14.07.2024, 11:02
(14.07.2024, 09:25)Schneemann schrieb: ...gleichwohl aber schätze ich, dass die Russen nichtsdestotrotz in den letzten zwei, drei Monaten durch ihr ständiges, gezwungenes und oft völlig sinn- und planloses Offensivgebaren sich schwere Verluste eingehandelt haben, zumindest deutlich schwerere als in den Wintermonaten, wo die Front eher "ruhig" war. ..wenn ich mir die täglichen Karten z.B. bei https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer...8&entry=yt anschaue, dann sehe ich, dass Russland über die gesamte Ostfront hinweg stetig an Gelände dazu gewinnt. Das sind zwar oft nur wenige hundert Meter, aber es summiert sich mit der Zeit.
Schneemann
Schaut nur mal die Situation im Bereich Donezk - Awdijiwka - Horliwka oder Bachmut - Tschassiw Jar an. Beispielhaft, aber bezeichnend auch für die Situation an anderen Stellen der Front.
Russland übernimmt dann auch die Stellungen der Ukrainer, befestigt diese noch mehr und sichert so seine Geländegewinne nicht nur an der vordersten Front.
Die Rückeroberungen der Ukrainer etwa bei Woltschansk https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer...4&entry=yt erscheinen dagegen eher marginal.
Ich hab den Eindruck, hier wird eine alte russische Taktik aus dem 1. Weltkrieg wiederbelebt. Seinerzeit wurden die Schützengräben durch einen breiten und stetigen Druck auf der gesamten Front überwunden.
Russland hat damals durch diesen breiten Angriff - vorher waren punktuelle Versuche üblich - die Schwachstellen der Mittelmächte erkannt, dort nachgedrückt und so die Abwehrstellungen sukzessive überwunden.
Eine solche Taktik nimmt auf Verschleiß der eigenen Truppen keine Rücksicht - und genau das sehen wir wohl momentan an der ukrainisch/russischen HKL. Anscheinend sind die Verantwortlichen auf russischer Seite entweder der zynischen und menschenverachtenden Meinung, sich das problemlos leisten zu können - oder es ist eine Panikreaktion, sozusagen ein fast allerletzter Versuch, die Oberhand zu gewinnen und einen Zusammenbruch der ukrainischen Front zu erzwingen.