Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian
Die Kämpfer betreiben grundsätzlich keine Landwirtschaft und müssen dies selbst dann nicht tun, wenn es im Jemen gar keine Landwirtschaft und auch sonst keinerlei Lebensmittelgewinnung mehr gäbe. Und es kommt nur auf die Kämpfer an. Überspitzt gesagt: wären die weiterhin versorgt selbst dann wenn alle Zivilisten verhungert sind. Kämpfer ungleich Bevölkerung. Die Houthis haben wenn sie alles zusammen kratzen irgend etwas zwischen 150.000 und 200.000 Mann. Die Bevölkerung aber beträgt ungefähr 34 Millionen (und nicht 25 Mio wie von dir hier geschrieben). Entsprechend müssen nur diese maximal 200.000 richtig mit Lebensmitteln versorgt werden, dass sind nur so ca. 0,5% bis 0,6% der Gesamtbevölkerung. Folglich würden ungefähr 0,6% des Potentials der Lebensmittelproduktion immer noch reichen um diese Kämpfer nicht verhungern zu lassen und selbst der Jemen ist vom Verlust von 99,4% seiner gesamten Kapaziäten zur Lebensmittelproduktion immer noch Lichtjahre entfernt.

Folglicherweise hätte es überhaupt gar keinen Einfluss auf die Kampffähigkeit, würde man die Lebensmittellieferungen vom Westen aus einstellen. Allenfalls würde man dann vielleicht den Iran dazu bringen, zusätzlich zu Waffen und Technik auch noch Lebensmittel für die Kämpfer mitzuliefern. Und solche Lebensmittellieferungen anderer Staaten könnte man nicht verhindern, denn wie sollte man dies begründen? Man müsste den Jemen schon intentional vollständig abschließen um ihn auszuhungern und dies wäre völkerrechtlich natürlich ein schwerstwiegendes Verbrechen und auch sonst nicht praktisch umsetzbar. Ganze Länder zur Kampfunfähigkeit aushungern erfordert Mittel die wir nicht einmal haben, mal abgesehen von der rechtlichen Würdigung.

Entsprechend hätte eine Einstellung der Lebensmittellieferungen nur mehr Not für die Zivilbevölkerung zur Folge, aber sie hätte keine Einschränkung der Kampfkraft der Houthis zur Folge.

Dass sich die Not der Zivilbevölkerung in der Zukunft durch die Vermehrung natürlich nochmal drastisch erhöhen wird, und die Bevölkerungsentwicklung ein immenses Problem darstellt, ist davon völlig unabhängig und spielt für die Frage der Kampffähigkeit der Houthis keine Rolle. Natürlich wird das Leid durch das ständige Anwachsen der Bevölkerung so oder so immer nur noch weiter zunehmen, aber das schränkt die Kämpfer weder jetzt noch in Zukunft ein.
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RE: Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian - von Quintus Fabius - 01.09.2024, 09:38

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