17.08.2024, 12:10
(17.08.2024, 11:45)Quintus Fabius schrieb: Es gibt hier durchaus einige, einschließlich meiner Wenigkeit, die das durchaus lesen würden. Kannst du gerne hier eintragen so du willst.
Danke, aber ich habe jetzt schon angefangen, das Ganze häppchenweise zu posten und ich glaube, so ist es leichter verdaulich.

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In diesem Augenblick steht eine Neubestellung für 38+20 (58) Eurofighter Typhoon zu Buche. Das reicht für ein neu ausgestattetes Geschwader, und danach geht die Vielfelderwirtschaft los. Die Wehrtechnische Erprobungsstelle in Manching (WTD 61) und AIRBUS haben bereits Bedarf für ganze 4 'fliegende Meßlabore' angemeldet (diese werden von uns finanziert und gehen von der Nachbestellung ab).
D.h., im günstigsten Fall kommen ca. 20 Maschinen in einem zweiten Geschwader an. Dort werden sie sich die Stellplätze mit Flugzeugen der Tranchen 2 und 3A teilen - und die Wartungstechniker denken an Selbstmord oder an den Vorruhestand (die verschiedenen Tranchen unterscheiden sich technisch z.T. erheblich, auch bei der Ersatzteilversorgung)!
Warum können wir nicht ein einziges Mal etwas richtig machen?
Wir sollten genügend Flugzeuge nachbestellen, um wenigstens zwei Geschwader vollständig neu ausstatten zu können (ca. 68 - 74). Wenn man jetzt schon bei 58 ist, dann sind die 68+ nicht mehr fern. Des weiteren sollten wir unbedingt die Vollversion kaufen (und nicht die abgespeckte DE-Version ohne IRST/PIRATE, ohne Laserwarnsensoren)! Eine Radar-absorbierende Beschichtung der Tranche 4+ würde zumindest nichts schaden und die neuen Flugzeuge auch optisch abheben. Sowas wurde ja auf der ILA'2024 in Berlin vorgestellt.
Die alte Wahrheit scheint sich immer wieder zu bestätigen: Wer billig kauft, kauft zweimal.
Warum werden nur 15 - 30 SAAB AREXIS Selbstschutz-/EW-Systeme angeschafft? Warum wird nicht jede Neubestellung (Tranche 4) konsequent mit diesem System bereits in der Fertigungsphase ausgestattet? Noch wäre das möglich! Alle anderen haben das verstanden. Französische Rafale, Schwedische Gripen, Israelische Jets sind alle ohne Umrüstung für Einsätze in feindlichem Luftraum geeignet, nur wir kriegen das nicht gebacken.
Unser Verteidigungsbudget ist nicht unendlich groß und es gibt (viel zu) viele Baustellen. Gerade deshalb sollten wir nach Lösungen suchen, welche uns am meisten 'Bang for the Buck' liefern, sogennante 'Force Multiplier'. Die F-35 hat den Ruf, ein solcher 'force multiplier' zu sein. Aber dann müssen wir auch die Link-16 / Link-18 oder was auch immer Kommunikation und den Datenaustausch in den Griff bekommen. Die Engländer sind uns hier weit voraus:
https://ukdefencejournal.org.uk/raf-demo...b-typhoon/
Ein wirksames passives Sensorsystem mit aktiven Gegenmaßnahmen, wie Saab Arexis oder Rafael SkyShield, würde unsere Piloten befähigen, sich länger in gegnerischem Luftraum aufzuhalten und sollte für so viele Maschinen wie möglich angeschafft werden.
Ich würde mich schon unbehaglich fühlen, heutzutage ohne effektiven Radarjammer 'Baltic Air Policing' zu fliegen - geschweige denn in einen Kriegseinsatz zu gehen!