Bergen zu halten.

Zur Verdeutlichung, das ist die aktuelle Situation im Bürgerkrieg dort: https://yemen.liveuamap.com/

Im Wesentlichen geht es um Al Hodeidah und die Kamaran Bucht. Dann gibt es noch vielleicht ein halbes Dutzend kleine Fischereihäfen. Das ist doch kein Hexenwerk! Zumal man auch noch den Bab al Mandab kontrolliert und man schon dort iranische Transportschiffe effektiv abfangen könnte. Es ist ein Nichtwollen aus Selbsthass und Konfliktunfähigkeit auf der einen und himmelschreiender Inkompetenz und fehlenden Fähigkeiten auf der anderen Seite. Aber eigentlich kein unlösbares Problem.
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RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - von Nightwatch - 03.09.2024, 11:20

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