Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian

[Schneemann]

@KheibarShekan

Das habe ich mir nicht einfallen lassen. Die "Jemenitischen Armee" hat das so wiederholt verkündet.

Die Houthis sind aber nicht die jemenitischen Streitkräfte, sondern eine Miliz bzw. eine Bürgerkriegspartei, die den dortigen Staat bekämpft bzw. versucht ihr Ideal von einem Staat dort umzusetzen. Sie sind insofern keine offizielle Streitmacht, sondern quasi ein irregulärer Kombattant. Rein formal hätten sie also nicht die Berechtigung, eine Blockade auszurufen, selbst wenn sie sie umsetzen könnten.

Also sie treffen manche und dabei oft auch die Richtigen. Das reicht ihnen. Das reicht vielen.

Das tun sie eben nicht. Nicht nur, dass keine "Blockadezone" erklärt ist (was rein geographisch notwendig wäre, wenn sie dazu berechtigt wären) und man stattdessen irgendwie und irgendwo alles nach Zufallsprinzip beschießt zwischen den Südausläufern des Roten Meeres und der indischen Küste, hat man sich ein sehr dubioses Rechtfertigungsargument zusammengeschustert, welches besagt, man wolle damit den Palästinensern helfen indem man Öl- und Chemikalientanker, Containerschiffe oder Massengutfrachter beschießt, die unter der Flagge Liberias, Tongas oder der Marschallinseln fahren und deren Crews oftmals aus Asiaten bestehen, die mit dem Gazakrieg überhaupt nichts zu tun haben. Und damit sind wir nicht mehr bei einer Seekriegshandlung entsprechend geltendem Kriegsrecht, sondern es ist willkürlicher Terror oder zumindest eine Art von Piraterie gegen den internationalen Seehandel. Und da helfen auch euphemistische Wortklaubereien wenig.

Schneemann