09.07.2024, 20:10
(09.07.2024, 19:54)Broensen schrieb: Hältst du strategische Waffen ohne eine Option "darunter" für die wirksamere Abschreckung als mit einer solchen?
Für mich bestünde dadurch eine nutzbare Lücke für jemanden wie Putin, um sich mit kleiner Wirkung langsam in dieses Feld hinein zu begeben, indem er darauf setzt, dass europäische Politiker den Eskalationsschritt nicht gehen würden, auf den Einsatz einer sehr kleinen taktischen Waffe -womöglich noch in Gebieten außerhalb des EU/NATO-Territoriums- direkt mit einem strategischen Gegenschlag zu antworten. Daher sehe ich durchaus die Gefahr, dass auch bei Besitz von strategischen, der Verzicht auf eigene taktische Waffen die Gefahr eines gegnerischen begrenzten Erstschlags (bspw. gegen relevante Logistikknotenpunkte in Zentraleuropa) erhöht und somit auch zusätzliche taktische Waffen eine eigene Abschreckung entfalten.
Auch wenn ich Helios Einwand nachvollziehen kann, würde ich diese Einschätzung teilen.
Ich halte es für ausgeschlossen, dass der Einsatz einer taktischen Waffe, welche Russland besitzt, einen strategischen Schlag nach sich ziehen würde, da er die Selbstzerstörung führt. Russland kann aus meiner Sicht fest damit rechnen, dass ein taktischer Schlag nicht strategisch beantwortet werden würde. Fehlen uns die taktischen Waffen, würde nur konventionell zurückgeschlagen werden.
Ohne taktische Waffeln sinkt das Hemmnis dass der Gegner diese Einsetzt. Die strategische Abschreckung ist noch verhältnismäßig und damit unglaubwürdig.