15.07.2024, 16:22
https://x.com/TSKGnkur/status/1812827604816151007
Der türkische Generalstabschef Metin Gürak ist zu Besuch in Libyen, u.a sieht man auf dem Video eine Akinci Drohne im Hintergrund. Diese Drohne wurde an Libyen geliefert. Der General war auch zu Besuch auf der Fregatte TCG Kemalreis.
In Deutschland scheint man nicht so zufrieden zu sein mit der türkischen und russischen Präsenz in Libyen, man spricht von unsichtbarer Besatzung.
https://www.megatrends-afrika.de/en/publ...in-libya-1
https://x.com/TSKGnkur/status/1812835366...auIWw&s=19
Der türkische Generalstabschef Metin Gürak ist zu Besuch in Libyen, u.a sieht man auf dem Video eine Akinci Drohne im Hintergrund. Diese Drohne wurde an Libyen geliefert. Der General war auch zu Besuch auf der Fregatte TCG Kemalreis.
In Deutschland scheint man nicht so zufrieden zu sein mit der türkischen und russischen Präsenz in Libyen, man spricht von unsichtbarer Besatzung.
Zitat:Unsichtbare Besatzung: Die Türkei und Russland in Libyen
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Megatrends Spotlight 35, 10.07.2024
Westliche Regierungen werfen Russland und der Türkei vor, mit ihren Militäreinsätzen Libyen zu destabilisieren. Doch deren Präsenz ist im libyschen Alltag kaum spürbar, selbst in unmittelbarer Nähe ihrer Militärbasen. In diesem Megatrends Afrika Spotlight argumentiert Wolfram Lacher (SWP), dass beide Staaten bewusst Zurückhaltung üben, um langfristig in Libyen Fuß zu fassen – ein Ansatz, der bisher zu funktionieren scheint.
Libyen, 2024: Russische Kampfjets wurden nach Libyen geschickt, um private Militärunternehmer zu unterstützen. Sie wurden umlackiert, um ihre Herkunft zu verschleiern.
Libyen, 2024: Russische Kampfjets wurden nach Libyen geschickt, um private Militärunternehmer zu unterstützen. Sie wurden umlackiert, um ihre Herkunft zu verschleiern.
© picture alliance / Newscom | U.S. AFRICA COMMAND
Bei meinen Besuchen in Tripolis in den letzten zwei Jahren fuhr ich immer wieder zu Treffen auf einer Militärbasis am westlichen Stadtrand der Hauptstadt. Die Basis liegt am Ende einer Sackgasse einige hundert Meter von der Küstenstraße entfernt. Um dorthin zu kommen, muss man an einem anderen Stützpunkt in unmittelbarer Nähe vorbei, Sidi Bilal – einer von mehreren Stützpunkten syrischer Söldner, die seit 2020 von der Türkei im Westen Libyens stationiert wurden. Bei meinen ersten Besuchen konnte ich deutlich die türkische Flagge an der Mastspitze im Inneren der Basis erkennen. Syrische Kämpfer beäugten mich misstrauisch, während ich vorbeifuhr. Bei meinen letzten beiden Besuchen, Ende 2023 und Mitte 2024, war die Flagge von außen nicht mehr zu sehen. Durch einen schmalen Spalt im Tor konnte ich gerade noch den Blick eines syrischen Wachmanns erhaschen. Offensichtlich waren Maßnahmen getroffen worden, um die Anwesenheit der Syrer so unauffällig wie möglich zu gestalten.
Diese Veränderungen sind repräsentativ für die jüngere Entwicklung des militärischen Engagements der Türkei und Russlands in Libyen. Beide Staaten haben ihre Präsenz dem politischen Kontext vor Ort angepasst, um sich langfristig zu etablieren. Anfängliche Episoden zeigten, welches Spannungspotenzial die Kontakte zwischen dieser Präsenz und der libyschen Gesellschaft bergen. Seither haben beide Staaten und ihre Proxies ihre Präsenz zunehmend unsichtbarer gemacht und ihre Interaktionen im Umfeld ihrer Stützpunkte sukzessive reduziert. Die Strategie scheint bisher im Großen und Ganzen aufzugehen. Beide Akteure konnten ein gewisses Maß an Akzeptanz für die ausländische Militärpräsenz erreichen und verhindern, dass diese politisiert wird.
Einnisten
Westliche Staaten, allen voran die Vereinigten Staaten (USA), behaupten häufig, dass die russische Präsenz Libyen destabilisiere. Mit Ausnahme Frankreichs stellen sie den türkischen Einsatz nur selten in ähnlich negativer Weise infrage. Aber alle fordern gebetsmühlenartig, alle ausländischen Truppen aus Libyen abzuziehen.
Dass der libysche Konflikt seit dem Ende der Offensive Khalifa Haftars auf Tripolis im Juni 2020 eingefroren ist, ist jedoch vor allem dem Kräftegleichgewicht zu verdanken, das durch die russische und türkische Militärpräsenz geschaffen wurde. Beide Staaten hatten während dieses Konflikts militärisch in Libyen Fuß gefasst, nachdem westliche Regierungen Haftars Offensive unbeteiligt zugesehen und die USA und Frankreich beschlossen hatten, dem Krieg eine Chance zu geben. Seit dem Ende dieses Konflikts verlässt sich Haftar auf Russland - zunächst in Form der Gruppe Wagner -, um Proteste zu unterbinden und sich vor möglichen Angriffen seiner westlibyschen Gegner zu schützen. Diese wiederum setzen auf die Türkei, um eine erneute Offensive Haftars zu verhindern. Beide Seiten bezahlen ihre ausländischen Unterstützer für ihren Schutz, so dass diese kostengünstig eine dauerhafte Präsenz in Libyen aufbauen konnten. Nachdem Libyens Kontrahenten den Schluss ziehen mussten, dass auf westliche Staaten kein Verlass war, fehlt es letzteren nun an konkreten Ideen, wie sie ihre ständigen Forderungen nach einem Abzug der ausländischen Truppen in die Tat umsetzen könnten.
Als die beiden Staaten 2019 intervenierten, unterstrich ihr plötzliches Auftreten eindrucksvoll, wie schnell sich die internationale Ordnung veränderte – und wies damit den Weg für spätere Interventionen in afrikanischen Konflikten. Unter Libyern wie auch unter Beobachtern des Konflikts sorgte es für Verblüffung. Sowohl Russland als auch Haftars Streitkräfte bestritten die Intervention der Gruppe Wagner – die zu diesem Zeitpunkt offiziell gar nicht existierte. Beweise für die Präsenz von Wagner tauchten zunächst in Form von Dokumenten und Fotos auf, die Haftars Gegner auf dem Schlachtfeld erbeuteten.
Die Türkei hingegen intervenierte ganz offiziell, doch ihr Einsatz syrischer Kämpfer ab Dezember 2019 brachte die Anti-Haftar-Kräfte in Verlegenheit. Während letztere über die Söldner schwiegen und Journalisten den Zugang zu ihnen verwehrten, veröffentlichten die Syrer Videos von ihren ersten Kämpfen. Als die türkische Intervention Wagner schließlich zu einem überstürzten Rückzug zwang, geriet die heimliche Operation der Russen kurzzeitig ins Rampenlicht. Bilder von russischen Kämpfern, die am helllichten Tag auf offenen Lastwagen durch die Straßen einer westlibyschen Stadt evakuiert wurden, sorgten in den libyschen sozialen Medien für Aufsehen.
https://www.megatrends-afrika.de/en/publ...in-libya-1
https://x.com/TSKGnkur/status/1812835366...auIWw&s=19