24.06.2024, 23:34
(24.06.2024, 22:28)Leuco schrieb: Ich würde gern nochmal auf einen der Hauptkritikpunkte eingehen, den wenigen VLS Zellen. Die 16x4 ESSM werden von vielen ja als ausreichend angesehen, es fehlt aber an Reserve für andere Flugkörper und damit auch der potenziellen Möglichkeit ohne BHS zu Wirken.
Mich würde interessieren ob eine Containerbasierte Einrüstung eines Senkrechtstartenden Torpedos (wenn sinnvolle Reichweite) einfacher zu bewerkstelligen wäre, als z.B. die Einrüstung von IRIS T auf die F125. Ohne mich hier auszukennen könnte ich mir vorstellen dass durch die Modulare Einbindung des Schleppsonars eine Integration weniger aufwendig ist. Ich stelle mir die Einbindung in eine bestehende Flugsbwehr Architektur systemtechnisch sehr schwierig vor. Im Vergleich sollte es einfacher sein einen Torpedo in der Nähe eine Uboots runter kommen zu lassen als eine Flugabwehrrakete ins Ziel zu bringen.
Rein technisch würde nichts dagegen sprechen, ein System wie beispielsweise Milas zu containerisieren. Natürlich ist das nicht trivial, aber nun auch kein Hexenwerk. Auch feste Decksstarter wären möglich. Genauso könnte man auch mit 16 VLS-Zellen bspw. 8 VL-ASROC fahren; 8x4 ESSM wären neben 42 RAM auch im internationalen Vergleich kein so schlechter Selbstschutz. Anders als etwa bei einem guten Bugsonar ist die Einrüstung auch nachträglich nicht so aufwändig, ähnlich wie auch bei den Torpedorohren (oder ATT). Natürlich wären mehr VLS-Zellen für derartiges praktischer, aber auch nur, wenn das eigentliche Problem gelöst werden könnte.
Und das ist nicht die Umsetzung, dass ist die Anerkennung einer solchen Fähigkeitslücke bzw. die Bereitstellung der notwendigen Finanzmittel, um einer solchen Erkenntnis auch eine passende Abhilfe folgen zu lassen. Solange die deutsche Marine in bestimmten Bereichen eine Lösung über alle anderen präferiert (in einem Maße, dass die Alternative nicht einmal als Redundanz geführt wird bzw. werden kann), solange wird es auch keine Bestrebungen für entsprechende Systeme geben. Und selbst wenn es diese gäbe, bräuchte es auch entsprechende finanzielle Mittel. Ähnlich ist es letztlich beim VLS. Die Flexibilität von mehr Zellen ergibt keinen Sinn, solange es nur als Starter für die Flugabwehr betrachtet wird, und nichts oberhalb von ESSM eingerüstet werden soll. Das erste und wichtigste Schritt wäre also, dieses bisherige Verhalten zu ändern, sowohl auf der operationellen wie auch der finanziellen Seite. Und dann könnte sinnvoll über eine Umsetzung gesprochen werden, genug Potenzial dafür hätte die F126 meiner Ansicht nach sogar. Ob dann die entsprechenden FK ins VLS wandern, oder in einen festen Deckstarter, oder in einer Containerlösung, wäre am Ende sogar "egal".
(24.06.2024, 23:25)DeltaR95 schrieb: ob Milas noch produziert wird, wäre interessant zu wissen, ich gehe mangels publizierten Verträgen nicht davon aus.
Ich meine, Milas wird bei den FREMM Evo noch eingeplant, oder?