10.08.2024, 12:21
muck:
Meiner Ansicht nach betreiben die Ukrainer größtenteils keine Verzögerung, sondern sie werden systematisch von den Russen gegen ihren Willen rückwärts gedrückt.
Zudem bezweifle ich stark das angegebene Verlustverhältnis von 1 : 5 zugunsten der Ukraine, so erstrebenswert und positiv dies auch wäre. Ohne überhaupt ein genaues Verhältnis festlegen zu wollen, haben die Russen meiner Meinung nach deutlich höhere Verlust als die Ukrainer, aber in einem schlechteren Verhältnis als 1 : 5. Ich will mich da aber gar nicht genau festlegen, sondern nur festhalten, dass die russischen Verluste weiterhin höher sind, aber meiner Wahrnehmung nach das Abtauschverhältnis immer noch nicht so, dass die Ukraine dadurch gesichert den Sieg erlangen würde, was bei 1:5 brereits der Fall sein könnte.
Der ukrainische Vorstoß in Kurs könnte neben Ablenkung, dem Binden russischer Reserven, der Kriegsführung im Informationsraum und der Propaganda als Ziel im Gelände primär das dortige Atomkraftwerk haben, von dem die Ukrainer meiner Rechnung nach noch ungefähr 30 km entfernt stehen. Sollte es ihnen gelingen das AKW einzunehmen, hätte dies durchaus erhebliche strategische Effekte und das wäre nun ein Faustpfand welches man einsetzen könnte.
Dessen ungeachtet halte ich den Besitz von Gelände in der Ukraine als Kriegsziel für den immer noch größten Fehler beider Seiten. Die genannten Argumente des indirekten Wertes der Kontrolle von Territorium halte ich nicht für maßgeblich. Tatsächlich ist es so, dass die Gebiete in der Ost-Ukraine welche vom Krieg verheert wurden sogar insgesamt gesehen besser bei Russland verbleiben sollten. Dann hätte Russland die Folgekosten dort zu tragen.
Selbst im reinen Informationskrieg sind die Geländeverluste meiner Meinung nach weniger relevant als die Verluste an Material und Menschenleben. Könnte man (Stichwort Verzögerung) Gelände für tatsächlich signifikante Verluste beim Gegner eintauschen, wäre dies im Informationsraum relevanter als der Geländeverlust. Man kann es nur halt einfach nicht, weil dazu anscheinend die Befähigung fehlt.
Insgesamt gesehen neige ich dem Pessimismus von Reisner zu, auch wenn dieser deswegen oft und zunehmend kritisiert wird. Aber man sollte sich davor hüten, die Russen zu unterschätzen, so wie man sie vor Kriegsbeginn heillos überschätzt hat.
Meiner Ansicht nach betreiben die Ukrainer größtenteils keine Verzögerung, sondern sie werden systematisch von den Russen gegen ihren Willen rückwärts gedrückt.
Zudem bezweifle ich stark das angegebene Verlustverhältnis von 1 : 5 zugunsten der Ukraine, so erstrebenswert und positiv dies auch wäre. Ohne überhaupt ein genaues Verhältnis festlegen zu wollen, haben die Russen meiner Meinung nach deutlich höhere Verlust als die Ukrainer, aber in einem schlechteren Verhältnis als 1 : 5. Ich will mich da aber gar nicht genau festlegen, sondern nur festhalten, dass die russischen Verluste weiterhin höher sind, aber meiner Wahrnehmung nach das Abtauschverhältnis immer noch nicht so, dass die Ukraine dadurch gesichert den Sieg erlangen würde, was bei 1:5 brereits der Fall sein könnte.
Der ukrainische Vorstoß in Kurs könnte neben Ablenkung, dem Binden russischer Reserven, der Kriegsführung im Informationsraum und der Propaganda als Ziel im Gelände primär das dortige Atomkraftwerk haben, von dem die Ukrainer meiner Rechnung nach noch ungefähr 30 km entfernt stehen. Sollte es ihnen gelingen das AKW einzunehmen, hätte dies durchaus erhebliche strategische Effekte und das wäre nun ein Faustpfand welches man einsetzen könnte.
Dessen ungeachtet halte ich den Besitz von Gelände in der Ukraine als Kriegsziel für den immer noch größten Fehler beider Seiten. Die genannten Argumente des indirekten Wertes der Kontrolle von Territorium halte ich nicht für maßgeblich. Tatsächlich ist es so, dass die Gebiete in der Ost-Ukraine welche vom Krieg verheert wurden sogar insgesamt gesehen besser bei Russland verbleiben sollten. Dann hätte Russland die Folgekosten dort zu tragen.
Selbst im reinen Informationskrieg sind die Geländeverluste meiner Meinung nach weniger relevant als die Verluste an Material und Menschenleben. Könnte man (Stichwort Verzögerung) Gelände für tatsächlich signifikante Verluste beim Gegner eintauschen, wäre dies im Informationsraum relevanter als der Geländeverlust. Man kann es nur halt einfach nicht, weil dazu anscheinend die Befähigung fehlt.
Insgesamt gesehen neige ich dem Pessimismus von Reisner zu, auch wenn dieser deswegen oft und zunehmend kritisiert wird. Aber man sollte sich davor hüten, die Russen zu unterschätzen, so wie man sie vor Kriegsbeginn heillos überschätzt hat.