10.07.2024, 14:01
(09.07.2024, 23:13)Skywalker schrieb: Nehmen wir mal an die EU würde den Artikel 42.7 dass auf den Angriff auf einen Mitgliedstaat zwingend eine militärische Reaktion erfolgen muss und die EU würde atomar aufrüsten. So würde für die Türkei in Hinblick auf Zypern, Ägäis und Libyen sich eine neue Bedrohungssituation ergeben. So wäre der Einsatz von taktischen EU Atomwaffen in offenen Konflikten die diese Gebiete betreffen nicht auszuschließen !
Die Sache mit der Türkei kann man in diesem Strang weiter ausdiskutieren.
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...51&page=13
Das ist natürlich ein sehr guter Punkt und unterstreicht die Bedeutung des amerikanischen Präsidenten bzw. seiner Administration für die globale Sicherheitsarchitektur und der NATO.
Die Vorfälle mit Frankreich vor vier Jahren waren ja schon wirklich grenzwertig.
https://www.welt.de/politik/ausland/arti...rueck.html
Aber auch wenn`s schwierig ist, könnte die EU auch ohne die USA, mit besonnener, kluger Diplomatie (genau wie jetzt) immer irgendwie einen Kompromiss erzielen bevor dort etwas eskaliert.
Ich bin der Meinung, dass einer nuklearen Bewaffnung der EU (egal ob taktisch oder strategisch, was aus meiner Sicht ja gerade bei skalierbaren Waffen nicht eindeutig zu trennen ist) ganz klare, transparente und enge Grenzen gesetzt werden müssten. Sie sollte sich ausschließlich gegen jede Form der nuklearen Erpressung/Angriff richten und ein absolutes Erstschlagverbot (auch bei evtl. Verlust territorialer Integrität) beinhalten. Ob als Freigabe für die Freigabe oder direkt durch den Kommissionspräsidenten würde sicher intensiv verhandelt werden müssen
RUS weiß ganz genau, dass die NATO ein reines Verteidigungsbündnis ist und von sich aus niemals einen Angriff auf RUS unternehmen würde. Für die EU gilt das um so mehr.
Auch wenn die Gefahr sehr hoch ist, bin ich nicht der Meinung, dass ein taktischer Zweitschlag (gerade auf eigenem, besetzten Territorium) automatisch zur völligen Eskalation führen muss.
Die taktischen Waffen (gerade die rein defensive Ausrichtung der B 61 Freifallbomben) bringen eher eine nicht kalkulierbare Unbekannte in die Risikoeinschätzung eines Angriffs und sind den Russen daher ganz offensichtlich (sonst würden sie nicht immer das Gegenteil behaupten und obendrein eine nT taktischer Waffen mit Weißrussland eingehen) ein absolutes Dorn im Auge.
Deshalb schätze ich die Abschreckungswirkung (nur darum geht es ja) der aktuellen nT mit taktischen Waffen innerhalb der NATO auch als sehr hoch ein.
Die französische Komponente würde ja ebenfalls erstmal parallel bestehen bleiben und durch ihre eigenen Doktrin das Risiko für einen potentiellen Gegner endgültig unberechenbar machen. So ähnlich wie jetzt!
Das würde aus meiner Sicht auch ausreichen. Die EU wäre als Verteidigungsunion (wirtschaftlich, personell und materiell) bei einem Angriff auch konventionell in der Lage, jeden potentiellen Gegner in die Schranken zu weisen, sofern sie es denn wirklich wollte.
An der generellen Verteidigungsbereitschaft in Europa habe ich seit dem UA Krieg überhaupt keine Zweifel mehr.
Von daher könnte man es so langsam mal vernünftig machen. Eine glaubhafte, defensive, nukleare Abschreckung der EU würde sich aus meiner Sicherheit als erste Säule anbieten, den Mitgliedern Sicherheit geben und den Weg von oben zu einer hocheffizienten, konventionellen Streitmacht mit 320Mrd Euro Budget zzgl. 29 territorialen Nationalgarden bei 2,0% vereinfachen.