31.08.2024, 12:04
Kurz- bis Mittelfristig sehe ich hier nicht einen Gewinner. Wie bereits von anderen erwähnt, würde dies keiner der Beteiligten so einfach zulassen. Wir haben hier eine klassische Pattsituation äußerer Kräfte in einem gescheiterten nordafrikanischen Staat. Dazu kommt, dass weder die EU, noch die Russen, nicht einmal die Türken, unterhalb der militärischen Komponente, so wirklich ein belastbares Standbein bzw. kulturellen, politisch nachhaltigen Zugang in diesem Land bzw. der Region insgesamt besitzen, um auf dieser Ebene das Wasser abzugraben. Solange sich dies nicht grundlegend ändert, wird sich an der gegenwärtigen Situation auch nichts ändern. Man kann Abhängigkeiten verschiedener Gruppen aber fördern und für sich ausnutzen. Dabei ist es sogar nützlich, dass sich unterschiedliche Kräfte in Libyen feindlich gegenüberstehen. Man könnte ja meinen die Libyer hätten auch eine Meinung dazu, aber die haben sich als Faktor nicht zuletzt selbstverschuldet unerheblich gemacht für die Zukunft ihres eigenen Landes. Irgendwann wird man vielleicht die Lust an dem Land, seiner Lage und seinen Ressourcen verlieren und dann geht`s vielleicht wieder weiter.