22.06.2024, 11:54
Ich kann deine Sichtweise verstehen, Helios, aber so lange die Deutsche Marine versucht, die F126 als "die" ASW-Fregatte und den "essentiellen Beitrag der Deutschen Marine, auf den die NATO so sehnlichst gewartet" zu verkaufen, wird die Kritik an F126 nicht enden - und das finde ich gut so!
Besatzungskomfort hin oder her, ich bin sehr lange zur See gefahren und ja, ich habe das eine oder andere an Komfort ab und zu vermisst, aber die Erfahrung Marine war geprägt durch u.a. weltweite Auslandsreisen, die dieses Manko mehr als aufgewogen haben.
Das Leben an Bord fand damals in den Messen und im Auslandshafen statt, nicht auf der Kammer mit IPTV und Whatsapp. Genau das war die Grundlage für den Zusammenhalt an Bord und genau das ist nach meinem Verständnis erforderlich, damit die Besatzung im Gefecht funktioniert.
Wenn für jemanden die Unterbringung an Bord ein Problem darstellt, trotz inzwischen permanent Whatsapp und Co auf den modernen Schiffsklassen, dann hat er an Bord eines Kriegsschiffes nichts verloren. Die Zeiten von 32 Mann Decks sind inzwischen sicherlich vorbei, aber 110 Leute in 4er Kammern auf 11.000t unterzubringen wird wohl nicht im Ansatz die Größe bedingen, die F126 erreicht hat. Erschwernisse solcher Art wiegt man monetär auf, dann finden sich genug "Schmerzensgeldempfänger".
Die F126 ist und bleibt kein "ASW-Entwurf", sondern eine hochskalierte F125 zzgl. VLS und einer "pseudo-angehefteten" ASW-Komponente als Modul. Alle andere essentiellen Merkmale fehlen und sich über das Fehlen eines NH90 zu beschweren, der bekanntermaßen das anfälligste Modell ist, das man auf Kriegsschiffen für ASW verwenden kann und obwohl inzwischen jede ASW-befähigte Marine auf einen Helikopter herunter geht, da diese dank der Entwicklung der TAS-Systeme nicht mehr wie früher als wesentlicher Sonar-Träger, sondern Verbringer eines Wirkmittels verwendet werden, ist eine deutsche Sonderlocke - ASW wie in den 1980ern.
Wenn es keines VL-ASROC bedarf, warum entwickeln die Briten gerade einen neuen? Warum fahren die Japaner ihren Type 07 mit Reichweitensteigerung zur See? Müssen wir nicht erneut durchkauen, ist jedes Kommentators eigene Meinung.
Fakt ist aber, dass wir jetzt für 1,5 Mrd. € pro Schiff (am Ende, inkl. aller Nebenkosten) für die angeblich so "gestiegene ASW-Bedrohung durch Proliferation von U-Booten", was ja wie ein Mantra vor sich her getragen wird, eine Fregatte bekommen, deren Entwurf nicht zum Problem passt. Mich hätte F126 keinen Deut geschert, wenn die Kiste sagen wir mit 600-700 Mio. € als "General Purpose Frigate" durchgegangen wäre.
Aber für das Geld erwarte ich als Steuerzahler einen fokussierten, ausgewogenen Entwurf für das gegenwärtige Problem und nicht eine aufgemotzte IKM-Fregatte mit nebulöser Intensivnutzbarkeit - und ja, da stelle ich die Frage, ob es 2 x RAM gebraucht hätte und ein zweites sündhaft teures Radar wie APAR Block 2 - TRS-4D/NR zzgl. 2 bis 3 CEROS 200/STIR hätte es auch getan.
Im Übrigen ging es mir bei F110 nur um die Gegenüberstellung der Fähigkeiten im Bereich ASW, allein der gewährte Einblick in Sensorik und Vernetzung ist mir so bei F126 noch nie untergekommen.
Der Report zum Vorfall Helge Ingstad ist im Übrigen nicht so eindeutig wie du darauf fokussiert, dass Navantia schlecht gearbeitet hätte... https://msiu.gov.mt/wp-content/uploads/2...021_05.pdf
Besatzungskomfort hin oder her, ich bin sehr lange zur See gefahren und ja, ich habe das eine oder andere an Komfort ab und zu vermisst, aber die Erfahrung Marine war geprägt durch u.a. weltweite Auslandsreisen, die dieses Manko mehr als aufgewogen haben.
Das Leben an Bord fand damals in den Messen und im Auslandshafen statt, nicht auf der Kammer mit IPTV und Whatsapp. Genau das war die Grundlage für den Zusammenhalt an Bord und genau das ist nach meinem Verständnis erforderlich, damit die Besatzung im Gefecht funktioniert.
Wenn für jemanden die Unterbringung an Bord ein Problem darstellt, trotz inzwischen permanent Whatsapp und Co auf den modernen Schiffsklassen, dann hat er an Bord eines Kriegsschiffes nichts verloren. Die Zeiten von 32 Mann Decks sind inzwischen sicherlich vorbei, aber 110 Leute in 4er Kammern auf 11.000t unterzubringen wird wohl nicht im Ansatz die Größe bedingen, die F126 erreicht hat. Erschwernisse solcher Art wiegt man monetär auf, dann finden sich genug "Schmerzensgeldempfänger".
Die F126 ist und bleibt kein "ASW-Entwurf", sondern eine hochskalierte F125 zzgl. VLS und einer "pseudo-angehefteten" ASW-Komponente als Modul. Alle andere essentiellen Merkmale fehlen und sich über das Fehlen eines NH90 zu beschweren, der bekanntermaßen das anfälligste Modell ist, das man auf Kriegsschiffen für ASW verwenden kann und obwohl inzwischen jede ASW-befähigte Marine auf einen Helikopter herunter geht, da diese dank der Entwicklung der TAS-Systeme nicht mehr wie früher als wesentlicher Sonar-Träger, sondern Verbringer eines Wirkmittels verwendet werden, ist eine deutsche Sonderlocke - ASW wie in den 1980ern.
Wenn es keines VL-ASROC bedarf, warum entwickeln die Briten gerade einen neuen? Warum fahren die Japaner ihren Type 07 mit Reichweitensteigerung zur See? Müssen wir nicht erneut durchkauen, ist jedes Kommentators eigene Meinung.
Fakt ist aber, dass wir jetzt für 1,5 Mrd. € pro Schiff (am Ende, inkl. aller Nebenkosten) für die angeblich so "gestiegene ASW-Bedrohung durch Proliferation von U-Booten", was ja wie ein Mantra vor sich her getragen wird, eine Fregatte bekommen, deren Entwurf nicht zum Problem passt. Mich hätte F126 keinen Deut geschert, wenn die Kiste sagen wir mit 600-700 Mio. € als "General Purpose Frigate" durchgegangen wäre.
Aber für das Geld erwarte ich als Steuerzahler einen fokussierten, ausgewogenen Entwurf für das gegenwärtige Problem und nicht eine aufgemotzte IKM-Fregatte mit nebulöser Intensivnutzbarkeit - und ja, da stelle ich die Frage, ob es 2 x RAM gebraucht hätte und ein zweites sündhaft teures Radar wie APAR Block 2 - TRS-4D/NR zzgl. 2 bis 3 CEROS 200/STIR hätte es auch getan.
Im Übrigen ging es mir bei F110 nur um die Gegenüberstellung der Fähigkeiten im Bereich ASW, allein der gewährte Einblick in Sensorik und Vernetzung ist mir so bei F126 noch nie untergekommen.
Der Report zum Vorfall Helge Ingstad ist im Übrigen nicht so eindeutig wie du darauf fokussiert, dass Navantia schlecht gearbeitet hätte... https://msiu.gov.mt/wp-content/uploads/2...021_05.pdf