26.07.2024, 00:10
Danke für deine Ausführungen, ich stelle mal meine Zweifel dagegen:
Mir geht es ja nicht darum, grundsätzlich auf Versorger zu verzichten, sondern um die Frage, ob es noch sinnvoll ist, solche gezielt für einzelne U-Boote loszuschicken, oder ob man das nicht besser als notwendige Fähigkeit der großen Versorger betrachten muss, weil das alte Tender-Konzept unter den heutigen Voraussetzungen von Einsatzräumen, Bedrohungen und Flottengröße so nicht mehr aufgeht.
Mein Eindruck hinsichtlich des Bedarfs an Versorgern (ungeachtet amphibischer Ambitionen etc.) ist halt eher, dass wir für verschiedene Verbandsgrößen zwar weiter einen großen und einen kleinen Versorger benötigen, von den Fähigkeiten her sollten die sich jedoch nicht groß unterscheiden, sondern hauptsächlich in der Dimension/Kapazität und vielleicht dahingehend, dass der kleinere Versorgertyp stärker darauf ausgelegt ist, Dinge zu kompensieren, an denen bei kleineren Einheiten Mangel vorherrscht, wie bspw. die fehlenden Helikopter der Korvetten und meinetwegen auch zusätzliche Einrichtungen für die Bootsbesatzungen. Aber eben so, dass prinzipiell alle Versorger auch alle Einheiten unterstützen können.
(25.07.2024, 23:24)Ottone schrieb: - die Systemunterstützer können mit ihrem speziellen Material und Werkzeug nicht (einfach) von Hotel zu Hotel reisenNatürlich nicht, aber auf EGV könnten sie genauso eingeschifft werden wie auf Tendern und z.B. in Norwegen wird ohnehin die gleiche Infrastruktur benötigt werden.
Zitat:- die Infrastruktur für das Tanken von Wasserstoff ist nicht in einem beliebigen Hafen zu findenIn den bisherigen Diskussionen zur Tender-Nachfolge wurde das Tanken von Wasserstoff afair nicht behandelt. Ist das eine technische Herausforderung, das auf einem EGV oder Flottentanker zu realisieren und wurde das bei den letzten Planungen zu MUsE überhaupt berücksichtigt?
Zitat:- die Besatzung der U-Boote benötigt Erholungsphasen von der Zeit in der BlechröhreDas kann ein EGV oder ein Hafen doch auch bieten.
Zitat:- ein Tender verkürzt die An- und Abmarschwege zum Teil erheblichAber das bedeutet dann: ein U-Boot - ein Tender. Denn mehr als ein U-Boot in einem entlegenen Einsatzraum werden wir absehbar kaum stemmen können. Und da frage ich mich, ob das dann ein effizienter Einsatz unserer begrenzten Mittel ist, wenn wir für den Einsatz eines Bootes immer zwei los schicken müssen.
Zitat:- Häfen können nicht verdeckt / getaucht angelaufen werdenDas lass ich zwar gelten, aber ein einzelner Tender ist doch ähnlich verräterisch. Denn warum sollte der irgendwo unterwegs sein, wo keine zu versorgenden Boote sind?
Zitat:- fremde Häfen erzeugen zoll- und sicherheitsbedingte Verzögerungen und Hindernisse bei Munitionslieferungen und -lagerungEGV nicht. Und die Häfen, die in Frage kämen, wären ja entweder in der EU oder im Falle Norwegens direkter Partner beim Betrieb der Boote. Das sollte sich wohl regeln lassen.
Zitat:- U-Boote sind in den den wenigen herkömmlichen Marinebasen besonders bedroht aus der LuftUnd Tender sind das nicht? Wären die in einem heißen Konflikt, in dem norwegische oder schwedische Häfen aus der Luft angegriffen werden, denn nicht genauso gefährdet?
Zitat:- die zerklüftete norwegische Küste erzeugt mitunter extra lange (unnötige) WegeIch hatte das Prinzip der Tender mal so verstanden, dass diese sich wegen ihrer Verwundbarkeit gerade solche Positionen suchen, um dort möglichst unentdeckt die U-Boote zu versorgen. Wäre das nicht dementsprechend irrelevant oder hab' ich da was falsch verstanden?
Zitat:- Norwegen wäre in einem Konflikt zum Teil besetzt/unsicher, die Versorgung in dortigen Häfen nicht gegeben wenn man sie nicht selbst mitbringt --> TenderGleiches Argument wie mit der Gefährdung aus der Luft. Wenn Norwegen besetzt ist, wie können dann unsere Tender vor Norwegens Küsten überleben?
Zitat:- der Tender liefert steuert bei Bedarf auch ein Führungselement bei, abgesehen von den kommunikativen FähigkeitenDas kann doch genauso gut ein EGV o.ä. leisten.
Mir geht es ja nicht darum, grundsätzlich auf Versorger zu verzichten, sondern um die Frage, ob es noch sinnvoll ist, solche gezielt für einzelne U-Boote loszuschicken, oder ob man das nicht besser als notwendige Fähigkeit der großen Versorger betrachten muss, weil das alte Tender-Konzept unter den heutigen Voraussetzungen von Einsatzräumen, Bedrohungen und Flottengröße so nicht mehr aufgeht.
Mein Eindruck hinsichtlich des Bedarfs an Versorgern (ungeachtet amphibischer Ambitionen etc.) ist halt eher, dass wir für verschiedene Verbandsgrößen zwar weiter einen großen und einen kleinen Versorger benötigen, von den Fähigkeiten her sollten die sich jedoch nicht groß unterscheiden, sondern hauptsächlich in der Dimension/Kapazität und vielleicht dahingehend, dass der kleinere Versorgertyp stärker darauf ausgelegt ist, Dinge zu kompensieren, an denen bei kleineren Einheiten Mangel vorherrscht, wie bspw. die fehlenden Helikopter der Korvetten und meinetwegen auch zusätzliche Einrichtungen für die Bootsbesatzungen. Aber eben so, dass prinzipiell alle Versorger auch alle Einheiten unterstützen können.