20.06.2024, 20:29
Letzten Endes, auch wenn, wie bereits umrissen, die ukrainischen Kapazitäten zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausreichen für eine solche Blockade, so ist die Lage der Krim - sowohl geographisch wie militärisch - keine sonderlich gute (aus russischer Sicht). Sie ist ein strategischer und zugleich sehr exponierter "Brückenkopf" und sie hängt an einigen recht seidenen Fäden (Brücke, Schienenstrang, ggf. halbwegs eine Art Luftbrücke [wobei ich bei letzterem sehr skeptisch bin]) bzgl. ihrer Versorgung.
Anzunehmen, dass das Kriegsgeschehen sich so weit ändert als dass eine unproblematische Sicherstellung der Versorgung in Zukunft gewährleistet werden kann, ist sehr gewagt. Eher ist anzunehmen, dass die gegnerischen Möglichkeiten eines Abschnürens zunehmen werden, vllt. nicht sofort und nur erst nach und nach, aber es muss klar sein, dass auf Dauer die bisherigen Korridore nicht ausreichen werden. Und dann muss auch klar sein, dass mehrere zielgerichtete Schläge gegen die wenigen Hauptadern - Brücke, Schienenstränge, vllt. Flugplätze - der Versorgung innerhalb kürzester Zeit zu einer Nachschubkrise führen würden.
Um es ehrlich zu sagen: Wäre ich in einer Entscheidungslage, so würde ich (wenn mir mal die Zivilbevölkerung außen vor lassen) propagandistisch zunächst gegenüber dem Gegner die Krim als "uneinnehmbares Bollwerk" darstellen und von dort aus mehrere koordinierte Attacken ausführen, und dann würde ich in einer Nacht- und Nebelaktion die dortigen Truppen evakuieren und diese an die Front weiter nördlich werfen, um dort den Landriegel bis nach Cherson vorzuschieben. Danach kann man über die Rückeroberung der Krim wieder nachdenken. So aber ist es ein vakantes Bollwerk, dass bislang - historisch betrachtet - jedem, der sich dort einigelte, eine Niederlage bescherte...
Schneemann
Anzunehmen, dass das Kriegsgeschehen sich so weit ändert als dass eine unproblematische Sicherstellung der Versorgung in Zukunft gewährleistet werden kann, ist sehr gewagt. Eher ist anzunehmen, dass die gegnerischen Möglichkeiten eines Abschnürens zunehmen werden, vllt. nicht sofort und nur erst nach und nach, aber es muss klar sein, dass auf Dauer die bisherigen Korridore nicht ausreichen werden. Und dann muss auch klar sein, dass mehrere zielgerichtete Schläge gegen die wenigen Hauptadern - Brücke, Schienenstränge, vllt. Flugplätze - der Versorgung innerhalb kürzester Zeit zu einer Nachschubkrise führen würden.
Um es ehrlich zu sagen: Wäre ich in einer Entscheidungslage, so würde ich (wenn mir mal die Zivilbevölkerung außen vor lassen) propagandistisch zunächst gegenüber dem Gegner die Krim als "uneinnehmbares Bollwerk" darstellen und von dort aus mehrere koordinierte Attacken ausführen, und dann würde ich in einer Nacht- und Nebelaktion die dortigen Truppen evakuieren und diese an die Front weiter nördlich werfen, um dort den Landriegel bis nach Cherson vorzuschieben. Danach kann man über die Rückeroberung der Krim wieder nachdenken. So aber ist es ein vakantes Bollwerk, dass bislang - historisch betrachtet - jedem, der sich dort einigelte, eine Niederlage bescherte...
Schneemann