23.08.2024, 02:23
Zum russischen Vorstoß auf Charkiw:
Die Ukrainer haben auf Brigadeebene einen Angriff auf die russischen Stellungen im Raum Charkiw gestartet und sind nach eigenen Angaben zwei Kilometer weit vorgerückt. Die Russen hätten 300 Gefallene zu beklagen. (Quelle) Bemerkenswerterweise halten die Russen immer noch die vollständig umzingelte Maschinenfabrik PJSC Woltschansker Aggregatewerk. Das Gelände, das in der zweiten Juniwoche erobert wurde, ist nur 90.000 m² groß und seit dem 11.07. durch einen 250 m breiten ukrainischen Streifen von den eigenen Linien abgeschnitten. Allerdings eignen sich die massiven Industriebauten gut zur Verteidigung und sind auf zwei Seiten von der Woltscha umflossen (ca. 15 m breit, keine Ahnung wie tief).
Zu ukrainischen Angriffen auf die Krim:
Vor Port Kawkas in der Straße von Kertsch ist die Ro-Ro-Fähre "Conro Trader" von einem ukrainischen Seezielflugkörper getroffen worden und nach einem Brand gesunken. Das Schiff war offenbar mit Treibstoff oder brennbaren Chemikalien beladen. (Quelle)
Die Versorgung der Krim per Schiff wird damit zusehends schwieriger. Zumindest für den ökonomischen Transport von Massegütern und voluminösen bzw. besonders schweren Einzellasten (z.B. Baumaschinen, Panzer) geht den Russen langsam, aber sicher der Transportraum aus.
Zur Lage der russischen Armee:
Wenn man schon AWACS-Crews als Infanterie einsetzt, bedeutet das nicht nur einen akuten Personalmangel, sondern auch, dass die ukrainischen Abschüsse mehrerer Berijew A-50 im Winter und Frühling die Einsatzbereitschaft dieser Teilflotte empfindlich reduziert haben müssen. Ganz offensichtlich hat man mehr einsatzbereite Besatzungen als Flugzeuge.
Zur Lage der russischen Armee, part deux:
Ein dänischer Staatsbürger, der sich 2022 freiwillig zur russischen Armee gemeldet hatte und in der Ukraine eingesetzt wurde, hat sich gerichtlich die Entlassung erstritten. Seinen Angaben nach sei ihm insbesondere versprochen worden, er könne wählen, wo er in der Ukraine eingesetzt werden wolle, und dies wurde ihm dann verweigert. Außerdem sei der Krieg viel heftiger gewesen, als man ihm geschildert habe. Während die erste Instanz noch gegen ihn urteilte, gab das Appellationsgericht seiner Klage mit der Begründung statt, er sei des Russischen nicht mächtig gewesen und habe deshalb nicht wissen können, was in seinem Vertrag stehe. Das Gericht ordnete seine Entlassung an. (Quelle)
Dieses Urteil ist bemerkenswert. Nicht-russische Staatsbürger in russischen Diensten (v.a. Inder, Nepalesen und Sudaner), behaupten immer wieder, wenn sie in ukrainische Gefangenschaft geraten, dass sie geglaubt hätten, Arbeitsverträge für bloße Hilfsdienste (wie Bauarbeiten) zu unterschreiben. Sie hätten nicht gewusst, dass man sie an die Front schicken werde. Wenn andere dem Beispiel des Dänen folgen, könnte das die Truppenstärke der Russen weiter schwächen. Selbst wenn man sie nicht gehen lässt, dürfte ihre Kampfmoral leiden.
Die Ukrainer haben auf Brigadeebene einen Angriff auf die russischen Stellungen im Raum Charkiw gestartet und sind nach eigenen Angaben zwei Kilometer weit vorgerückt. Die Russen hätten 300 Gefallene zu beklagen. (Quelle) Bemerkenswerterweise halten die Russen immer noch die vollständig umzingelte Maschinenfabrik PJSC Woltschansker Aggregatewerk. Das Gelände, das in der zweiten Juniwoche erobert wurde, ist nur 90.000 m² groß und seit dem 11.07. durch einen 250 m breiten ukrainischen Streifen von den eigenen Linien abgeschnitten. Allerdings eignen sich die massiven Industriebauten gut zur Verteidigung und sind auf zwei Seiten von der Woltscha umflossen (ca. 15 m breit, keine Ahnung wie tief).
Zu ukrainischen Angriffen auf die Krim:
Vor Port Kawkas in der Straße von Kertsch ist die Ro-Ro-Fähre "Conro Trader" von einem ukrainischen Seezielflugkörper getroffen worden und nach einem Brand gesunken. Das Schiff war offenbar mit Treibstoff oder brennbaren Chemikalien beladen. (Quelle)
Die Versorgung der Krim per Schiff wird damit zusehends schwieriger. Zumindest für den ökonomischen Transport von Massegütern und voluminösen bzw. besonders schweren Einzellasten (z.B. Baumaschinen, Panzer) geht den Russen langsam, aber sicher der Transportraum aus.
Zur Lage der russischen Armee:
(03.08.2024, 12:50)Schneemann schrieb: Ein weiterer möglicher Hinweis zu hohen russischen Verlusten - offenbar ist man dazu übergegangen, aus Verbänden im Hinterland, die normal nur Verwaltungs-, Versorgungs- oder Instandhaltungsaufgaben wahrzunehmen hätten, Kampfeinheiten zu bilden. Deren Kampfwert dürfte wahrscheinlich ähnlich niedrig sein wie bei den hastig aus nicht benötigtem Marine- oder Luftwaffenpersonal behelfsmäßig zusammengestellten deutschen Felddivisionen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges...Die britische Regierung meldet, dass das Regiment im Raum Kursk zum Einsatz komme. Ihm gehörten sogar die Bedienmannschaften von Frühwarnflugzeugen an. (Quelle)
https://armyrecognition.com/focus-analys...in-ukraine
Allerdings ist es sicherlich keine gute Idee, wenn man vergleichsweise gut und teuer ausgebildete Fachleute (wie Flugingenieure etc.) an der Front verheizt. Denn diese Fachleute sind nicht so schnell zu ersetzen wie der viel bemühte "Bauer", dem man eben das Gewehr in die Hand drückt und ihm einen Crashkurs gibt...
Schneemann
Wenn man schon AWACS-Crews als Infanterie einsetzt, bedeutet das nicht nur einen akuten Personalmangel, sondern auch, dass die ukrainischen Abschüsse mehrerer Berijew A-50 im Winter und Frühling die Einsatzbereitschaft dieser Teilflotte empfindlich reduziert haben müssen. Ganz offensichtlich hat man mehr einsatzbereite Besatzungen als Flugzeuge.
Zur Lage der russischen Armee, part deux:
Ein dänischer Staatsbürger, der sich 2022 freiwillig zur russischen Armee gemeldet hatte und in der Ukraine eingesetzt wurde, hat sich gerichtlich die Entlassung erstritten. Seinen Angaben nach sei ihm insbesondere versprochen worden, er könne wählen, wo er in der Ukraine eingesetzt werden wolle, und dies wurde ihm dann verweigert. Außerdem sei der Krieg viel heftiger gewesen, als man ihm geschildert habe. Während die erste Instanz noch gegen ihn urteilte, gab das Appellationsgericht seiner Klage mit der Begründung statt, er sei des Russischen nicht mächtig gewesen und habe deshalb nicht wissen können, was in seinem Vertrag stehe. Das Gericht ordnete seine Entlassung an. (Quelle)
Dieses Urteil ist bemerkenswert. Nicht-russische Staatsbürger in russischen Diensten (v.a. Inder, Nepalesen und Sudaner), behaupten immer wieder, wenn sie in ukrainische Gefangenschaft geraten, dass sie geglaubt hätten, Arbeitsverträge für bloße Hilfsdienste (wie Bauarbeiten) zu unterschreiben. Sie hätten nicht gewusst, dass man sie an die Front schicken werde. Wenn andere dem Beispiel des Dänen folgen, könnte das die Truppenstärke der Russen weiter schwächen. Selbst wenn man sie nicht gehen lässt, dürfte ihre Kampfmoral leiden.