22.06.2024, 16:36
(22.06.2024, 15:52)Helios schrieb: @DeltaR95:
Jetzt bitte nicht so nach dem Prinzip, "ich bin halt zu blöd, und alle anderen Marinen auch". Wir können hier schon sachlich auf das jeweilige Argument bezogen diskutieren. Und losgelöst davon, was irgendeine andere Marine macht, hältst du bordgestützte Leichtgewichttorpedos heute noch für eine relevante ASW-Ausrüstung? Bist du wirklich der Ansicht, dass mit der Entwicklungsrichtung hin zu multistatischem ASW ein dippender Hubschrauber verzichtbar ist?
Denn gerade diese beiden Punkte kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Weder ist ersteres etwas, das gegen die F126 spricht, noch ist letzteres nicht etwas, dass für sie spricht. Das ändert doch nichts daran, dass sie in anderen Punkten durchaus kritisiert werden kann. Letztlich weißt doch alles eine gewisse Ambivalenz auf, die mir hier in der Diskussion ehrlich gesagt etwas fehlt.
Meine - zugegeben polemische - Aussage bezog sich hierauf:
Zitat:Die technische Entwicklung von Torpedoabwehr, im Sinne von TAÜ, ist noch nicht so weit dass sie einsetzbar und beschaffbar wäre. Torpedos sind zu smart geworden um sich von einfachen Täuschkörpern ablenken zu lassen (Nixie & Co) und der Anti-Torpedo-Torpedo ist wie gesagt noch ein Problem. Er wird kommen wenn das Produkt genügend überzeugt. RAM hat gefühlt auch ewig gebraucht.
Das ist ebenfalls keine sachliche Diskussion.
Zu deinen Fragen an mich:
Zitat:Und losgelöst davon, was irgendeine andere Marine macht, hältst du bordgestützte Leichtgewichttorpedos heute noch für eine relevante ASW-Ausrüstung? Bist du wirklich der Ansicht, dass mit der Entwicklungsrichtung hin zu multistatischem ASW ein dippender Hubschrauber verzichtbar ist?
Ja, ich gehe davon aus, dass bordgestützte Leichtgewichtstorpedos die sinnvolle Last-Line-of-Defence gegen moderne U-Boote sind. Sonar und Radar teilen sich eines, die Umwelt kann ihre Reichweite erheblich einschränken - daher gehe ich davon aus, dass es Situationen geben kann, in denen Fregatte und U-Boot sich "unverhofft" sehr nahe kommen. Da wäre es sinnvoll, wenn die Fregatte ohne Helikopter in der Luft Torpedos schnell in Richtung Bedrohung bringen kann und sei es nur, um das U-Boot zu "ärgern", zum Ausweichen zu zwingen und dessen Trefferchance zu reduzieren.
Ebenso gehe ich davon aus, dass man in Zukunft Soft-Kill-Decoy und ATT gegen Torpedos ergänzend auf einer Plattform braucht.
Und nein, ich gehe nicht davon aus, dass mit der Entwicklungsrichtung hin zu multistatischem ASW ein dippender Hubschrauber verzichtbar ist. Ich gehe davon aus, dass auf einer modernen Fregatte EINER ausreichend (zzgl. 1 UAV) ist und der Großteil der Arbeit der U-Jagd auf der Fläche besser durch "zwei halbe F126 mit je einem Helikopter" statt "einer F126 mit zwei Helikoptern" erledigt werden kann. Zudem sehe ich in der Zukunft die Hauptlast der U-Jagd bei den MPA und anderen Methoden (u.a. Satelliten). Der ASW-Helikopter wird damit in meiner Wahrnehmung auf eine vermutete Bedrohung angesetzt, fliegt aber nicht mehr durch die Gegend und sucht aktiv.
Noch komplizierter wird die U-Jagd, wenn der Luftraum nicht frei verfügbar ist und z.B. MPA und Helikopter nicht frei operieren können. Bei Reichweiten von Luft-Luft-Lenkflugkörpern von hunderten von Kilometern ist es doch irrig anzunehmen, dass man den Luftraum gegen einen symmetrischen Gegner so weit im Vorfeld kontrollieren kann, dass MPA und BHS dort frei agieren können.
Spätestens dann wird U-Jagd zu einem Creep-Play, in dem die Fregatte "passiv" durch die Gegend dümpeln muss und irgendeine Art von Wirkmitteln braucht, welches Torpedos ohne MPA und BHS verbringt.