27.08.2024, 07:34
(26.08.2024, 09:18)KheibarShekan schrieb: Bis zu 800.000 Palästinenser aus dem Gazastreifen auf den ägyptischen Sinai umzusiedeln, wäre aus Deiner Sicht eine Lösung und für Israel ideal. Du oder diese Position ist aber nicht der Maßstab, denn dieser Ansatz ist weltfremd und maximal schädlich für Ägypten und die Palästinenser selbst. Am Ende soll dann Ägypten sein Land für einen Palästinenserstaat hergeben? Abstrus und daher steht das nicht mal im Ansatz zu Diskussion.Davon war nirgends die Rede, und ich weiß nicht, wieso Du damit anfängst. Israel schlug in der dritten Oktoberwoche 2023 Ägypten vor, ein Flüchtlingslager in Sinai für die Dauer der Militäroperation im Gaza-Streifen einzurichten. Kairo war kategorisch dagegen. Auch der Vorschlag für ein vergleichsweise geringfügiges Lager für nur einige zehntausend besonders verwundbare Personen, zu dem Ägypten "military-aged men" (also vermutlich 16-60 Jahre oder so ähnlich) keinen Zutritt gewährt hätte, wurde abgelehnt.
(26.08.2024, 09:18)KheibarShekan schrieb: Darüber hinaus ist der ägyptische Führer ein pro-westlicher Diktator, der gegen die demokratisch gewählte Regierung der Muslimbrüder (der Hamas Mutterkonzern) geputscht hatte. Das hat alles sehr wenig mit "Meinungsbildern" zu tun und inwieweit die Palästinensische Sache den Arabern am Arsch vorbei geht.Dann erkläre mir bitte, warum sich in Ägypten nicht tausende im ganzen Land zu Demonstrationen zusammenrotten, und zu fordern, dass Ägypten für palästinensische Flüchtlinge die Grenze öffne. Oder meinetwegen sogar Israel den Krieg erklären solle. Warum nicht in Libyen? Tunesien? Algerien? Marokko? Türkei? Syrien? Irak?
Das ist realitätsfernes Gerede, welches vollkommen ignoriert, dass gerade in Bezug auf Palästina eine sehr starke Diskrepanz zwischen der Volksmeinung und der Außenpolitik der Regierenden besteht. Das hat Ursachen. Die kehrst Du unter den Tisch und das wird damit der Sache auch nicht gerecht.
(26.08.2024, 09:18)KheibarShekan schrieb: Man unterscheide zwischen Volk und Führung. Die Führung ist jeweils existentiell abhängig von amerikanischer Gnade. Das impliziert eine Israel-freundliche Außenpolitik, sonst kommen sie nicht an die Macht, oder Fallen eben speziell dadurch in westliche Ungnade (siehe Mursi, Gaddafi, Assad, Saddam) oder ihnen wird das Leben so schwer gemacht, dass es schwierig wird (Iran, Libanon). Außer der Türkei und Iran besitzen die Staaten des mittleren Ostens so etwas wie eine eigenständige Außenpolitik nicht. Das ist das Vorgehen und die westliche Strategie im Mittleren Osten, diese Regierung maximal kompatibel und abhängig zu halten. Der Job dieser Führer ist nur, das eigene Volk unter Kontrolle zu halten.Jetzt mal unabhängig von dem von @Schneemann zurecht erhobenen Vorwurf, dass Du plumpe Verschwörungstheorien verbreitest, willst Du doch bitte nicht behaupten, dass Algerien eine Israel-freundliche Innenpolitik betreibt? Oder Marokko? Tunesien, das letztes Jahr sogar den Versuch, freundschaftliche Beziehungen zum Staat Israel zu unterhalten, unter Strafe gestellt hat?